FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Staatsanleihen konnten am Dienstag nicht von der gestiegenen Unsicherheit vor dem EU-Gipfel profitieren. Nach kräftigen Aufschlägen zum Wochenauftakt gerieten die sonst als besonders sicher gehandelten Titel unter Druck. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,40 Prozent auf 141,59 Punkte, nachdem er am Vortag noch um nahezu ein Prozent zugelegt hatte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg am Dienstag um vier Stellen auf 1,503 Prozent.
Die Lage an den Anleihemärkten Italiens und Spaniens spitzte sich unterdessen weiter zu. Beide Länder waren bei Auktionen von Staatstiteln abermals mit steigendem Zinsdruck konfrontiert. An den Sekundärmärkten kletterten die Renditen im zweijährigen Laufzeitbereich seit Wochenbeginn um 0,88 beziehungsweise 0,78 Prozentpunkte. Im Tagesverlauf passte die Entwicklung am Euro-Anleihemarkt damit nicht in das gewohnte Bild, in dem sich die Renditen der deutschen Papiere spiegelbildlich zu denen der Krisenländer verhalten.
Vor dem EU-Spitzentreffen zur Schuldenkrise, das am Donnerstag und Freitag in Brüssel stattfindet, könnten die jüngsten Kursverluste die zuletzt häufiger von Analysten geäußerten Zweifel an Bundesanleihen wieder aufbringen. Die Erwartungen der Anleger an den Gipfel sinken zumindest weiter. 'Es wird höchstwahrscheinlich keinerlei konkrete Maßnahmen in Sachen Eurobonds oder Bankenunion geben', sagt Jefferies-Ökonom Marchel Alexandrovich. Auch beim Thema Wachstumsagenda sei kein großer Wurf zu erwarten.
Investoren setzten derzeit jedoch ohnehin vor allem auf kurzfristige Aktionen, wie die Aktivierung der Krisenfonds EFSF und ESM für Käufe italienischer oder spanischer Anleihen. Sollten diese Hoffnungen enttäuscht werden, könnten die spanischen Renditen leicht wieder über die kritische Schwelle von sieben Prozent klettern und die italienischen mitziehen, so Alexandrovich./hbr/he
Die Lage an den Anleihemärkten Italiens und Spaniens spitzte sich unterdessen weiter zu. Beide Länder waren bei Auktionen von Staatstiteln abermals mit steigendem Zinsdruck konfrontiert. An den Sekundärmärkten kletterten die Renditen im zweijährigen Laufzeitbereich seit Wochenbeginn um 0,88 beziehungsweise 0,78 Prozentpunkte. Im Tagesverlauf passte die Entwicklung am Euro-Anleihemarkt damit nicht in das gewohnte Bild, in dem sich die Renditen der deutschen Papiere spiegelbildlich zu denen der Krisenländer verhalten.
Vor dem EU-Spitzentreffen zur Schuldenkrise, das am Donnerstag und Freitag in Brüssel stattfindet, könnten die jüngsten Kursverluste die zuletzt häufiger von Analysten geäußerten Zweifel an Bundesanleihen wieder aufbringen. Die Erwartungen der Anleger an den Gipfel sinken zumindest weiter. 'Es wird höchstwahrscheinlich keinerlei konkrete Maßnahmen in Sachen Eurobonds oder Bankenunion geben', sagt Jefferies-Ökonom Marchel Alexandrovich. Auch beim Thema Wachstumsagenda sei kein großer Wurf zu erwarten.
Investoren setzten derzeit jedoch ohnehin vor allem auf kurzfristige Aktionen, wie die Aktivierung der Krisenfonds EFSF und ESM für Käufe italienischer oder spanischer Anleihen. Sollten diese Hoffnungen enttäuscht werden, könnten die spanischen Renditen leicht wieder über die kritische Schwelle von sieben Prozent klettern und die italienischen mitziehen, so Alexandrovich./hbr/he