von Robert Zach
Investing.com - Die Rallye an der Wall Street hat zuletzt deutlich an Fahrt aufgenommen und sowohl den S&P 500 als auch den Nasdaq auf neue Allzeithochs befördert. Der Dow Jones dagegen ziert sich noch etwas.
In einem Interview mit CNBC sagte Timothy Lesko, Partner bei Granite Investment Advisors, dass die Rekordjagd noch längst nicht vorbei sein muss. Für höhere Kurse könnten starke Gewinnzahlen sorgen.
"Wir sehen einen Markt, der Ende letzten Jahres so viel Angst bekommen hatte, dass die Gewinnschätzungen sehr weit nach unten gesetzt wurden - vielleicht zu weit nach unten."
Gegenüber dem US-Sender CNBC sagt Lesko, dass er eine "Wende" bei den Gewinnrevisionen erwartete, aber die bisher gemeldeten Zahlen bei Umsatz und Gewinn waren "viel besser". "Der Markt ist in einem Lauf, und vielleicht ist noch etwas Platz nach oben", sagte er.
Trotz hoher Bewertungen sieht Lesko noch 10 bis 15 Prozent Spielraum nach oben. "Vielleicht steigen die Märkte noch ungefähr 10 bis 15 Prozent an", so Lesko, und wies auf ein "sehr, sehr freundliches" Zinsumfeld hin - der Fed sei dank.
Während Lesko nur das Positive sieht, ist Naeem Aslam, Analyst bei ThinkMarkets UK, skeptischer, was weitere Kursanstiege am Aktienmarkt angeht. "Lasst euch nicht täuschen... das Smart Money ist" nach den jüngsten Zugewinnen bei US-Aktien "für den Short bereit", schrieb er in einer Kundennotiz, wie gestern hier berichtet.
Zwar hätten 79 Prozent der S&P 500-Unternehmen ihre Gewinnprognosen in der laufenden Berichtssaison für das erste Quartal übertroffen. Hedgefonds und institutionelle Investoren haben sich aber anscheinend nicht eingekauft, so Aslam.
Zur Vorsicht mahnt auch weiterhin der "Fear & Greed Index" von CNN Money, der zwar von den gestrigen Hochs bei 75 etwas zurückgekommen ist, aber mit 70 immer noch "Greed" anzeigt.
Der Indikator gilt als Kontraindikator. Bei "Extreme Greed" sollte man sich mit Longs zurückhalten, bei "Extreme Fear" sollte man indes vorsichtig mit Shorts werden.