AlixPartners: AlixPartners/ EIU-Studie: Unternehmen setzen auf vorsichtiges Wachstum
DGAP-News: AlixPartners / Schlagwort(e): Studie
AlixPartners: AlixPartners/ EIU-Studie: Unternehmen setzen auf
vorsichtiges Wachstum
19.01.2012 / 10:12
---------------------------------------------------------------------
P R E S S E I N F O R M A T I O N
AlixPartners/EIU-Studie 'Winners don't play dead':
Weltweit setzen Unternehmen auf vorsichtiges Wachstum
- Neue Wachstumsstrategien in einer veränderten Welt
- Unternehmen horten große Cash-Reserven
- Anhaltende Furcht vor Euro-Staatsbankrott
- Weltweite Umfrage unter 536 Top-Managern aus 70 Ländern
München (19. Januar 2012) - Weltweit verlegen Manager ihren Fokus von
Überlebens- auf Wachstumsstrategien: Umsatzwachstum hat Kostensenkung als
oberste Priorität überholt. Dies geht aus einer Umfrage unter mehr als 500
Top-Managern hervor, die die Economist Intelligence Unit (EIU) im Auftrag
des global tätigen Beratungsunternehmens AlixPartners durchgeführt hat.
Obwohl 69 Prozent der Befragten angaben, dass ihr Unternehmen ebenso viel
oder mehr Cash-Reserven besitzt als drei Jahre zuvor, überwiegt die
Vorsicht: 62 Prozent halten einen Staatsbankrott in der Euro-Zone innerhalb
der nächsten zwölf Monate und 63 Prozent eine zweite Talsohle in der
momentanen Wirtschaftskrise für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.
In den kommenden 12 bis 36 Monaten, so die Studie, werden die Unternehmen
in fast allen Bereichen sehr vorsichtig agieren. Die Mehrheit möchte von
einem Sparkurs zu einem Wachstumskurs wechseln, achtet dabei aber auf
überschaubare Investitionen. Damit reagieren die Unternehmen auf die
gedämpften Konjunkturerwartungen der nächsten Jahre. 'AlixPartners gehörte
Anfang 2009 zu den Ersten, die prognostizierten, dass sich die westlichen
Volkswirtschaften von der Finanzkrise nicht wieder vollständig erholen
würden. Wir leben heute in einem ,neuen volkswirtschaftlichen
Normalzustand'. Er ist geprägt durch ein schwächeres Verbrauchervertrauen,
eine niedrigere Nachfrage und ein niedriges Produktionsniveau', sagt Fred
Crawford, CEO von AlixPartners. 'Zusätzliche Herausforderungen für
Unternehmen sind dabei ein hohes Maß an geopolitischer Unsicherheit und das
von vielen beklagte Fehlen einer volkswirtschaftlichen und politischen
Führung seitens der Regierungen. In diesen Zeiten definieren Unternehmen
,intelligentes Wachstum' anders als früher. Sie planen, vorsichtiger zu
wachsen, in kleinen Schritten - und wollen dabei nicht mehr investieren als
unbedingt nötig.'
'Intelligentes Wachstums bedeutet heute flexibles Wachstum', sagt Michael
Baur, Deutschland-Chef von AlixPartners. 'Nach Jahren der Kostensenkung
wächst bei der Mehrheit der weltweit operierenden Unternehmen nun die
Überzeugung, dass sie wachsen müssen, um nicht von ihren Wettbewerbern
überholt zu werden. Doch in einer Welt mit zunehmendem globalisierten
Wettbewerb erfordert das Erobern von Marktanteilen eine feine Balance
zwischen Aggressivität und Vorsicht, zwischen unternehmerischer Intuition
und moderner, faktenbasierter Entscheidungsfindung.'
Auf die Frage, wie Regierungen der Wirtschaft helfen könnten, nannten 46
Prozent der Befragten höhere Investitionsbeihilfen, 38 Prozent
Steuersenkungen und 35 Prozent den Abbau regulatorischer Beschränkungen.
Die Studie zeigt, dass wachstumsorientierte Unternehmen vor allem in
Technologien, Unternehmens-Akquisitionen und die Expansion in neue Märkte,
hier vor allem in Asien, investieren wollen.
Technologie-Investitionen
Mehr als 34 Prozent der befragten Manager gaben an, dass Technologien
essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmen sind - und 38
Prozent planen, innerhalb der nächsten 12 Monate in ihre IT-Einheit zu
investieren. Allerdings glauben nur 54 Prozent, dass ihre IT-Abteilung
überhaupt eine Rolle für die Wettbewerbsvorteile ihres jeweiligen
Unternehmens spielt - und auch jene Befragte, die ihre IT-Abteilung als
wichtig für den Wettbewerb ansehen, glauben nur zu 14 Prozent, dass sie
hervorragende Arbeit leistet. 'Zwar investieren Unternehmen mit
Begeisterung in neue Technologien, sie sollten aber auch kritisch
hinterfragen, welche strategischen und wirtschaftlichen Vorteile sie damit
erzielen', kommentiert Michael Baur, Deutschland-Chef von AlixPartners.
Unternehmens-Akquisitionen
Obwohl Unternehmen - auch aus dem Private Equity-Sektor - auf großen
Bar-Beständen sitzen, ist die Zahl der Deals bislang nicht in dem Maße
gewachsen, wie von vielen erwartet. Trotz anhaltender Unsicherheiten belegt
die Studie aber, dass Akquisitionen von vielen Managern als Schlüssel für
das weitere Wachstum betrachtet werden. 29 Prozent der Befragten planen
demnach Unternehmensakquisitionen im Inland, immerhin 26 Prozent wollen im
Ausland zuschlagen. Bei den Unternehmen, die Akquisitionen planen, liegt
Asien als Zielregion mit 32 Prozent vorn, gefolgt von Nordamerika (27
Prozent) und Europa (23 Prozent). Etwas abgeschlagen folgen Lateinamerika
mit 16 Prozent und der Mittlere Osten, wo 10 Prozent der Unternehmen
zukaufen wollen.
'Die M&A Aktivität könnte nach der kurzfristig erwarteten weiteren
Abschwächung der globalen Konjunktur und den damit einhergehenden
niedrigeren Unternehmensbewertungen wieder deutlich zunehmen', sagt Baur.
Expansion in neue Märkte
Der Eintritt in neue geographische Märkte war unter den
Top-Five-Prioritäten sowohl für die nächsten 12 als auch für die nächsten
36 Monate, noch vor der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.
Nicht ganz überraschend wurde Asien von über 50 Prozent der Befragten als
wichtigster Wachstumsmotor für die nächsten 12 Monate und auch für die
nächsten drei Jahre genannt. 52 Prozent gaben an, dass Asien die Region
sei, in der die zukünftigen Investitionen ihres Unternehmens mit der
größten Wahrscheinlichkeit getätigt würden.
Baur warnt: 'Die Tage des einfach verdienten Geldes durch eine Expansion
nach China sind vorbei. Steigende Lohnkosten und andere Kostenfaktoren
haben dazu geführt, dass China hinter andere Länder, wie beispielsweise
Mexiko, zurückgefallen ist, wenn es um die Produktionskosten geht.
Gleichzeitig hat die Abschwächung des chinesischen Exportmarkts dazu
geführt, dass die Kaufkraft der Chinesen nicht in dem Maße gewachsen ist,
wie es viele gehofft hatten. Natürlich bietet China auch weiterhin enormes
Potenzial, aber die Herausforderungen einer unternehmerischen Tätigkeit vor
Ort haben deutlich zugenommen.'
Strikte Kostenkontrolle bleibt wichtig
Obwohl viele Unternehmen dank wichtiger Fortschritte bei der Kostensenkung
und der Verschlankung ihrer Geschäftsprozesse heute deutlich besser
dastehen als unmittelbar nach der Rezession, zeigt die Studie, dass noch
immer große Anstrengungen bevorstehen. Ein Indikator dafür ist, dass für 47
Prozent der Befragten die Kostenkontrolle in ihrem Unternehmen auch
weiterhin Priorität hat.
'Obwohl es den Unternehmen in den vergangenen Jahren gelungen ist, durch
strenge Kostendisziplin die Rezession zu überstehen, sollten sie die neue
Effizienz jetzt nicht über Bord werfen', sagt AlixPartners-CEO Crawford.
'Eine hohe wirtschaftliche Transparenz und robuste Bilanzen sind keine
bloßen Ideale, sondern im heutigen Marktumfeld überlebenswichtig.
Wachsamkeit ist deshalb oberstes Gebot. Führende Unternehmen müssen lernen,
mit einer anhaltend harten Kostendisziplin profitabel zu wachsen', so
Crawford. 'Dies bedeutet häufig, innovative Wege zu gehen, um neue
Wertschöpfung zu generieren und das Wachstum zu beschleunigen.'
Trotz vieler Gemeinsamkeiten zeigt die Studie auch Unterschiede in den
verschiedenen Weltwirtschaftsregionen:
Europa
In Europa erwarten die befragten Manager, dass die Krise der Euro-Zone
einen signifikanten Einfluss auf das europäische Geschäftsklima haben wird.
Das Ausmaß der Krise wird darin deutlich, dass 59 Prozent der befragten
europäischen Manager einen Staatbankrott innerhalb der Euro-Zone und 62
Prozent eine zweite wirtschaftliche Talsohle (Double-Dip-Rezession) in den
kommenden zwölf Monaten für wahrscheinlich oder sogar sehr wahrscheinlich
halten. 43 Prozent nannten zudem das schlechte Konsumklima als wichtigsten
Störfaktor für die Investitionspläne der kommenden drei Jahre. 48 Prozent
der Befragten gaben an, dass sie in ihren Unternehmen für die kommenden
zwölf Monate Maßnahmen zur Lohnkostensenkung planen. Innerhalb der nächsten
drei Jahre wollen das 35 Prozent der befragten europäischen Manager. Aber
nicht nur bei den Lohnkosten soll gespart werden - europäische Unternehmen
wollen auch die Effizienz ihrer Anlagen und Prozesse steigern. 43 Prozent
der befragten europäischen Manager planen dies innerhalb der nächsten zwölf
Monate, 37 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre. Trotzdem ist die
Schaffung einer schlankeren Organisation nur eine Seite der Medaille. Mehr
als die Hälfte der in Europa Befragten erwartet innerhalb der nächsten drei
Jahre auch Investitionen in größere Projekte. Technologie-Investitionen
wurde dabei von 59 Prozent der Befragten höchste Priorität zugesprochen.
Indessen können europäische Firmen mit Zugang zu den internationalen
Märkten, insbesondere Asien, in diesem Jahr durchaus optimistisch sein. Ein
schwächerer Euro könnte die Exporte in außereuropäische Absatzmärkte
beflügeln.
Stefano Aversa, Co-Präsident von AlixPartners und Leiter der EMEA-Region,
kommentiert: 'Bezogen auf die Zukunft des Euro sind die europäischen
Top-Manager noch immer pessimistisch. Sie konzentrieren sich derzeit
darauf, die Produktivität ihres Kerngeschäfts zu verbessern und setzen im
Hinblick auf eine schwächere Gemeinschaftswährung auf neue Exportmärkte als
primären Wachstumsfaktor. In einem höchst unsicheren makroökonomischen
Umfeld bereiten sich europäische Unternehmenslenker darauf vor, im Notfall
den Kurs zu ändern und tendieren zudem dazu, ihre Cash-Reserven zu schonen
sowie Kapital nur sehr gezielt zu investieren.'
USA
45 Prozent der US-Unternehmen halten heute höhere Bar-Reserven als noch vor
drei Jahren. Sie planen, ihre Mittel für Diversifizierung (40 Prozent),
neue IT (39 Prozent), die Investition in neue Anlagen (38 Prozent) und die
Expansion in neue Märkte (36 Prozent) auszugeben.
Die Studie zeigt auch, dass US-Unternehmen bei kurzfristigen Investitionen
zurückhaltender geworden sind: Nur drei Prozent planen eine größere
Investition in den nächsten 12 Monaten, während es weltweit gesehen 16
Prozent sind.
US-Unternehmen sind jedoch im allgemeinen optimistischer bezüglich ihres
Heimatmarkts als andere Unternehmen. Die Studie zeigt, dass 40 Prozent der
US-Manager Nordamerika als wichtigste Wachstumsregion für die nächsten 12
Monate sehen, eine Meinung, die weltweit nur 14 Prozent der Manager teilen.
Entsprechend erwarten 35 Prozent der US-Manager, dass Nordamerika das
globale Wachstum der nächsten drei Jahre anführt, während dies weltweit nur
13 Prozent der Manager glauben.
Asien-Pazifik
Ähnlich wie ihre europäischen Kollegen erwarten die Manager in Asien
signifikante Auswirkungen der Ängste vor einer anhaltenden Krise in der
Euro-Zone auf die Wirtschaft ihrer Region. 60 Prozent der Befragten halten
eine Staatspleite in Europa für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.
Dass 39 Prozent diese Probleme für die insgesamt größte Bedrohung ihres
Business-Plans halten, zeigt das ausgeprägt geopolitische Denken
asiatischer Manager.
In der Studie zeigt sich, dass die Befragten generell dazu neigen,
bezüglich ihrer eigenen Region eher optimistisch zu sein. Für die Befragten
der Region Asien-Pazifik trifft dies jedoch in besonderem Maße zu: 78
Prozent sehen ihre eigene Region als den besten Ort für Geschäfte in den
nächsten 12 Monaten - in Europa nannten nur 12 Prozent der Manager ihre
Region als führend.
In den letzten drei Jahren haben 41 Prozent der Befragten in der
Asien-Pazifik-Region ihre Arbeitskosten gesenkt und 30 Prozent ihre
Investitionsausgaben. Dieser Trend scheint sich im nächsten Jahr jedoch
nicht fortzusetzen: 25 Prozent der Befragten sehen steigende Arbeitskosten
und 38 Prozent steigende Kapitalaufwendungen.
Mittlerer Osten
Die befragten Manager aus dem Mittleren Osten zeigten sich am meisten von
den trüben Aussichten beeindruckt: 70 Prozent glauben, dass eine zweite
Talsohle (Double-Dip-Rezession) in der weltweiten Wirtschaft noch in diesem
Jahr wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich zu erwarten ist. Weltweit
glauben dies nur 63 Prozent der Manager.
Zudem haben die Manager aus dem Mittleren Osten starke Bedenken, was die
Aussichten für ihre eigene Region betrifft 64 Prozent sehen eine
Fortsetzung der Unruhen für 2012 voraus. Für 44 Prozent sind anhaltend hohe
Preise für Nahrungsmittel und Konsumgüter ein Grund für breite soziale
Unzufriedenheit.
Unternehmen im Mittleren Osten haben, wie auch in anderen Regionen, ihre
Bar-Reserven in den vergangenen drei Jahren deutlich erhöht. 55 Prozent der
befragten Manager gab an, ihre Cash-Positionen hätten sich zumindest etwas
verbessert. Allerdings sagten nur 24 Prozent, dass sie diese Mittel für
inländische Akquisitionen nutzen würden, während 37 Prozent in
Diversifizierung oder IT investieren wollen.
Über die Studie
Die Studie wurde im September 2011 von der Economist Intelligence Unit im
Auftrag von AlixPartners durchgeführt. Für die Studie wurden 536
Top-Manager befragt, davon 49 Prozent auf Vorstandsebene. Die Unternehmen
der befragten Manager kommen aus mehr als 70 Ländern - ungefähr 33 Prozent
sind in den USA beheimatet, 27 Prozent in Westeuropa, 17 Prozent in Asien,
elf Prozent im Mittleren Osten, sechs Prozent in Lateinamerika, vier
Prozent in Afrika und zwei Prozent in Osteuropa. 46 Prozent der befragten
Manager arbeiten für Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz bis zu 500
Mio. Dollar, 19 Prozent der Befragten sind für Unternehmen mit mindestens
zehn Mrd. Dollar Umsatz tätig.
Über AlixPartners
AlixPartners steht als global tätiges Beratungsunternehmen für die
ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Unternehmen in komplexen
Restrukturierungs- und Turnaroundsituationen und die Umsetzung
anspruchsvoller Ertragssteigerungsprogramme. Branchenexpertise und
weitreichende Erfahrung in Geschäftsprozessen in Verbindung mit
tiefgreifendem Know-how der finanziellen und operativen Restrukturierung
ermöglicht es AlixPartners, auf Herausforderungen in Konzernen,
Großunternehmen sowie bei mittelständischen Unternehmen einzugehen. In
zahlreichen Fällen haben erfahrene Manager von AlixPartners bei
herausfordernden Unternehmenssanierungen interimistisch Führungsfunktionen
übernommen.
AlixPartners hat 900 Mitarbeiter in weltweit fünfzehn Büros und ist seit
dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten. AlixPartners ist
im Web zu finden unter www.alixpartners.de
Weitere Informationen:
IRA WÜLFING KOMMUNIKATION
Ira Wülfing
T +49.(0)89. 2000 30-33
F +49.(0)89. 2000 30-40
ira@wuelfing-kommunikation.de
Ende der Finanznachricht
---------------------------------------------------------------------
19.01.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und
http://www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------
153348 19.01.2012
DGAP-News: AlixPartners / Schlagwort(e): Studie
AlixPartners: AlixPartners/ EIU-Studie: Unternehmen setzen auf
vorsichtiges Wachstum
19.01.2012 / 10:12
---------------------------------------------------------------------
P R E S S E I N F O R M A T I O N
AlixPartners/EIU-Studie 'Winners don't play dead':
Weltweit setzen Unternehmen auf vorsichtiges Wachstum
- Neue Wachstumsstrategien in einer veränderten Welt
- Unternehmen horten große Cash-Reserven
- Anhaltende Furcht vor Euro-Staatsbankrott
- Weltweite Umfrage unter 536 Top-Managern aus 70 Ländern
München (19. Januar 2012) - Weltweit verlegen Manager ihren Fokus von
Überlebens- auf Wachstumsstrategien: Umsatzwachstum hat Kostensenkung als
oberste Priorität überholt. Dies geht aus einer Umfrage unter mehr als 500
Top-Managern hervor, die die Economist Intelligence Unit (EIU) im Auftrag
des global tätigen Beratungsunternehmens AlixPartners durchgeführt hat.
Obwohl 69 Prozent der Befragten angaben, dass ihr Unternehmen ebenso viel
oder mehr Cash-Reserven besitzt als drei Jahre zuvor, überwiegt die
Vorsicht: 62 Prozent halten einen Staatsbankrott in der Euro-Zone innerhalb
der nächsten zwölf Monate und 63 Prozent eine zweite Talsohle in der
momentanen Wirtschaftskrise für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.
In den kommenden 12 bis 36 Monaten, so die Studie, werden die Unternehmen
in fast allen Bereichen sehr vorsichtig agieren. Die Mehrheit möchte von
einem Sparkurs zu einem Wachstumskurs wechseln, achtet dabei aber auf
überschaubare Investitionen. Damit reagieren die Unternehmen auf die
gedämpften Konjunkturerwartungen der nächsten Jahre. 'AlixPartners gehörte
Anfang 2009 zu den Ersten, die prognostizierten, dass sich die westlichen
Volkswirtschaften von der Finanzkrise nicht wieder vollständig erholen
würden. Wir leben heute in einem ,neuen volkswirtschaftlichen
Normalzustand'. Er ist geprägt durch ein schwächeres Verbrauchervertrauen,
eine niedrigere Nachfrage und ein niedriges Produktionsniveau', sagt Fred
Crawford, CEO von AlixPartners. 'Zusätzliche Herausforderungen für
Unternehmen sind dabei ein hohes Maß an geopolitischer Unsicherheit und das
von vielen beklagte Fehlen einer volkswirtschaftlichen und politischen
Führung seitens der Regierungen. In diesen Zeiten definieren Unternehmen
,intelligentes Wachstum' anders als früher. Sie planen, vorsichtiger zu
wachsen, in kleinen Schritten - und wollen dabei nicht mehr investieren als
unbedingt nötig.'
'Intelligentes Wachstums bedeutet heute flexibles Wachstum', sagt Michael
Baur, Deutschland-Chef von AlixPartners. 'Nach Jahren der Kostensenkung
wächst bei der Mehrheit der weltweit operierenden Unternehmen nun die
Überzeugung, dass sie wachsen müssen, um nicht von ihren Wettbewerbern
überholt zu werden. Doch in einer Welt mit zunehmendem globalisierten
Wettbewerb erfordert das Erobern von Marktanteilen eine feine Balance
zwischen Aggressivität und Vorsicht, zwischen unternehmerischer Intuition
und moderner, faktenbasierter Entscheidungsfindung.'
Auf die Frage, wie Regierungen der Wirtschaft helfen könnten, nannten 46
Prozent der Befragten höhere Investitionsbeihilfen, 38 Prozent
Steuersenkungen und 35 Prozent den Abbau regulatorischer Beschränkungen.
Die Studie zeigt, dass wachstumsorientierte Unternehmen vor allem in
Technologien, Unternehmens-Akquisitionen und die Expansion in neue Märkte,
hier vor allem in Asien, investieren wollen.
Technologie-Investitionen
Mehr als 34 Prozent der befragten Manager gaben an, dass Technologien
essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmen sind - und 38
Prozent planen, innerhalb der nächsten 12 Monate in ihre IT-Einheit zu
investieren. Allerdings glauben nur 54 Prozent, dass ihre IT-Abteilung
überhaupt eine Rolle für die Wettbewerbsvorteile ihres jeweiligen
Unternehmens spielt - und auch jene Befragte, die ihre IT-Abteilung als
wichtig für den Wettbewerb ansehen, glauben nur zu 14 Prozent, dass sie
hervorragende Arbeit leistet. 'Zwar investieren Unternehmen mit
Begeisterung in neue Technologien, sie sollten aber auch kritisch
hinterfragen, welche strategischen und wirtschaftlichen Vorteile sie damit
erzielen', kommentiert Michael Baur, Deutschland-Chef von AlixPartners.
Unternehmens-Akquisitionen
Obwohl Unternehmen - auch aus dem Private Equity-Sektor - auf großen
Bar-Beständen sitzen, ist die Zahl der Deals bislang nicht in dem Maße
gewachsen, wie von vielen erwartet. Trotz anhaltender Unsicherheiten belegt
die Studie aber, dass Akquisitionen von vielen Managern als Schlüssel für
das weitere Wachstum betrachtet werden. 29 Prozent der Befragten planen
demnach Unternehmensakquisitionen im Inland, immerhin 26 Prozent wollen im
Ausland zuschlagen. Bei den Unternehmen, die Akquisitionen planen, liegt
Asien als Zielregion mit 32 Prozent vorn, gefolgt von Nordamerika (27
Prozent) und Europa (23 Prozent). Etwas abgeschlagen folgen Lateinamerika
mit 16 Prozent und der Mittlere Osten, wo 10 Prozent der Unternehmen
zukaufen wollen.
'Die M&A Aktivität könnte nach der kurzfristig erwarteten weiteren
Abschwächung der globalen Konjunktur und den damit einhergehenden
niedrigeren Unternehmensbewertungen wieder deutlich zunehmen', sagt Baur.
Expansion in neue Märkte
Der Eintritt in neue geographische Märkte war unter den
Top-Five-Prioritäten sowohl für die nächsten 12 als auch für die nächsten
36 Monate, noch vor der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.
Nicht ganz überraschend wurde Asien von über 50 Prozent der Befragten als
wichtigster Wachstumsmotor für die nächsten 12 Monate und auch für die
nächsten drei Jahre genannt. 52 Prozent gaben an, dass Asien die Region
sei, in der die zukünftigen Investitionen ihres Unternehmens mit der
größten Wahrscheinlichkeit getätigt würden.
Baur warnt: 'Die Tage des einfach verdienten Geldes durch eine Expansion
nach China sind vorbei. Steigende Lohnkosten und andere Kostenfaktoren
haben dazu geführt, dass China hinter andere Länder, wie beispielsweise
Mexiko, zurückgefallen ist, wenn es um die Produktionskosten geht.
Gleichzeitig hat die Abschwächung des chinesischen Exportmarkts dazu
geführt, dass die Kaufkraft der Chinesen nicht in dem Maße gewachsen ist,
wie es viele gehofft hatten. Natürlich bietet China auch weiterhin enormes
Potenzial, aber die Herausforderungen einer unternehmerischen Tätigkeit vor
Ort haben deutlich zugenommen.'
Strikte Kostenkontrolle bleibt wichtig
Obwohl viele Unternehmen dank wichtiger Fortschritte bei der Kostensenkung
und der Verschlankung ihrer Geschäftsprozesse heute deutlich besser
dastehen als unmittelbar nach der Rezession, zeigt die Studie, dass noch
immer große Anstrengungen bevorstehen. Ein Indikator dafür ist, dass für 47
Prozent der Befragten die Kostenkontrolle in ihrem Unternehmen auch
weiterhin Priorität hat.
'Obwohl es den Unternehmen in den vergangenen Jahren gelungen ist, durch
strenge Kostendisziplin die Rezession zu überstehen, sollten sie die neue
Effizienz jetzt nicht über Bord werfen', sagt AlixPartners-CEO Crawford.
'Eine hohe wirtschaftliche Transparenz und robuste Bilanzen sind keine
bloßen Ideale, sondern im heutigen Marktumfeld überlebenswichtig.
Wachsamkeit ist deshalb oberstes Gebot. Führende Unternehmen müssen lernen,
mit einer anhaltend harten Kostendisziplin profitabel zu wachsen', so
Crawford. 'Dies bedeutet häufig, innovative Wege zu gehen, um neue
Wertschöpfung zu generieren und das Wachstum zu beschleunigen.'
Trotz vieler Gemeinsamkeiten zeigt die Studie auch Unterschiede in den
verschiedenen Weltwirtschaftsregionen:
Europa
In Europa erwarten die befragten Manager, dass die Krise der Euro-Zone
einen signifikanten Einfluss auf das europäische Geschäftsklima haben wird.
Das Ausmaß der Krise wird darin deutlich, dass 59 Prozent der befragten
europäischen Manager einen Staatbankrott innerhalb der Euro-Zone und 62
Prozent eine zweite wirtschaftliche Talsohle (Double-Dip-Rezession) in den
kommenden zwölf Monaten für wahrscheinlich oder sogar sehr wahrscheinlich
halten. 43 Prozent nannten zudem das schlechte Konsumklima als wichtigsten
Störfaktor für die Investitionspläne der kommenden drei Jahre. 48 Prozent
der Befragten gaben an, dass sie in ihren Unternehmen für die kommenden
zwölf Monate Maßnahmen zur Lohnkostensenkung planen. Innerhalb der nächsten
drei Jahre wollen das 35 Prozent der befragten europäischen Manager. Aber
nicht nur bei den Lohnkosten soll gespart werden - europäische Unternehmen
wollen auch die Effizienz ihrer Anlagen und Prozesse steigern. 43 Prozent
der befragten europäischen Manager planen dies innerhalb der nächsten zwölf
Monate, 37 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre. Trotzdem ist die
Schaffung einer schlankeren Organisation nur eine Seite der Medaille. Mehr
als die Hälfte der in Europa Befragten erwartet innerhalb der nächsten drei
Jahre auch Investitionen in größere Projekte. Technologie-Investitionen
wurde dabei von 59 Prozent der Befragten höchste Priorität zugesprochen.
Indessen können europäische Firmen mit Zugang zu den internationalen
Märkten, insbesondere Asien, in diesem Jahr durchaus optimistisch sein. Ein
schwächerer Euro könnte die Exporte in außereuropäische Absatzmärkte
beflügeln.
Stefano Aversa, Co-Präsident von AlixPartners und Leiter der EMEA-Region,
kommentiert: 'Bezogen auf die Zukunft des Euro sind die europäischen
Top-Manager noch immer pessimistisch. Sie konzentrieren sich derzeit
darauf, die Produktivität ihres Kerngeschäfts zu verbessern und setzen im
Hinblick auf eine schwächere Gemeinschaftswährung auf neue Exportmärkte als
primären Wachstumsfaktor. In einem höchst unsicheren makroökonomischen
Umfeld bereiten sich europäische Unternehmenslenker darauf vor, im Notfall
den Kurs zu ändern und tendieren zudem dazu, ihre Cash-Reserven zu schonen
sowie Kapital nur sehr gezielt zu investieren.'
USA
45 Prozent der US-Unternehmen halten heute höhere Bar-Reserven als noch vor
drei Jahren. Sie planen, ihre Mittel für Diversifizierung (40 Prozent),
neue IT (39 Prozent), die Investition in neue Anlagen (38 Prozent) und die
Expansion in neue Märkte (36 Prozent) auszugeben.
Die Studie zeigt auch, dass US-Unternehmen bei kurzfristigen Investitionen
zurückhaltender geworden sind: Nur drei Prozent planen eine größere
Investition in den nächsten 12 Monaten, während es weltweit gesehen 16
Prozent sind.
US-Unternehmen sind jedoch im allgemeinen optimistischer bezüglich ihres
Heimatmarkts als andere Unternehmen. Die Studie zeigt, dass 40 Prozent der
US-Manager Nordamerika als wichtigste Wachstumsregion für die nächsten 12
Monate sehen, eine Meinung, die weltweit nur 14 Prozent der Manager teilen.
Entsprechend erwarten 35 Prozent der US-Manager, dass Nordamerika das
globale Wachstum der nächsten drei Jahre anführt, während dies weltweit nur
13 Prozent der Manager glauben.
Asien-Pazifik
Ähnlich wie ihre europäischen Kollegen erwarten die Manager in Asien
signifikante Auswirkungen der Ängste vor einer anhaltenden Krise in der
Euro-Zone auf die Wirtschaft ihrer Region. 60 Prozent der Befragten halten
eine Staatspleite in Europa für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich.
Dass 39 Prozent diese Probleme für die insgesamt größte Bedrohung ihres
Business-Plans halten, zeigt das ausgeprägt geopolitische Denken
asiatischer Manager.
In der Studie zeigt sich, dass die Befragten generell dazu neigen,
bezüglich ihrer eigenen Region eher optimistisch zu sein. Für die Befragten
der Region Asien-Pazifik trifft dies jedoch in besonderem Maße zu: 78
Prozent sehen ihre eigene Region als den besten Ort für Geschäfte in den
nächsten 12 Monaten - in Europa nannten nur 12 Prozent der Manager ihre
Region als führend.
In den letzten drei Jahren haben 41 Prozent der Befragten in der
Asien-Pazifik-Region ihre Arbeitskosten gesenkt und 30 Prozent ihre
Investitionsausgaben. Dieser Trend scheint sich im nächsten Jahr jedoch
nicht fortzusetzen: 25 Prozent der Befragten sehen steigende Arbeitskosten
und 38 Prozent steigende Kapitalaufwendungen.
Mittlerer Osten
Die befragten Manager aus dem Mittleren Osten zeigten sich am meisten von
den trüben Aussichten beeindruckt: 70 Prozent glauben, dass eine zweite
Talsohle (Double-Dip-Rezession) in der weltweiten Wirtschaft noch in diesem
Jahr wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich zu erwarten ist. Weltweit
glauben dies nur 63 Prozent der Manager.
Zudem haben die Manager aus dem Mittleren Osten starke Bedenken, was die
Aussichten für ihre eigene Region betrifft 64 Prozent sehen eine
Fortsetzung der Unruhen für 2012 voraus. Für 44 Prozent sind anhaltend hohe
Preise für Nahrungsmittel und Konsumgüter ein Grund für breite soziale
Unzufriedenheit.
Unternehmen im Mittleren Osten haben, wie auch in anderen Regionen, ihre
Bar-Reserven in den vergangenen drei Jahren deutlich erhöht. 55 Prozent der
befragten Manager gab an, ihre Cash-Positionen hätten sich zumindest etwas
verbessert. Allerdings sagten nur 24 Prozent, dass sie diese Mittel für
inländische Akquisitionen nutzen würden, während 37 Prozent in
Diversifizierung oder IT investieren wollen.
Über die Studie
Die Studie wurde im September 2011 von der Economist Intelligence Unit im
Auftrag von AlixPartners durchgeführt. Für die Studie wurden 536
Top-Manager befragt, davon 49 Prozent auf Vorstandsebene. Die Unternehmen
der befragten Manager kommen aus mehr als 70 Ländern - ungefähr 33 Prozent
sind in den USA beheimatet, 27 Prozent in Westeuropa, 17 Prozent in Asien,
elf Prozent im Mittleren Osten, sechs Prozent in Lateinamerika, vier
Prozent in Afrika und zwei Prozent in Osteuropa. 46 Prozent der befragten
Manager arbeiten für Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz bis zu 500
Mio. Dollar, 19 Prozent der Befragten sind für Unternehmen mit mindestens
zehn Mrd. Dollar Umsatz tätig.
Über AlixPartners
AlixPartners steht als global tätiges Beratungsunternehmen für die
ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Unternehmen in komplexen
Restrukturierungs- und Turnaroundsituationen und die Umsetzung
anspruchsvoller Ertragssteigerungsprogramme. Branchenexpertise und
weitreichende Erfahrung in Geschäftsprozessen in Verbindung mit
tiefgreifendem Know-how der finanziellen und operativen Restrukturierung
ermöglicht es AlixPartners, auf Herausforderungen in Konzernen,
Großunternehmen sowie bei mittelständischen Unternehmen einzugehen. In
zahlreichen Fällen haben erfahrene Manager von AlixPartners bei
herausfordernden Unternehmenssanierungen interimistisch Führungsfunktionen
übernommen.
AlixPartners hat 900 Mitarbeiter in weltweit fünfzehn Büros und ist seit
dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten. AlixPartners ist
im Web zu finden unter www.alixpartners.de
Weitere Informationen:
IRA WÜLFING KOMMUNIKATION
Ira Wülfing
T +49.(0)89. 2000 30-33
F +49.(0)89. 2000 30-40
ira@wuelfing-kommunikation.de
Ende der Finanznachricht
---------------------------------------------------------------------
19.01.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und
http://www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------
153348 19.01.2012