von Robert Zach
Investing.com - BlackRock-Chef Larry Fink hatte es vor wenigen Tagen prophezeit: Ihm zufolge steuern die Märkte nicht auf einen Crash zu, vielmehr könnte ein Melt-Up folgen, also ein unkontrolliert und sehr schneller Anstieg. Der Grund dafür sei, dass "riesige Geldmengen an der Seitenlinie" stünden.
Gestern markierten S&P 500 und Nasdaq neue Rekordhochs per Schlusskursbasis als Coca-Cola (NYSE:KO), Twitter (NYSE:TWTR), Kohls (NYSE:KSS), Celanese Corporation (NYSE:CE), Quest Diagnostics Incorporated (NYSE:DGX), Lockheed Martin (NYSE:LMT) und Qualcomm (NASDAQ:QCOM) deutliche Kursaufschläge verzeichneten.
Vom goldenen Schein blenden lassen sollte man sich aber nicht! Vorsicht ist angesagt, wenn man den Worten von Naeem Aslam, Analyst bei ThinkMarkets UK, Glauben schenken mag. "Lasst euch nicht täuschen... das Smart Money ist" nach den jüngsten Zugewinnen bei US-Aktien "für den Short bereit", schrieb er in einer Kundennotiz.
Zwar hätten 79 Prozent der S&P 500-Unternehmen ihre Gewinnprognosen in der laufenden Berichtssaison für das erste Quartal übertroffen. Hedgefonds und institutionelle Investoren haben sich aber anscheinend nicht eingekauft, so Aslam.
Aslam macht das vor allem an den jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission fest, die einen Einblick in die Handelsaktivitäten anzeigepflichtiger Investoren wie Hedgefonds geben. Nach den jüngsten Zahlen ist das bullische Sentiment für den S&P 500 um 36 Prozent zurückgegangen. Das bedeute, dass diese Investorengruppe auf einen Rückgang der Aktienmärkte setze.
"Das zeigt, dass die Smart Money bereit ist, zu verkaufen, wenn der Markt wieder fällt. Außerdem ist eines sicher, wenn es um Smart Money geht, es spielt nicht gerne die zweite Geige", schreibt Aslam.
Grund zur Vorsicht ist auch mit dem Blick auf den Fear & Greed Index von CNN Money angebracht, der mittlerweile auf 75 gestiegen ist und damit eine "extreme Gier" der Marktteilnehmer anzeigt.
Der Fear & Greed Index schwankt in einer Spanne von 0 - 100. Der Indikator gilt als Kontraindikator. Bei "Extreme Greed" sollte man sich mit Longs zurückhalten, bei "Extreme Fear" sollte man indes vorsichtig mit Shorts werden.
Im längerfristigen Diagram betrachtet notiert der Fear & Greed Index wieder auf dem Niveau von Oktober 2018, als die US-Indizes in den Sinkflug übergingen.
Wird sich die Geschichte an den Aktienmärkten wiederholen?