Mainova AG: Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2013
Mainova AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
17.05.2013 10:00
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2013
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Nach einem aufgrund der Schuldenkrise verhaltenen letzten Quartal 2012
gehen führende Konjunkturforschungsinstitute davon aus, dass die deutsche
Wirtschaft im Jahr 2013 trotz der anhaltend unsicheren wirtschaftlichen
Entwicklung im Euroraum wieder an Dynamik gewinnt. Vorläufigen
Einschätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW
Berlin) zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 0,7 %
steigen. Die konjunkturelle Erholung soll überwiegend von der
Binnenwirtschaft getragen werden. Positive Impulse kommen dabei aus der
guten Arbeitsmarktsituation sowie aus den weiterhin günstigen
Finanzierungsbedingungen und der damit einhergehenden
Investitionsbereitschaft.
Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels
Die Energiegroßhandelspreise folgten in den ersten drei Monaten des Jahres
unterschiedlichen Preisverläufen. Während die Terminpreise für Rohöl der
Sorte Brent sowie für Erdgas einen insgesamt stabilen Verlauf aufwiesen,
setzten die Preise für Strom, Kohle und Emissionsrechte den Abwärtstrend
des Vorjahres fort.
Der durchschnittliche Kohlepreis in der ARA (Antwerpen, Rotterdam,
Amsterdam)-Region (API2) zeigte sich im ersten Quartal mit 98,03 US-Dollar
um rund 14 % günstiger als im ersten Quartal des Vorjahres. Nach einem
Start bei 102,18 US-Dollar pro Tonne schloss der Frontjahreskontrakt das
Quartal mit 92,41 US-Dollar ab. Preisdämpfend wirkten sich das sehr hohe
Angebot an Kraftwerkskohle und verhaltene Nachfrageaussichten am Weltmarkt
aus.
Der durchschnittliche Preis für Rohöl der Sorte Brent mit Lieferung im
Folgejahr lag im ersten Quartal mit 103,81 US-Dollar pro Barrel um 6 %
unter dem des Vorjahresquartals. Während im Berichtszeitraum die
zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und die positiven Wirtschaftsdaten -
insbesondere aus China - ab Ende Januar zu einem Preisanstieg führten,
sorgten bessere Angebotsaussichten am Weltmarkt, die nicht ausgestandene
Konjunkturkrise in Europa und leicht abwärts korrigierte Nachfrageprognosen
in der zweiten Quartalshälfte für rückläufige Preise bis auf das Niveau zu
Jahresbeginn von rund 103 US-Dollar pro Barrel.
Nahezu unverändert zum Vorjahresquartal zeigte sich der durchschnittliche
Erdgaspreis im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) in Höhe von 26,92 Euro
pro MWh. Der Kontrakt zur Lieferung im Jahr 2014 bewegte sich im ersten
Quartal in einer engen Preisspanne von rund einem Euro und schloss mit
einem Preis von 27,30 Euro pro MWh und damit auf dem Niveau zu
Jahresbeginn. Nachdem zunächst die milde Witterung, niedrige Nachfrage und
hohe Angebotsflexibilität auf die Preise drückten, führte eine seit Ende
Februar witterungsbedingt konstant hohe Gasnachfrage in Zentralwesteuropa
und ein geringes Angebot von Flüssigerdgas (LNG) in Großbritannien zu
schnell sinkenden Speichervorräten und einem steigenden Spot-Preisniveau.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnete der Preis des Grundlastkontrakts für
das Strom-Kalenderjahr 2014, der im Mittel bei 42,16 Euro pro MWh und damit
rund 19 % unter dem Vorjahresniveau notierte. Nach größerem Abwärtsdruck im
Januar und kurzer Zwischenerholung bis Mitte Februar schloss der Kontrakt
zum Quartalsende bei einem Preis von 41,71 Euro pro MWh und liegt somit
rund 8 % unter dem Preis zu Jahresbeginn. Hauptgrund für diese Entwicklung
waren weiter sinkende CO2- und Kohlenotierungen sowie der preisdämpfende
Einfluss erneuerbarer Energien auf die Spot-Preise.
Der starke Abwärtstrend der Preise für Emissionsrechte (EU Allowances -
EUA) hat sich im Berichtszeitraum fortgesetzt. Der durchschnittliche Preis
des Terminkontrakts mit Fälligkeit im Dezember 2014 lag mit 5,01 Euro pro
Tonne rund 41 % unter dem des Vorjahresquartals. Im Vergleich zum
Jahresbeginn verzeichnete der Kontrakt einen Wertverlust von 26 % auf 5,11
Euro pro Tonne. Die anhaltende Schwäche war dabei auf das Ausbleiben
politischer Signale zur Eindämmung des Überangebots an Emissionsrechten
durch europäische Entscheidungsträger zurückzuführen.
Diskussion um die Begrenzung der Kosten der Energiewende
Mit dem Konzept des Bundesumweltministers und des
Bundeswirtschaftsministers zur sogenannten 'Strompreisbremse' vom 13.
Februar 2013 wurde die Diskussion um die Kosten der Energiewende politisch
in Gang gesetzt. Grundsätzliches Ziel ist die Stabilisierung der
Strompreise für die Verbraucher. In der Debatte wurde eine Reihe von
Vorschlägen wie unter anderem die Reduzierung der Vergütungssätze für
erneuerbare Energie-Anlagen, die Senkung der Stromsteuer oder die stärkere
Beteiligung der Industrie an den Kosten der Energiewende eingebracht. Ein
Konsens ist vor der Bundestagswahl nicht zu erwarten. Wir halten es
grundsätzlich für richtig, die Begrenzung der Kosten der Energiewende auf
die politische Agenda zu setzen.
Bundeskabinett beschließt Entwurf einer neuen Energieeinsparverordnung
Die Bundesregierung hat am 6. Februar 2013 die Weichen für die Novellierung
der Energieeinsparverordnung (EnEV) gestellt, mit der die Energieeffizienz
im Gebäudesektor erhöht werden soll. Der Gesetzesentwurf sieht für
Neubauten eine zweistufige Anhebung der Mindesteffizienzstandards in den
Jahren 2014 und 2016 vor. Für bestehende Gebäude sind keine Verschärfungen
wie Nachrüstverpflichtungen geplant. Die Bedeutung des Energieausweises als
Gütesiegel für die energetische Qualität von Gebäuden soll weiter gestärkt
werden.
Urteil des OLG Düsseldorf zur Netzentgeltbefreiung für stromintensive
Betriebe
Regionale und überregionale Netzbetreiber, darunter unsere Netzgesellschaft
NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, hatten gegen die Festlegung der
Bundesnetzagentur zur Abwicklung der Netzentgeltbefreiung für
stromintensive Betriebe nach § 19 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV)
geklagt. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat diese Klage zum Anlass
genommen, die Festlegung der Bundesnetzagentur aufzuheben, da das
Energiewirtschaftsgesetz keine entsprechende Rechtsgrundlage für die
Befreiung der stromintensiven Betriebe von den Netzentgelten nach § 19
StromNEV biete. Das OLG hat Rechtsbeschwerde gegen das Urteil zugelassen.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits eine Änderung der StromNEV
angekündigt.
Bundeswirtschaftsministerium plant eine Novellierung der
Netzentgeltverordnungen und der Anreizregulierungsverordnung
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat einen Entwurf zur
Novellierung der Netzentgeltverordnungen für Strom und Gas und der
Anreizregulierungsverordnung vorgelegt. Das Ministerium beabsichtigt, die
Vorgaben für die Ermittlung der Netzkosten anzupassen und die Bedingungen
für Investitionen in die 110-kV-Netze zu verbessern. Außerdem sollen
stromintensive Verbraucher über ein gestaffeltes Netzentgelt teilweise von
den Netzentgelten befreit werden. Das Ministerium plant, die Novelle noch
vor den Wahlen im September zu beschließen.
Geschäftsentwicklung
Ertragslage
Das Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 55,2 Mio. Euro ist im Vergleich
zum Vorjahr um 6,6 Mio. Euro gestiegen.
Das Ergebnis ist durch die unterschiedliche Entwicklung in den Segmenten
Strom- und Gasversorgung gekennzeichnet. Während im Strom Ergebniszuwächse
zu verzeichnen waren, geriet das Gassegment durch gestiegene
Beschaffungskosten unter Druck. Positiv hat sich in der Gasversorgung der
gestiegene Ergebnisbeitrag aus dem Netzgeschäft ausgewirkt.
Umsatz und Absatz haben sich im Einzelnen wie folgt entwickelt:
Die Umsatzerlöse des Mainova-Konzerns in Höhe von 700,6 Mio. Euro liegen um
103,9 Mio. Euro über denen des Vorjahreszeitraums.
Im Stromgeschäft konnte ein Umsatzanstieg um 45,8 Mio. Euro auf 310,5 Mio.
Euro erzielt werden. Durch Kundengewinne bei Individualkunden und
Energiepartnern stieg der Absatz um 18,2 % auf 1.722 Mio. kWh. Zudem
machten sich insbesondere die aufgrund der höheren EEG-Umlage gestiegenen
Preise bemerkbar. Im Stromhandelsgeschäft wirkten sich trotz einer
Steigerung der Stromhandelsmengen um 5,0 % auf 1.162 Mio. kWh deutlich
geringere Preise sowohl auf dem Termin- als auch auf dem Spotmarkt
umsatzmindernd aus.
Die Gaserlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um 46,1 Mio. Euro auf 293,7
Mio. Euro gestiegen. Haupttreiber für diese Entwicklung waren gestiegene
Absatzmengen aufgrund der um 12,1 % höheren Gradtagszahl infolge der
deutlich kühleren Witterung sowie Kundengewinne bei Individualkunden und
Energiepartnern. Die an Endverbraucher und Energiepartner abgesetzte Menge
erhöhte sich um 6,0 % auf 6.035 Mio. kWh.
Im Wärmegeschäft führten insbesondere die witterungsbedingte
Absatzsteigerung um 9,1 % auf 819 Mio. kWh, höhere Preise sowie
Vorperiodeneffekte zu einem Umsatzanstieg um 11,2 Mio. Euro auf 57,3 Mio.
Euro.
Hauptgrund für den um 2,1 Mio. Euro unter dem Vorjahr liegenden
Wasserumsatz in Höhe von 17,3 Mio. Euro sind die im Rahmen des
Wasserkartellverfahrens gewährten Preissenkungen.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2012
um 4,2 % auf 2.778,8 Mio. Euro.
Der Anstieg auf der Vermögensseite entfällt mit 13,0 Mio. Euro auf das
langfristige und mit 98,4 Mio. Euro auf das kurzfristige Vermögen. Die
Zunahme der langfristigen Vermögenswerte ist insbesondere auf den Erwerb
von Photovoltaikanlagen und den Ausbau unseres Windparkportfolios
zurückzuführen. Rückläufig entwickelten sich hingegen die Buchwerte der
nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen aufgrund von
Ausschüttungen. Bei den kurzfristigen Vermögenswerten führten die
gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Rückgang
der Finanzmittel aus dem Cash Pooling. Zudem wirkte sich die Gewährung von
Darlehen erhöhend auf das kurzfristige Vermögen aus.
Auf der Kapitalseite ergibt sich eine Erhöhung des Eigenkapitals um 40,8
Mio. Euro auf 1.000,4 Mio. Euro. Diese resultiert im Wesentlichen aus der
zum Stichtag noch nicht gebuchten Gewinnabführung an die Stadtwerke
Frankfurt am Main Holding GmbH. Die Schulden erhöhten sich um insgesamt
70,6 Mio. Euro. Die Zunahme der Finanzschulden um 14,0 Mio. Euro steht im
Zusammenhang mit dem Ausbau unseres Windparkportfolios. Ferner erhöhten
sich die Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr um 21,7
Mio. Euro und die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 30,0 Mio.
Euro.
Im ersten Quartal 2013 haben wir Investitionen in Höhe von 39,1 Mio. Euro
getätigt. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau erneuerbarer Energien.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betragen
25,7 Mio. Euro und betreffen unter anderem im Vorjahr erworbene im Bau
befindliche Windparks. Einen weiteren Schwerpunkt stellten die
Investitionsprojekte für den Ausbau und den Erhalt der Verteilnetze für die
Strom-, Gas- Wasser- und Wärmeversorgung dar. In den Erwerb von
Tochterunternehmen und Beteiligungen im Bereich Photovoltaik wurden 13,4
Mio. Euro investiert.
Finanzlage
Der Finanzmittelfonds verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2012 um
72,4 Mio. Euro auf -6,6 Mio. Euro. Der negative Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit in Höhe von -80,5 Mio. Euro (Vorjahr -71,2 Mio. Euro)
resultiert bei einem Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 55,2 Mio. Euro
im Wesentlichen aus höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der
Cashflow aus der Investitionstätigkeit liegt bei -6,9 Mio. Euro (Vorjahr
-39,2 Mio. Euro). Dem Mittelzufluss durch die Rückzahlung von
Termingeldanlagen stehen dabei Auszahlungen für Investitionen und die
Gewährung von Krediten gegenüber. Der Cashflow aus der
Finanzierungstätigkeit in Höhe von 15,1 Mio. Euro (Vorjahr -3,9 Mio. Euro)
ist im Wesentlichen durch Darlehensaufnahmen für Investitionen in Windparks
beeinflusst.
Ausblick
Hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen der Energiewende besteht
weiterhin Handlungsbedarf. Auf europäischer Ebene blieben politische
Signale zur Eindämmung des Überangebots an Emissionsrechten aus. Gemeinsam
mit der zunehmenden Einspeisung erneuerbarer Energien wirkt sich dies
belastend auf die Stromgroßhandelspreise aus. Durch unsere zum Teil bereits
mehrere Jahre im Voraus erfolgte Vermarktung der Stromproduktion
beeinflusst der derzeitige Abwärtstrend allerdings nur bedingt unsere
Ergebniserwartung des Jahres 2013.
Das Gasgeschäft wird durch zunehmenden Margendruck belastet. Dennoch gehen
wir bei einem normalen Witterungsverlauf im vierten Quartal davon aus, den
für dieses Segment geplanten Ergebnisbeitrag zu realisieren.
Positive Ergebniseffekte erwarten wir durch unser Effizienzprogramm EINS,
wodurch wir trotz der angespannten Marktlage insgesamt von der Erreichung
des geplanten Ergebnisses vor Ertragsteuern auf Vorjahresniveau ausgehen.
17.05.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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Sprache: Deutsch
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Solmsstraße 38
60486 Frankfurt am Main
Deutschland
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Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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Mainova AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
17.05.2013 10:00
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung des Mainova-Konzerns zum 31. März 2013
Geschäft und Rahmenbedingungen
Konjunkturelle Entwicklung
Nach einem aufgrund der Schuldenkrise verhaltenen letzten Quartal 2012
gehen führende Konjunkturforschungsinstitute davon aus, dass die deutsche
Wirtschaft im Jahr 2013 trotz der anhaltend unsicheren wirtschaftlichen
Entwicklung im Euroraum wieder an Dynamik gewinnt. Vorläufigen
Einschätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW
Berlin) zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 0,7 %
steigen. Die konjunkturelle Erholung soll überwiegend von der
Binnenwirtschaft getragen werden. Positive Impulse kommen dabei aus der
guten Arbeitsmarktsituation sowie aus den weiterhin günstigen
Finanzierungsbedingungen und der damit einhergehenden
Investitionsbereitschaft.
Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels
Die Energiegroßhandelspreise folgten in den ersten drei Monaten des Jahres
unterschiedlichen Preisverläufen. Während die Terminpreise für Rohöl der
Sorte Brent sowie für Erdgas einen insgesamt stabilen Verlauf aufwiesen,
setzten die Preise für Strom, Kohle und Emissionsrechte den Abwärtstrend
des Vorjahres fort.
Der durchschnittliche Kohlepreis in der ARA (Antwerpen, Rotterdam,
Amsterdam)-Region (API2) zeigte sich im ersten Quartal mit 98,03 US-Dollar
um rund 14 % günstiger als im ersten Quartal des Vorjahres. Nach einem
Start bei 102,18 US-Dollar pro Tonne schloss der Frontjahreskontrakt das
Quartal mit 92,41 US-Dollar ab. Preisdämpfend wirkten sich das sehr hohe
Angebot an Kraftwerkskohle und verhaltene Nachfrageaussichten am Weltmarkt
aus.
Der durchschnittliche Preis für Rohöl der Sorte Brent mit Lieferung im
Folgejahr lag im ersten Quartal mit 103,81 US-Dollar pro Barrel um 6 %
unter dem des Vorjahresquartals. Während im Berichtszeitraum die
zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und die positiven Wirtschaftsdaten -
insbesondere aus China - ab Ende Januar zu einem Preisanstieg führten,
sorgten bessere Angebotsaussichten am Weltmarkt, die nicht ausgestandene
Konjunkturkrise in Europa und leicht abwärts korrigierte Nachfrageprognosen
in der zweiten Quartalshälfte für rückläufige Preise bis auf das Niveau zu
Jahresbeginn von rund 103 US-Dollar pro Barrel.
Nahezu unverändert zum Vorjahresquartal zeigte sich der durchschnittliche
Erdgaspreis im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) in Höhe von 26,92 Euro
pro MWh. Der Kontrakt zur Lieferung im Jahr 2014 bewegte sich im ersten
Quartal in einer engen Preisspanne von rund einem Euro und schloss mit
einem Preis von 27,30 Euro pro MWh und damit auf dem Niveau zu
Jahresbeginn. Nachdem zunächst die milde Witterung, niedrige Nachfrage und
hohe Angebotsflexibilität auf die Preise drückten, führte eine seit Ende
Februar witterungsbedingt konstant hohe Gasnachfrage in Zentralwesteuropa
und ein geringes Angebot von Flüssigerdgas (LNG) in Großbritannien zu
schnell sinkenden Speichervorräten und einem steigenden Spot-Preisniveau.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnete der Preis des Grundlastkontrakts für
das Strom-Kalenderjahr 2014, der im Mittel bei 42,16 Euro pro MWh und damit
rund 19 % unter dem Vorjahresniveau notierte. Nach größerem Abwärtsdruck im
Januar und kurzer Zwischenerholung bis Mitte Februar schloss der Kontrakt
zum Quartalsende bei einem Preis von 41,71 Euro pro MWh und liegt somit
rund 8 % unter dem Preis zu Jahresbeginn. Hauptgrund für diese Entwicklung
waren weiter sinkende CO2- und Kohlenotierungen sowie der preisdämpfende
Einfluss erneuerbarer Energien auf die Spot-Preise.
Der starke Abwärtstrend der Preise für Emissionsrechte (EU Allowances -
EUA) hat sich im Berichtszeitraum fortgesetzt. Der durchschnittliche Preis
des Terminkontrakts mit Fälligkeit im Dezember 2014 lag mit 5,01 Euro pro
Tonne rund 41 % unter dem des Vorjahresquartals. Im Vergleich zum
Jahresbeginn verzeichnete der Kontrakt einen Wertverlust von 26 % auf 5,11
Euro pro Tonne. Die anhaltende Schwäche war dabei auf das Ausbleiben
politischer Signale zur Eindämmung des Überangebots an Emissionsrechten
durch europäische Entscheidungsträger zurückzuführen.
Diskussion um die Begrenzung der Kosten der Energiewende
Mit dem Konzept des Bundesumweltministers und des
Bundeswirtschaftsministers zur sogenannten 'Strompreisbremse' vom 13.
Februar 2013 wurde die Diskussion um die Kosten der Energiewende politisch
in Gang gesetzt. Grundsätzliches Ziel ist die Stabilisierung der
Strompreise für die Verbraucher. In der Debatte wurde eine Reihe von
Vorschlägen wie unter anderem die Reduzierung der Vergütungssätze für
erneuerbare Energie-Anlagen, die Senkung der Stromsteuer oder die stärkere
Beteiligung der Industrie an den Kosten der Energiewende eingebracht. Ein
Konsens ist vor der Bundestagswahl nicht zu erwarten. Wir halten es
grundsätzlich für richtig, die Begrenzung der Kosten der Energiewende auf
die politische Agenda zu setzen.
Bundeskabinett beschließt Entwurf einer neuen Energieeinsparverordnung
Die Bundesregierung hat am 6. Februar 2013 die Weichen für die Novellierung
der Energieeinsparverordnung (EnEV) gestellt, mit der die Energieeffizienz
im Gebäudesektor erhöht werden soll. Der Gesetzesentwurf sieht für
Neubauten eine zweistufige Anhebung der Mindesteffizienzstandards in den
Jahren 2014 und 2016 vor. Für bestehende Gebäude sind keine Verschärfungen
wie Nachrüstverpflichtungen geplant. Die Bedeutung des Energieausweises als
Gütesiegel für die energetische Qualität von Gebäuden soll weiter gestärkt
werden.
Urteil des OLG Düsseldorf zur Netzentgeltbefreiung für stromintensive
Betriebe
Regionale und überregionale Netzbetreiber, darunter unsere Netzgesellschaft
NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, hatten gegen die Festlegung der
Bundesnetzagentur zur Abwicklung der Netzentgeltbefreiung für
stromintensive Betriebe nach § 19 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV)
geklagt. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat diese Klage zum Anlass
genommen, die Festlegung der Bundesnetzagentur aufzuheben, da das
Energiewirtschaftsgesetz keine entsprechende Rechtsgrundlage für die
Befreiung der stromintensiven Betriebe von den Netzentgelten nach § 19
StromNEV biete. Das OLG hat Rechtsbeschwerde gegen das Urteil zugelassen.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits eine Änderung der StromNEV
angekündigt.
Bundeswirtschaftsministerium plant eine Novellierung der
Netzentgeltverordnungen und der Anreizregulierungsverordnung
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat einen Entwurf zur
Novellierung der Netzentgeltverordnungen für Strom und Gas und der
Anreizregulierungsverordnung vorgelegt. Das Ministerium beabsichtigt, die
Vorgaben für die Ermittlung der Netzkosten anzupassen und die Bedingungen
für Investitionen in die 110-kV-Netze zu verbessern. Außerdem sollen
stromintensive Verbraucher über ein gestaffeltes Netzentgelt teilweise von
den Netzentgelten befreit werden. Das Ministerium plant, die Novelle noch
vor den Wahlen im September zu beschließen.
Geschäftsentwicklung
Ertragslage
Das Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 55,2 Mio. Euro ist im Vergleich
zum Vorjahr um 6,6 Mio. Euro gestiegen.
Das Ergebnis ist durch die unterschiedliche Entwicklung in den Segmenten
Strom- und Gasversorgung gekennzeichnet. Während im Strom Ergebniszuwächse
zu verzeichnen waren, geriet das Gassegment durch gestiegene
Beschaffungskosten unter Druck. Positiv hat sich in der Gasversorgung der
gestiegene Ergebnisbeitrag aus dem Netzgeschäft ausgewirkt.
Umsatz und Absatz haben sich im Einzelnen wie folgt entwickelt:
Die Umsatzerlöse des Mainova-Konzerns in Höhe von 700,6 Mio. Euro liegen um
103,9 Mio. Euro über denen des Vorjahreszeitraums.
Im Stromgeschäft konnte ein Umsatzanstieg um 45,8 Mio. Euro auf 310,5 Mio.
Euro erzielt werden. Durch Kundengewinne bei Individualkunden und
Energiepartnern stieg der Absatz um 18,2 % auf 1.722 Mio. kWh. Zudem
machten sich insbesondere die aufgrund der höheren EEG-Umlage gestiegenen
Preise bemerkbar. Im Stromhandelsgeschäft wirkten sich trotz einer
Steigerung der Stromhandelsmengen um 5,0 % auf 1.162 Mio. kWh deutlich
geringere Preise sowohl auf dem Termin- als auch auf dem Spotmarkt
umsatzmindernd aus.
Die Gaserlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um 46,1 Mio. Euro auf 293,7
Mio. Euro gestiegen. Haupttreiber für diese Entwicklung waren gestiegene
Absatzmengen aufgrund der um 12,1 % höheren Gradtagszahl infolge der
deutlich kühleren Witterung sowie Kundengewinne bei Individualkunden und
Energiepartnern. Die an Endverbraucher und Energiepartner abgesetzte Menge
erhöhte sich um 6,0 % auf 6.035 Mio. kWh.
Im Wärmegeschäft führten insbesondere die witterungsbedingte
Absatzsteigerung um 9,1 % auf 819 Mio. kWh, höhere Preise sowie
Vorperiodeneffekte zu einem Umsatzanstieg um 11,2 Mio. Euro auf 57,3 Mio.
Euro.
Hauptgrund für den um 2,1 Mio. Euro unter dem Vorjahr liegenden
Wasserumsatz in Höhe von 17,3 Mio. Euro sind die im Rahmen des
Wasserkartellverfahrens gewährten Preissenkungen.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2012
um 4,2 % auf 2.778,8 Mio. Euro.
Der Anstieg auf der Vermögensseite entfällt mit 13,0 Mio. Euro auf das
langfristige und mit 98,4 Mio. Euro auf das kurzfristige Vermögen. Die
Zunahme der langfristigen Vermögenswerte ist insbesondere auf den Erwerb
von Photovoltaikanlagen und den Ausbau unseres Windparkportfolios
zurückzuführen. Rückläufig entwickelten sich hingegen die Buchwerte der
nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen aufgrund von
Ausschüttungen. Bei den kurzfristigen Vermögenswerten führten die
gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Rückgang
der Finanzmittel aus dem Cash Pooling. Zudem wirkte sich die Gewährung von
Darlehen erhöhend auf das kurzfristige Vermögen aus.
Auf der Kapitalseite ergibt sich eine Erhöhung des Eigenkapitals um 40,8
Mio. Euro auf 1.000,4 Mio. Euro. Diese resultiert im Wesentlichen aus der
zum Stichtag noch nicht gebuchten Gewinnabführung an die Stadtwerke
Frankfurt am Main Holding GmbH. Die Schulden erhöhten sich um insgesamt
70,6 Mio. Euro. Die Zunahme der Finanzschulden um 14,0 Mio. Euro steht im
Zusammenhang mit dem Ausbau unseres Windparkportfolios. Ferner erhöhten
sich die Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr um 21,7
Mio. Euro und die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten um 30,0 Mio.
Euro.
Im ersten Quartal 2013 haben wir Investitionen in Höhe von 39,1 Mio. Euro
getätigt. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau erneuerbarer Energien.
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betragen
25,7 Mio. Euro und betreffen unter anderem im Vorjahr erworbene im Bau
befindliche Windparks. Einen weiteren Schwerpunkt stellten die
Investitionsprojekte für den Ausbau und den Erhalt der Verteilnetze für die
Strom-, Gas- Wasser- und Wärmeversorgung dar. In den Erwerb von
Tochterunternehmen und Beteiligungen im Bereich Photovoltaik wurden 13,4
Mio. Euro investiert.
Finanzlage
Der Finanzmittelfonds verringerte sich gegenüber dem 31. Dezember 2012 um
72,4 Mio. Euro auf -6,6 Mio. Euro. Der negative Cashflow aus der laufenden
Geschäftstätigkeit in Höhe von -80,5 Mio. Euro (Vorjahr -71,2 Mio. Euro)
resultiert bei einem Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 55,2 Mio. Euro
im Wesentlichen aus höheren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der
Cashflow aus der Investitionstätigkeit liegt bei -6,9 Mio. Euro (Vorjahr
-39,2 Mio. Euro). Dem Mittelzufluss durch die Rückzahlung von
Termingeldanlagen stehen dabei Auszahlungen für Investitionen und die
Gewährung von Krediten gegenüber. Der Cashflow aus der
Finanzierungstätigkeit in Höhe von 15,1 Mio. Euro (Vorjahr -3,9 Mio. Euro)
ist im Wesentlichen durch Darlehensaufnahmen für Investitionen in Windparks
beeinflusst.
Ausblick
Hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen der Energiewende besteht
weiterhin Handlungsbedarf. Auf europäischer Ebene blieben politische
Signale zur Eindämmung des Überangebots an Emissionsrechten aus. Gemeinsam
mit der zunehmenden Einspeisung erneuerbarer Energien wirkt sich dies
belastend auf die Stromgroßhandelspreise aus. Durch unsere zum Teil bereits
mehrere Jahre im Voraus erfolgte Vermarktung der Stromproduktion
beeinflusst der derzeitige Abwärtstrend allerdings nur bedingt unsere
Ergebniserwartung des Jahres 2013.
Das Gasgeschäft wird durch zunehmenden Margendruck belastet. Dennoch gehen
wir bei einem normalen Witterungsverlauf im vierten Quartal davon aus, den
für dieses Segment geplanten Ergebnisbeitrag zu realisieren.
Positive Ergebniseffekte erwarten wir durch unser Effizienzprogramm EINS,
wodurch wir trotz der angespannten Marktlage insgesamt von der Erreichung
des geplanten Ergebnisses vor Ertragsteuern auf Vorjahresniveau ausgehen.
17.05.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
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