New York, 19. Mai (Reuters) - Der deutsche Alleingang beim Verbot von Leerverkäufen hat am Mittwoch an den New Yorker Aktienmärkten weiter für Verunsicherung gesorgt. Wie die Anleger in Asien und Europa befürchteten die Investoren an der Wall Street eine stärkere Regulierung. Alle drei Indizes gaben zum Handelsauftakt nach. Die Stimmung verhagelten auch Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wonach der Euro in Gefahr sei. Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor in den ersten Handelsminuten 0,4 Prozent auf 10.470 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> gab 0,5 Prozent auf 1115 Zähler nach. Der Technologie-Index Nasdaq<.IXIC> büßte 0,4 Prozent ein und notierte bei 2307 Punkten. In Frankfurt notierte der Dax<.GDAXI> knapp zwei Prozent im Minus.
Merkel bezeichnete die Euro-Krise vor dem Bundestag als existenziell. Sie forderte umgehende Maßnahmen, um der "Erpressung" durch die Märkte ein Ende zu bereiten. Kurz zuvor hatte die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin - offenbar zur Überraschung der EU-Partner - ungedeckte Leerverkäufe für bestimmte Finanzwerte, Staatsanleihen und Ausfallversicherungen verboten. Beides verdarb den Marktteilnehmern die Stimmung.
Seit der Bekanntgabe des Euro-Rettungsschirms seien Fragen an der Finanzierung des Pakets offengeblieben, sagte der Chef-Marktanalyst Arthur Hogan von Jefferies & Co. Anstatt diese Zweifel zu beseitigen, komme aus Europa als erste größere Mitteilung nun das Verbot ungedeckter Leerverkäufe auf Aktien und Anleihen. Dies schaue ein wenig nach Panik und nach einem Alleingang der Deutschen aus, sagte Hogan weiter.
Auf Unternehmensseite standen die Titel von
Hewlett-Packard
(Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Angelika Stricker)