STUTTGART (dpa-AFX) - Über die Zukunft der deutschen Rüstungsindustrie muss nach Ansicht des baden-württembergischen IG-Metall-Chefs am Runden Tisch entschieden werden. "Alle Beteiligten - von den Betriebsräten bis zu den Arbeitgebern - müssen sich mit der Bundesregierung zusammensetzen und ein langfristiges Konzept für die Wehr- und Sicherheitsbranche erarbeiten", sagte Roman Zitzelsberger der Nachrichtenagentur dpa. Baden-Württemberg habe damit stets gute Erfahrungen gemacht. "Das Ganze verträgt aber die Aufgeregtheit der aktuellen politischen Bühne nicht." So ein Prozess brauche Zeit.
Ziel müsse sein, die Produktpaletten der Unternehmen zu verbreitern und sie damit unabhängiger von militärischen Gütern zu machen. Als Beispiel nannte er den Waffenhersteller Heckler & Koch, der seine hohe Präzision auch wieder stärker im klassischen Maschinen- und Werkzeugbau einbringen könnte.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will künftig weniger Waffenlieferungen ins Ausland genehmigen. Das könnte Zitzelsberger zufolge allerdings Auswirkungen auf die bundesweit schätzungsweise 80 000 bis 100 000 Arbeitsplätze in der Branche haben. In der Debatte forderte er deshalb von der Bundesregierung Antwort auf die Frage, wie viel Wehr- und Sicherheitstechnik in Deutschland gewollt sei.tk