IKB Deutsche Industriebank AG: Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2011/12
DGAP-News: IKB Deutsche Industriebank AG / Schlagwort(e):
Halbjahresergebnis
IKB Deutsche Industriebank AG: Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr
2011/12
28.11.2011 / 08:00
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IKB Deutsche Industriebank:
Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2011/12
- Konzernfehlbetrag steigt aufgrund der Staatsschuldenkrise auf 312 Mio.
EUR
- Sondereffekte belasten mit netto 327 Mio. EUR
- Bereinigtes Konzernergebnis auf 15 Mio. EUR verbessert
- Kernkapitalquote auch nach aktuellen Griechenland-Wertberichtigungen
bei 10,7 %
- Margen im Kreditneugeschäft und Erträge im Provisionsgeschäft steigen
- EU-Auflagen per 30. September umgesetzt
[Düsseldorf, 28. November 2011] Der Konzernfehlbetrag der IKB Deutsche
Industriebank ist im ersten Geschäftshalbjahr 2011/12 (1. April bis 30.
September 2011) mit 312 Mio. EUR höher ausgefallen als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum (Konzernfehlbetrag 246 Mio. EUR). Maßgeblich hierfür war
im Wesentlichen die Verschärfung der Finanzkrise, die vor allem zu einer
extremen Ausweitung der Risikoprämien für mittlerweile fast alle
staatlichen Schuldner aus dem Euro-Raum geführt hat. Bereinigt um
Sonderfaktoren wurde ein positives Konzernergebnis von 15 Mio. EUR (-81
Mio. EUR) erreicht.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das erste Halbjahr 2011/12
stellt sich folgendermaßen dar:
Tabelle: Gewinn- und Verlustrechnung der IKB für das erste Halbjahr
2011/12 (1. April 2011 bis 30. September 2011)
^
in Mio. EUR 4.2011 bis 1.4.2010 bis Veränd-
30.9.2011 30.9.2010* erung
Zinsüberschuss 75,8 69,8 6,0
Risikovorsorge im
Kreditgeschäft -30,4 37,7 -68,1
Zinsüberschuss
nachRisikovorsorge 106,2 32,1 74,1
Provisionsüberschuss -30,8 -44,5 13,7
Fair-Value-Ergebnis -272,6 -69,4 -203,2
Ergebnis aus Finanzanlagen -9,7 37,2 -46,9
Ergebnis aus at equity
bilanzierten Unternehmen 1,3 0,0 1,3
Verwaltungsaufwendungen 148,2 145,8 2,4
Personalaufwendungen 80,5 76,9 3,6
Andere Verwaltungsaufwendungen 67,7 68,9 -1,2
Sonstiges betriebliches
Ergebnis 42,0 -63,9 105,9
Operatives Ergebnis -311,8 -254,3 -57,5
Steueraufwand/-ertrag 0,2 -8,1 8,3
Konzernfehlbetrag -312,0 -246,2 -65,8
°
Summendifferenzen sind Rundungsdifferenzen.
* Vorjahreszahlen angepasst (siehe Notes des Halbjahresfinanzberichts
2011/12 zu Änderungen gemäß IAS 8)
Der Zinsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 6 Mio. EUR auf
76 Mio. EUR.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft führte zu einem positiven Saldo von 30
Mio. EUR (Vorjahr: negativer Saldo von 38 Mio. EUR). Ursächlich hierfür
sind im Wesentlichen Teilauflösungen der bisher gebildeten Portfolio- und
Einzelwertberichtigungen aufgrund der - im Berichtszeitraum - anhaltend
positiven konjunkturellen Lage in Deutschland bei rückläufiger
Bestandsentwicklung.
Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge erreichte mit 106 Mio. EUR einen um
74 Mio. EUR höheren Wert als im Vorjahresvergleichszeitraum.
Der Provisionsüberschuss fiel mit -31 Mio. EUR um 14 Mio. EUR besser als
der Vorjahresvergleichswert aus. Zum einen konnte der Provisionsüberschuss
aus dem operativen Kredit- und Beratungsgeschäft gesteigert werden, während
zum anderen die an den SoFFin zu zahlenden Garantieprovisionen in Höhe von
55 Mio. EUR (Vorjahr: 64 Mio. EUR) zwar rückläufig waren, aber immer noch
zu einer erheblichen Belastung des Provisionsüberschusses führten. Ohne die
Garantieprovisionen läge der Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr
2011/12 bereinigt bei 24 Mio. EUR und damit um 5 Mio. EUR über dem um
diesen Effekt bereinigten Vorjahresvergleichswert.
Das stabile Kreditneugeschäft, steigende Margen und wachsende
Provisionserträge haben zu einem deutlichen Zuwachs beim Nettobankeinkommen
(Zins- und Provisionsüberschuss abzüglich Risikovorsorge) geführt (75 Mio.
EUR nach -12 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum). Das erweiterte Geschäftsmodell
und die fokussierte Ausrichtung der Bank auf den Finanzierungs- und
Beratungsbedarf der traditionellen mittelständischen Kundschaft zeigt erste
Erfolge.
Das Fair-Value-Ergebnis lag bei -273 Mio. EUR und damit um 203 Mio. EUR
unter dem Vorjahresvergleichswert. Im Fair-Value-Ergebnis spiegeln sich vor
allem die Bewertungseffekte aus der europäischen Staatsschuldenkrise wider,
die zu Ausweitungen der Risikoprämien und zur Senkung der Langfristzinsen
geführt hat. Das Fair-Value-Ergebnis enthält daher negative
Ergebnisbeiträge vor allem aus der Bewertung von langfristigen Anlagen und
Verbindlichkeiten sowie Derivaten in Höhe von -303 Mio. EUR. Die Ausweitung
der IKB-Spreads hat umgekehrt zu Bewertungsgewinnen bei bestimmten
Verbindlichkeiten der IKB in Höhe von 71 Mio. EUR geführt.
Marktwertentwicklungen bei den Portfolioinvestments belasten das Ergebnis
mit 40 Mio. EUR.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag mit -10 Mio. EUR um 47 Mio. EUR unter
dem Vorjahresvergleichswert. Durch die Vertrauenskrise an den
internationalen Kapitalmärkten sind insbesondere bei den
Portfolioinvestments durch negative Marktwertentwicklungen
Bewertungsverluste angefallen, während im Vorjahr positive
Marktwertentwicklungen und Verkäufe zu einem positiven Ergebnis geführt
hatten.
Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 148 Mio. EUR um 2 Mio. EUR über dem
Vorjahresvergleichswert und sind unverändert durch die Erfüllung der
EU-Auflagen sowie Investitionen in die Neuausrichtung des Geschäftsmodells
der Bank beeinflusst. Die Personalaufwendungen sind um 3 Mio. EUR auf 81
Mio. EUR angestiegen, was insbesondere auf die im Zuge des Ausbaus des
Geschäftsmodells um 26 auf 1.555 gestiegene durchschnittliche
Mitarbeiteranzahl zurückzuführen ist. Demgegenüber lagen die Anderen
Verwaltungsaufwendungen mit 68 Mio. EUR um 1 Mio. EUR unter dem
Vorjahreswert.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem
Vergleichszeitraum um 106 Mio. EUR auf 42 Mio. EUR. Wesentlicher
Bestandteil waren positive Effekte aus der Bewertung von eigenen
Verpflichtungen gemäß IAS 39 AG 8. Diese ergaben sich aus der vor allem im
Zusammenhang mit der Finanz- und Staatsschuldenkrise erforderlichen
Anpassung der Erwartungen in Bezug auf die geschäftliche Entwicklung.
Das Operative Ergebnis lag mit -312 Mio. EUR um 58 Mio. EUR unter dem
Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Das bereinigte Operative
Ergebnis betrug 15 Mio. EUR (Vorjahr: -62 Mio. EUR).
Das Steuerergebnis betrug 0,2 Mio. EUR. Insgesamt wird somit ein
unbereinigter Konzernfehlbetrag von 312 Mio. EUR ausgewiesen, der gegenüber
dem Vorjahresvergleichswert von 246 Mio. EUR um 66 Mio. EUR höher
ausgefallen ist. Nach Bereinigung um Sonderfaktoren ergab sich ein
Konzernüberschuss von 15 Mio. EUR (Vorjahr: Fehlbetrag in Höhe von 81 Mio.
EUR).
Die Bilanzsumme lag am 30. September 2011 bei 31,7 Mrd. EUR und damit
leicht über dem Niveau des Bilanzstichtages 31. März 2011. Die in den
EU-Auflagen für die Bilanzsumme zum 30. September 2011 gesetzte
Höchstgrenze von 33,5 Mrd. EUR ist damit eingehalten.
Aufgrund der Beschlüsse des EU-Gipfels vom 26./27. Oktober 2011 ergab sich
nach Erstattung der Meldung an die Bundesbank gemäß HGB das Erfordernis,
Forderungen gegenüber der Republik Griechenland wertzuberichtigen.
Entsprechend aktualisiert beläuft sich die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe
zum 30. September 2011 auf 10,7% und die Gesamtkapitalkennziffer auf 14,3
%.
Ausblick
Der 30. September 2011 war der Stichtag zur Erfüllung der EU-Auflagen. Die
IKB hat die im Restrukturierungsplan vorgesehenen Maßnahmen zeitgerecht
umgesetzt und im Umstrukturierungszeitraum alle rechtlich möglichen
Maßnahmen zur Erfüllung der EU-Auflagen ergriffen. Die IKB geht daher davon
aus, dass die Auflagen zum Stichtag erfüllt sind. Die finale
Berichterstattung gegenüber der EU-Kommission über die Umsetzung der
Auflagen wird Anfang Januar 2012 erfolgen. Die Beschränkungen und Lasten
aus der Erfüllung der EU-Auflagen werden damit sukzessive entfallen.
Die Rechtsrisiken der IKB konnten durch die Beendigung der
Rechtsstreitigkeiten mit Crédit Agricole Corporate and Investment Bank und
Financial
Guaranty Insurance Corporation im September 2011 deutlich verringert
werden.
In Bezug auf eine der Anlegerklagen wegen angeblich fehlerhafter
Kapitalmarktinformation im Vorfeld der Krise im Jahre 2007 sieht die
Gesellschaft ihre Rechtsposition aufgrund der vorläufigen Ausführungen des
Bundesgerichtshofs im Rahmen einer mündlichen Verhandlung vom 15. November
2011 bezüglich des Nichtbestehens deliktischer Ansprüche bestätigt. Die
Gesellschaft geht weiterhin davon aus, dass in dem vorgenannten
Zusammenhang insgesamt keine begründeten Schadenersatzansprüche von
Investoren bestehen.
Die Liquidität sieht die IKB auch unter Berücksichtigung aller fälligen
SoFFin-Anleihen (aktuelles Volumen 7,3 Mrd. EUR) als gesichert. Die erste
SoFFin-garantierte Anleihe wurde Ende April 2011 planmäßig zurückgezahlt,
und im Juli 2011 wurden weitere SoFFin-Garantien in Höhe von 1,3 Mrd. EUR
vorzeitig zurückgegeben. Die Refinanzierungsstruktur der IKB wird mit Hilfe
von besicherten Finanzierungen und dem weiter ausgebauten Einlagen- und
Schuldscheindarlehensgeschäft mit Unternehmenskunden, Privatkunden (IKB
direkt) und institutionellen Investoren diversifiziert.
Die IKB sieht gute Chancen, ihre Aktivitäten im Bereich von Beratungs-,
Kapitalmarkt-, Absicherungs- und Kreditprodukten gezielt und nachhaltig zu
erweitern. Aufgrund der Kosten der Restrukturierung sowie der Anlaufkosten
für die neuen Geschäftsaktivitäten wird es noch Zeit brauchen, bis sich die
Neuausrichtung nachhaltig positiv in der Gewinn- und Verlustrechnung
niederschlägt. Erkennbar ist bereits jetzt ein positiver Trend bei der
Diversifikation und der Erhöhung der Erträge im Neugeschäft. Die
Entwicklung des Neugeschäfts liegt aufgrund der Staatsschuldenkrise
gleichwohl unterhalb der Erwartungen.
Die Verwaltungskosten im Konzern werden - nach einem zwischenzeitlichen
Wiederanstieg aufgrund der Investitionen in die Infrastruktur und der
Kosten der Erfüllung der EU-Auflagen - weiter reduziert werden, soweit der
aus weiterer Regulierungsinitiativen entstehende Mehraufwand begrenzbar
bleibt.
Ein möglicher Verkauf der IKB durch Lone Star kann die weitere
geschäftliche Entwicklung des Unternehmens positiv beeinflussen. Der
Vorstand der IKB bleibt daher weiterhin offen für die Unterstützung des
Vorhabens von Lone Star.
Die aktuelle Lage ist geprägt von Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren
Dauer und Tiefe der Staatsschuldenkrise in der Euro-Währungsunion, der
wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und einer möglichen Abkühlung der
Wirtschaft in Deutschland, die zu einer hohen Ergebnisvolatilität in der
Geschäftsentwicklung der IKB führen können.
Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die weitere geschäftliche
Entwicklung besteht in der Welle von Regulierungen für Banken, die entweder
bereits in der Umsetzung sind oder aktuell noch erwogen werden. Neben den
hohen Umsetzungskosten ist oftmals ungewiss, ob und wann materiell
wesentliche Auswirkungen entstehen und welche Übergangszeiträume
verbleiben. Die Unsicherheit wird dadurch erhöht, dass viele Vorhaben
hinsichtlich ihrer gemeinsamen Auswirkung und hinsichtlich ihres
Zusammenwirkens mit umfassenden Neuerungen in der nationalen und
internationalen Rechungslegung schwierig abzuschätzen sind.
Der Vorstand der IKB hält an dem Ziel fest, mittelfristig operativ Gewinne
zu erzielen. Die aktuelle Staatsschuldenkrise im Euro-Raum überschattet
gegenwärtig alles und wird diese Zielerreichung zeitlich verzögern. Wie
lange die besagte Staatsschuldenkrise noch andauert, ist ungewiss. Ferner
wird auch die Bedienung der Besserungsabreden in Höhe von insgesamt 1.151,5
Mio. EUR sowie von Wertaufholungsrechten der hybriden Kapitalgeber
voraussichtlich dazu führen, dass für mehrere Geschäftsjahre keine oder nur
geringe Überschüsse im Konzern und in der IKB AG ausgewiesen werden.
Weitere Details zu den Entwicklungen im ersten Halbjahr 2011/12 sind im
Halbjahresfinanzbericht 2011/12 unter
http://www.ikb.de/content/de/ir/finanzberichte/index.jsp verfügbar.
Kontakt:
Dr. Jörg Chittka, Telefon: +49 211 8221-4349; Armin Baltzer, Telefon: +49
211 8221-6236, Fax: +49 211 8221-6336, E-Mail: presse@ikb.de
Ende der Corporate News
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28.11.2011 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und
http://www.dgap.de
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Unternehmen: IKB Deutsche Industriebank AG
Wilhelm-Bötzkes-Straße 1
40474 Düsseldorf
Deutschland
Telefon: +49 (0)211 8221-4511
Fax: +49 (0)211 8221-2511
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Internet: www.ikb.de
ISIN: DE0008063306
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Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (General Standard)
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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147762 28.11.2011
DGAP-News: IKB Deutsche Industriebank AG / Schlagwort(e):
Halbjahresergebnis
IKB Deutsche Industriebank AG: Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr
2011/12
28.11.2011 / 08:00
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IKB Deutsche Industriebank:
Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2011/12
- Konzernfehlbetrag steigt aufgrund der Staatsschuldenkrise auf 312 Mio.
EUR
- Sondereffekte belasten mit netto 327 Mio. EUR
- Bereinigtes Konzernergebnis auf 15 Mio. EUR verbessert
- Kernkapitalquote auch nach aktuellen Griechenland-Wertberichtigungen
bei 10,7 %
- Margen im Kreditneugeschäft und Erträge im Provisionsgeschäft steigen
- EU-Auflagen per 30. September umgesetzt
[Düsseldorf, 28. November 2011] Der Konzernfehlbetrag der IKB Deutsche
Industriebank ist im ersten Geschäftshalbjahr 2011/12 (1. April bis 30.
September 2011) mit 312 Mio. EUR höher ausgefallen als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum (Konzernfehlbetrag 246 Mio. EUR). Maßgeblich hierfür war
im Wesentlichen die Verschärfung der Finanzkrise, die vor allem zu einer
extremen Ausweitung der Risikoprämien für mittlerweile fast alle
staatlichen Schuldner aus dem Euro-Raum geführt hat. Bereinigt um
Sonderfaktoren wurde ein positives Konzernergebnis von 15 Mio. EUR (-81
Mio. EUR) erreicht.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das erste Halbjahr 2011/12
stellt sich folgendermaßen dar:
Tabelle: Gewinn- und Verlustrechnung der IKB für das erste Halbjahr
2011/12 (1. April 2011 bis 30. September 2011)
^
in Mio. EUR 4.2011 bis 1.4.2010 bis Veränd-
30.9.2011 30.9.2010* erung
Zinsüberschuss 75,8 69,8 6,0
Risikovorsorge im
Kreditgeschäft -30,4 37,7 -68,1
Zinsüberschuss
nachRisikovorsorge 106,2 32,1 74,1
Provisionsüberschuss -30,8 -44,5 13,7
Fair-Value-Ergebnis -272,6 -69,4 -203,2
Ergebnis aus Finanzanlagen -9,7 37,2 -46,9
Ergebnis aus at equity
bilanzierten Unternehmen 1,3 0,0 1,3
Verwaltungsaufwendungen 148,2 145,8 2,4
Personalaufwendungen 80,5 76,9 3,6
Andere Verwaltungsaufwendungen 67,7 68,9 -1,2
Sonstiges betriebliches
Ergebnis 42,0 -63,9 105,9
Operatives Ergebnis -311,8 -254,3 -57,5
Steueraufwand/-ertrag 0,2 -8,1 8,3
Konzernfehlbetrag -312,0 -246,2 -65,8
°
Summendifferenzen sind Rundungsdifferenzen.
* Vorjahreszahlen angepasst (siehe Notes des Halbjahresfinanzberichts
2011/12 zu Änderungen gemäß IAS 8)
Der Zinsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 6 Mio. EUR auf
76 Mio. EUR.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft führte zu einem positiven Saldo von 30
Mio. EUR (Vorjahr: negativer Saldo von 38 Mio. EUR). Ursächlich hierfür
sind im Wesentlichen Teilauflösungen der bisher gebildeten Portfolio- und
Einzelwertberichtigungen aufgrund der - im Berichtszeitraum - anhaltend
positiven konjunkturellen Lage in Deutschland bei rückläufiger
Bestandsentwicklung.
Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge erreichte mit 106 Mio. EUR einen um
74 Mio. EUR höheren Wert als im Vorjahresvergleichszeitraum.
Der Provisionsüberschuss fiel mit -31 Mio. EUR um 14 Mio. EUR besser als
der Vorjahresvergleichswert aus. Zum einen konnte der Provisionsüberschuss
aus dem operativen Kredit- und Beratungsgeschäft gesteigert werden, während
zum anderen die an den SoFFin zu zahlenden Garantieprovisionen in Höhe von
55 Mio. EUR (Vorjahr: 64 Mio. EUR) zwar rückläufig waren, aber immer noch
zu einer erheblichen Belastung des Provisionsüberschusses führten. Ohne die
Garantieprovisionen läge der Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr
2011/12 bereinigt bei 24 Mio. EUR und damit um 5 Mio. EUR über dem um
diesen Effekt bereinigten Vorjahresvergleichswert.
Das stabile Kreditneugeschäft, steigende Margen und wachsende
Provisionserträge haben zu einem deutlichen Zuwachs beim Nettobankeinkommen
(Zins- und Provisionsüberschuss abzüglich Risikovorsorge) geführt (75 Mio.
EUR nach -12 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum). Das erweiterte Geschäftsmodell
und die fokussierte Ausrichtung der Bank auf den Finanzierungs- und
Beratungsbedarf der traditionellen mittelständischen Kundschaft zeigt erste
Erfolge.
Das Fair-Value-Ergebnis lag bei -273 Mio. EUR und damit um 203 Mio. EUR
unter dem Vorjahresvergleichswert. Im Fair-Value-Ergebnis spiegeln sich vor
allem die Bewertungseffekte aus der europäischen Staatsschuldenkrise wider,
die zu Ausweitungen der Risikoprämien und zur Senkung der Langfristzinsen
geführt hat. Das Fair-Value-Ergebnis enthält daher negative
Ergebnisbeiträge vor allem aus der Bewertung von langfristigen Anlagen und
Verbindlichkeiten sowie Derivaten in Höhe von -303 Mio. EUR. Die Ausweitung
der IKB-Spreads hat umgekehrt zu Bewertungsgewinnen bei bestimmten
Verbindlichkeiten der IKB in Höhe von 71 Mio. EUR geführt.
Marktwertentwicklungen bei den Portfolioinvestments belasten das Ergebnis
mit 40 Mio. EUR.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag mit -10 Mio. EUR um 47 Mio. EUR unter
dem Vorjahresvergleichswert. Durch die Vertrauenskrise an den
internationalen Kapitalmärkten sind insbesondere bei den
Portfolioinvestments durch negative Marktwertentwicklungen
Bewertungsverluste angefallen, während im Vorjahr positive
Marktwertentwicklungen und Verkäufe zu einem positiven Ergebnis geführt
hatten.
Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 148 Mio. EUR um 2 Mio. EUR über dem
Vorjahresvergleichswert und sind unverändert durch die Erfüllung der
EU-Auflagen sowie Investitionen in die Neuausrichtung des Geschäftsmodells
der Bank beeinflusst. Die Personalaufwendungen sind um 3 Mio. EUR auf 81
Mio. EUR angestiegen, was insbesondere auf die im Zuge des Ausbaus des
Geschäftsmodells um 26 auf 1.555 gestiegene durchschnittliche
Mitarbeiteranzahl zurückzuführen ist. Demgegenüber lagen die Anderen
Verwaltungsaufwendungen mit 68 Mio. EUR um 1 Mio. EUR unter dem
Vorjahreswert.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem
Vergleichszeitraum um 106 Mio. EUR auf 42 Mio. EUR. Wesentlicher
Bestandteil waren positive Effekte aus der Bewertung von eigenen
Verpflichtungen gemäß IAS 39 AG 8. Diese ergaben sich aus der vor allem im
Zusammenhang mit der Finanz- und Staatsschuldenkrise erforderlichen
Anpassung der Erwartungen in Bezug auf die geschäftliche Entwicklung.
Das Operative Ergebnis lag mit -312 Mio. EUR um 58 Mio. EUR unter dem
Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Das bereinigte Operative
Ergebnis betrug 15 Mio. EUR (Vorjahr: -62 Mio. EUR).
Das Steuerergebnis betrug 0,2 Mio. EUR. Insgesamt wird somit ein
unbereinigter Konzernfehlbetrag von 312 Mio. EUR ausgewiesen, der gegenüber
dem Vorjahresvergleichswert von 246 Mio. EUR um 66 Mio. EUR höher
ausgefallen ist. Nach Bereinigung um Sonderfaktoren ergab sich ein
Konzernüberschuss von 15 Mio. EUR (Vorjahr: Fehlbetrag in Höhe von 81 Mio.
EUR).
Die Bilanzsumme lag am 30. September 2011 bei 31,7 Mrd. EUR und damit
leicht über dem Niveau des Bilanzstichtages 31. März 2011. Die in den
EU-Auflagen für die Bilanzsumme zum 30. September 2011 gesetzte
Höchstgrenze von 33,5 Mrd. EUR ist damit eingehalten.
Aufgrund der Beschlüsse des EU-Gipfels vom 26./27. Oktober 2011 ergab sich
nach Erstattung der Meldung an die Bundesbank gemäß HGB das Erfordernis,
Forderungen gegenüber der Republik Griechenland wertzuberichtigen.
Entsprechend aktualisiert beläuft sich die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe
zum 30. September 2011 auf 10,7% und die Gesamtkapitalkennziffer auf 14,3
%.
Ausblick
Der 30. September 2011 war der Stichtag zur Erfüllung der EU-Auflagen. Die
IKB hat die im Restrukturierungsplan vorgesehenen Maßnahmen zeitgerecht
umgesetzt und im Umstrukturierungszeitraum alle rechtlich möglichen
Maßnahmen zur Erfüllung der EU-Auflagen ergriffen. Die IKB geht daher davon
aus, dass die Auflagen zum Stichtag erfüllt sind. Die finale
Berichterstattung gegenüber der EU-Kommission über die Umsetzung der
Auflagen wird Anfang Januar 2012 erfolgen. Die Beschränkungen und Lasten
aus der Erfüllung der EU-Auflagen werden damit sukzessive entfallen.
Die Rechtsrisiken der IKB konnten durch die Beendigung der
Rechtsstreitigkeiten mit Crédit Agricole Corporate and Investment Bank und
Financial
Guaranty Insurance Corporation im September 2011 deutlich verringert
werden.
In Bezug auf eine der Anlegerklagen wegen angeblich fehlerhafter
Kapitalmarktinformation im Vorfeld der Krise im Jahre 2007 sieht die
Gesellschaft ihre Rechtsposition aufgrund der vorläufigen Ausführungen des
Bundesgerichtshofs im Rahmen einer mündlichen Verhandlung vom 15. November
2011 bezüglich des Nichtbestehens deliktischer Ansprüche bestätigt. Die
Gesellschaft geht weiterhin davon aus, dass in dem vorgenannten
Zusammenhang insgesamt keine begründeten Schadenersatzansprüche von
Investoren bestehen.
Die Liquidität sieht die IKB auch unter Berücksichtigung aller fälligen
SoFFin-Anleihen (aktuelles Volumen 7,3 Mrd. EUR) als gesichert. Die erste
SoFFin-garantierte Anleihe wurde Ende April 2011 planmäßig zurückgezahlt,
und im Juli 2011 wurden weitere SoFFin-Garantien in Höhe von 1,3 Mrd. EUR
vorzeitig zurückgegeben. Die Refinanzierungsstruktur der IKB wird mit Hilfe
von besicherten Finanzierungen und dem weiter ausgebauten Einlagen- und
Schuldscheindarlehensgeschäft mit Unternehmenskunden, Privatkunden (IKB
direkt) und institutionellen Investoren diversifiziert.
Die IKB sieht gute Chancen, ihre Aktivitäten im Bereich von Beratungs-,
Kapitalmarkt-, Absicherungs- und Kreditprodukten gezielt und nachhaltig zu
erweitern. Aufgrund der Kosten der Restrukturierung sowie der Anlaufkosten
für die neuen Geschäftsaktivitäten wird es noch Zeit brauchen, bis sich die
Neuausrichtung nachhaltig positiv in der Gewinn- und Verlustrechnung
niederschlägt. Erkennbar ist bereits jetzt ein positiver Trend bei der
Diversifikation und der Erhöhung der Erträge im Neugeschäft. Die
Entwicklung des Neugeschäfts liegt aufgrund der Staatsschuldenkrise
gleichwohl unterhalb der Erwartungen.
Die Verwaltungskosten im Konzern werden - nach einem zwischenzeitlichen
Wiederanstieg aufgrund der Investitionen in die Infrastruktur und der
Kosten der Erfüllung der EU-Auflagen - weiter reduziert werden, soweit der
aus weiterer Regulierungsinitiativen entstehende Mehraufwand begrenzbar
bleibt.
Ein möglicher Verkauf der IKB durch Lone Star kann die weitere
geschäftliche Entwicklung des Unternehmens positiv beeinflussen. Der
Vorstand der IKB bleibt daher weiterhin offen für die Unterstützung des
Vorhabens von Lone Star.
Die aktuelle Lage ist geprägt von Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren
Dauer und Tiefe der Staatsschuldenkrise in der Euro-Währungsunion, der
wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und einer möglichen Abkühlung der
Wirtschaft in Deutschland, die zu einer hohen Ergebnisvolatilität in der
Geschäftsentwicklung der IKB führen können.
Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die weitere geschäftliche
Entwicklung besteht in der Welle von Regulierungen für Banken, die entweder
bereits in der Umsetzung sind oder aktuell noch erwogen werden. Neben den
hohen Umsetzungskosten ist oftmals ungewiss, ob und wann materiell
wesentliche Auswirkungen entstehen und welche Übergangszeiträume
verbleiben. Die Unsicherheit wird dadurch erhöht, dass viele Vorhaben
hinsichtlich ihrer gemeinsamen Auswirkung und hinsichtlich ihres
Zusammenwirkens mit umfassenden Neuerungen in der nationalen und
internationalen Rechungslegung schwierig abzuschätzen sind.
Der Vorstand der IKB hält an dem Ziel fest, mittelfristig operativ Gewinne
zu erzielen. Die aktuelle Staatsschuldenkrise im Euro-Raum überschattet
gegenwärtig alles und wird diese Zielerreichung zeitlich verzögern. Wie
lange die besagte Staatsschuldenkrise noch andauert, ist ungewiss. Ferner
wird auch die Bedienung der Besserungsabreden in Höhe von insgesamt 1.151,5
Mio. EUR sowie von Wertaufholungsrechten der hybriden Kapitalgeber
voraussichtlich dazu führen, dass für mehrere Geschäftsjahre keine oder nur
geringe Überschüsse im Konzern und in der IKB AG ausgewiesen werden.
Weitere Details zu den Entwicklungen im ersten Halbjahr 2011/12 sind im
Halbjahresfinanzbericht 2011/12 unter
http://www.ikb.de/content/de/ir/finanzberichte/index.jsp verfügbar.
Kontakt:
Dr. Jörg Chittka, Telefon: +49 211 8221-4349; Armin Baltzer, Telefon: +49
211 8221-6236, Fax: +49 211 8221-6336, E-Mail: presse@ikb.de
Ende der Corporate News
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28.11.2011 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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147762 28.11.2011