FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Staatsanleihen sind zum Wochenausklang mit Kursaufschlägen in den Handel gegangen. Die Entwicklungen in den Euro-Krisenländern Griechenland und Spanien sorgen weiter für hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg am Morgen um 0,14 Prozent auf 142,82 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel um drei Stellen auf 1,505 Prozent. Im dreißigjährigen Laufzeitbereich sank sie sogar auf ein Rekordtief von 2,201 Prozent.
Obwohl die Regierungsbildung in Griechenland nach einer chaotischen Woche nun doch noch gelingen könnte, sind die Märkte weiter nervös. Sozialistenchef Evangelos Venizelos will mit dem Vorsitzenden der Konservativen, Antonis Samaras, die Chancen für die Bildung einer pro-europäischen Regierung ausloten. Es wird jedoch befürchtet, dass Venizelos den Schulden-Deal mit Griechenlands Euro-Partnern neu verhandeln will.
Ein unerwarteter Erfolg bei der Regierungsbildung in Griechenland könne zunächst eine Erholung an den Märkten auslösen, ohne dass die Verunsicherungen rund um die griechischen Probleme damit endgültig verschwinden würden, sagt Ralf Umlauf, Experte der Landesbank Hessen-Thüringen. 'Auch eine mühsam formierte Regierung dürfte sich schwer damit tun, die weiteren Sparanstrengungen durchzusetzen.'
Auch nach Spanien, wo am heutigen Freitag eine Bankenreform verabschiedet werden soll, blicken Anleger mit Skepsis. Für einen Befreiungsschlag, der die Probleme im Finanzsektor lösen würde, dürften Summen erforderlich sein, die aus dem spanischen Staatshaushalt niemals gestemmt werden könnten. Die spanischen Banken sitzen auf Krediten im Wert von rund einer Billion Euro, die am angeschlagenen Immobiliensektor hängen, und brauchen deshalb dringend frisches Kapital als Risikopuffer./hbr/jsl
Obwohl die Regierungsbildung in Griechenland nach einer chaotischen Woche nun doch noch gelingen könnte, sind die Märkte weiter nervös. Sozialistenchef Evangelos Venizelos will mit dem Vorsitzenden der Konservativen, Antonis Samaras, die Chancen für die Bildung einer pro-europäischen Regierung ausloten. Es wird jedoch befürchtet, dass Venizelos den Schulden-Deal mit Griechenlands Euro-Partnern neu verhandeln will.
Ein unerwarteter Erfolg bei der Regierungsbildung in Griechenland könne zunächst eine Erholung an den Märkten auslösen, ohne dass die Verunsicherungen rund um die griechischen Probleme damit endgültig verschwinden würden, sagt Ralf Umlauf, Experte der Landesbank Hessen-Thüringen. 'Auch eine mühsam formierte Regierung dürfte sich schwer damit tun, die weiteren Sparanstrengungen durchzusetzen.'
Auch nach Spanien, wo am heutigen Freitag eine Bankenreform verabschiedet werden soll, blicken Anleger mit Skepsis. Für einen Befreiungsschlag, der die Probleme im Finanzsektor lösen würde, dürften Summen erforderlich sein, die aus dem spanischen Staatshaushalt niemals gestemmt werden könnten. Die spanischen Banken sitzen auf Krediten im Wert von rund einer Billion Euro, die am angeschlagenen Immobiliensektor hängen, und brauchen deshalb dringend frisches Kapital als Risikopuffer./hbr/jsl