Deutschland hat heute offiziell ein neues multinationales Marinehauptquartier an der Ostsee in Betrieb genommen. Inmitten wachsender Spannungen mit Russland ist die Einrichtung für die Führung von NATO-Operationen im Krisenfall ausgerüstet. Der auf dem Gelände des Marinekommandos in Rostock angesiedelte Stützpunkt soll eine Schlüsselrolle bei militärischen Einsätzen und dem Schutz der Interessen der NATO-Mitgliedstaaten in der Region einnehmen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte während der Einweihungszeremonie: "Unsere Botschaft an unsere Partner und an jene, die unseren Frieden bedrohen, ist klar: Deutschland steht unverrückbar zu seinen Verpflichtungen." Er unterstrich die Bedeutung des Hauptquartiers für die Erstellung militärischer Lagebilder und die Reaktion auf regionale Herausforderungen, insbesondere angesichts der geografischen Nähe zu Russland.
Die Errichtung des Stützpunkts unterstreicht die strategische Relevanz der Ostsee für die NATO, vor allem nach der Verschlechterung der Beziehungen zu Russland infolge des Ukraine-Kriegs. Die Stationierung der russischen Ostseeflotte nahe Kaliningrad verdeutlicht die Notwendigkeit für die NATO, wichtige Seewege durch die Ostsee zu sichern.
Während der Hauptfokus der NATO in diesem Gebiet historisch darauf ausgerichtet war, die sowjetische Ostseeflotte am Zugang zur Nordsee zu hindern, hat sich das Ziel in der aktuellen Lage verschoben: Nun geht es primär darum, die Offenhaltung der Seewege sicherzustellen. Diese könnten im Falle eines Konflikts mit Russland die einzige Versorgungslinie zu den baltischen Staaten darstellen, sollte der Landkorridor nach Polen, bekannt als Suwalki-Lücke, gefährdet sein.
Deutschland, das über die größte Marine in der Region verfügt, beobachtet Moskaus Präsenz in der Ostsee seit geraumer Zeit mit Sorge. Nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 initiierte Deutschland ein Bündnis mit den westlichen Marinen der Ostseeanrainerstaaten.
In Friedenszeiten wird das neue Hauptquartier mit etwa 120 deutschen und bis zu 60 internationalen Mitarbeitern besetzt sein. Die Leitung obliegt einem deutschen Admiral, unterstützt von einem polnischen Stellvertreter und einem schwedischen Stabschef. Personal aus elf Nationen, darunter Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen und Schweden, wurde dem Hauptquartier zugeteilt. Dies unterstreicht den multinationalen Charakter der Initiative und das gemeinsame Engagement für die kollektive Verteidigung in der Region.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
Diese Übersetzung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Nutzungsbedingungen.