FRANKFURT (dpa-AFX) - Fielmann (ETR:FIEG) hat die Anleger vor dem Wochenende mit dem Quartalsbericht enttäuscht. Die Papiere der Optikerkette rutschten am Vormittag prozentual zweistellig auf den tiefsten Stand seit Ende August ab. Zuletzt verloren sie noch rund 8 Prozent auf 42,50 Euro. Im moderat schwächeren SDax der kleineren Börsentitel lagen sie auf dem letzten Platz.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach in einer ersten Einschätzung zu den Zahlen von einer Enttäuschung. Fielmann habe die Erwartungen verfehlt. Das Verbraucherumfeld in ganz Europa sei schwach, Verbraucher hielten sich mit ihren Ausgaben zurück. Das US-Geschäft habe nicht so wie erwartet zum Umsatz und Gewinn beigetragen.
Thilo Kleibauer von Warburg Research schrieb, Fielmann sei stark auf die Expansion in den USA fokussiert, während das Wachstum in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) weiter schwächele. Es brauche ein stärkeres Absatzwachstum aus eigener Kraft, um nachhaltig solide operative Gewinnmargen zu erzielen.
Fielmann bekräftigte unterdessen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Analyst Bosse zufolge erscheint sie auf den ersten Blick noch erreichbar. Vor der Veröffentlichung der Zahlen habe er die Ziele von Fielmann noch für sehr konservativ gehalten, weshalb seine Schätzungen auch deutlich über den Prognosen des Unternehmens gelegen hätten. Nun aber könnten sie sich als zu hoch erweisen und sinken.
Unter charttechnischen Aspekten sieht es nun schlecht aus für die Fielmann-Aktien, denn mit dem Kursrutsch am Freitag rissen sie die viel beachtete 200-Tage-Linie und dies auch deutlich. Sie gibt Hinweise auf den längerfristigen Trend und verläuft aktuell bei 43,87 Euro.