IKB Deutsche Industriebank AG: Zwischenmitteilung der Geschäftsführung zum 31. Dezember 2011
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Quartalsergebnis
IKB Deutsche Industriebank AG: Zwischenmitteilung der Geschäftsführung
zum 31. Dezember 2011
20.02.2012 / 08:00
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IKB: Zwischenmitteilung der Geschäftsführung zum 31. Dezember 2011
Die Zwischenmitteilung umfasst den Zeitraum vom Beginn des Geschäftsjahres
am 1. April 2011 bis zum 31. Dezember 2011.
Geschäftliche Entwicklung
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2011/12 hat die Staatsschuldenkrise
innerhalb der Europäischen Währungsunion die Entwicklung an den
Kapitalmärkten geprägt. Bis Ende Dezember 2011 ist die Volatilität an den
Märkten kräftig gestiegen. Gleiches gilt für die Risikoprämien, die vor
allem für Banken und bestimmte Euro-Länder aufgrund ihrer starken
gegenseitigen Abhängigkeiten parallel anstiegen. Als typisches
Krisensymptom kam ein weiteres Absinken der ohnehin niedrigen
Langfristzinsen auf Bundeswertpapiere hinzu. Erst durch den massiven
Eingriff der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Ankündigung weiterer
Interventionen konnten die Märkte um die Weihnachtszeit etwas beruhigt
werden, während von den Gipfelbeschlüssen der EU noch keine beruhigende
Wirkung ausging. Die dadurch ausgelöste konjunkturelle Eintrübung in Europa
sowie des übrigen internationalen Umfelds wirkte sich zunehmend auch auf
die deutsche Wirtschaft aus. Dennoch ist eine ausgeprägte Schwächephase für
Deutschland derzeit nicht wahrscheinlich, während für andere Euro-Länder
die Gefahr einer Rezession hoch ist. Die weitere Wirtschaftsentwicklung
hängt unmittelbar vom Ausgang der europäischen Staatsschuldenkrise ab, der
zumindest für die nächsten Monate höchst ungewiss ist.
Das Neugeschäftsvolumen lag in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres
2011/12 bei 2,5 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum: 2,7 Mrd. EUR). Seit Herbst
haben die Kreditmärkte - vor allem auch für Akquisitionsfinanzierungen - an
Schwung verloren.
Die Kreditmargen im Neugeschäft konnten gegenüber dem Vorjahr nochmals
gesteigert werden. Das Kreditvolumen wurde durch Fälligkeiten und Verkäufe
gegenüber dem Vorjahreswert (31. Dezember 2010) um 3,5 Mrd. EUR auf 31,4
Mrd. EUR abgebaut, worin sich auch die Erfüllung der Abbauauflagen der
EU-Wettbewerbshüter per 30. September 2011 widerspiegelt.
Ertragslage (Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung bis zum 31. Dezember 2011
nach IFRS)
Im Wesentlichen aufgrund eines hohen negativen Fair-Value-Ergebnisses weist
die IKB für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011/12 einen
Konzernfehlbetrag in Höhe von 431 Mio. EUR aus. Gegenüber dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum (1. April bis 31. Dezember 2010:
Konzernfehlbetrag von 155 Mio. EUR) hat sich dieser um 276 Mio. EUR erhöht.
Wesentliche Ursache für das Fair-Value-Ergebnis ist die Zuspitzung der
Euro-Staatsschuldenkrise. Nach Bereinigung um Sonderfaktoren ergibt sich
für die neun Monate ein bereinigter Konzernfehlbetrag von 13 Mio. EUR
(Vorjahresvergleichswert: Konzernfehlbetrag 143 Mio. EUR).
Die weitere Zuspitzung der Staatsschuldenkrise hatte bis zum Herbst und
danach nochmals zu hohen Marktwertverlusten bei langfristigen Anlagen,
Verpflichtungen und Derivaten geführt. Das hat das Fair-Value-Ergebnis
erheblich belastet und negativ werden lassen.
Trotz der europäischen Staatsschuldenkrise ist die deutsche Wirtschaft im
laufenden Geschäftsjahr weiterhin gewachsen. Die Auswirkungen dieser
Entwicklung auf den deutschen Mittelstand zeigen sich auch in der
Kreditrisikovorsorge der IKB, die sich insgesamt gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 77 Mio. EUR auf 3 Mio. EUR verringert hat. Im dritten
Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 betrug die Nettozuführung 33 Mio. EUR
(Vorjahreszeitraum: 41 Mio. EUR).
Tabelle: Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten 9 Monate des
Geschäftsjahres 2011/12 (1. April 2011 bis 31. Dezember 2011)
^
Mio. EUR 1.4.2011 bis 1.4.2010 bis Veränd-
31.12.2011 31.12.2010 erung
Zinsüberschuss 114,2 88,1 26,1
Risikovorsorge im
Kreditgeschäft 2,6 79,1 - 76,5
Zinsüberschuss nach
Risikovorsorge 111,6 9,0 102,6
Provisionsüberschuss -49,1 -62,2 13,1
Fair-Value-Ergebnis -313,7 147,2 -460,9
Ergebnis aus Finanzanlagen -8,8 37,7 -46,5
Ergebnis aus at equity
bilanzierten Unternehmen 0,7 0,4 0,3
Verwaltungsaufwendungen 216,8 217,2 -0,4
Personalaufwendungen 121,5 114,6 6,9
Andere Verwaltungsaufwendungen 95,3 102,6 -7,3
Sonstiges betriebliches
Ergebnis 44,9 -67,8 112,7
Operatives Ergebnis -431,2 -152,9 -278,3
Steueraufwand 0,1 1,9 -1,8
Konzernfehlbetrag/
Konzernbilanzverlust -431,3 -154,8 -276,5
°
Vorjahresvergleichszahlen wurden angepasst.
Der Zinsüberschuss lag mit 114 Mio. EUR um 26 Mio. EUR über dem
Vorjahreswert. Im Segment Kreditprodukte stieg der Zinsüberschuss trotz des
rückläufigen Kreditvolumens. Die Ergebnisbeiträge des Segments Treasury und
Investments sind hingegen vor allem aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und
des Abbaus von Investments gegenüber dem Vorjahreszeitraum per saldo
rückläufig.
Der sich im Vorjahreszeitraum belastend auswirkende Einfluss des
Sondereffektes aus der Amortisation des Ausgleichspostens gemäß IFRS 1
IG60A ist im laufenden Jahr entfallen.
Die Besserungsabreden im Zusammenhang mit den ehemals von der KfW
Bankengruppe, Frankfurt, ausgesprochenen Forderungsverzichten und der
Besserungsabrede im Zusammenhang mit dem Forderungsverzicht von LSF6 Europe
Financial Holdings, L.P. (LSF6
Europe), Delaware, Dallas/USA, sowie Teilen der Genussscheine und Stillen
Einlagen werden nach IAS 39 AG8 mit dem Barwert der
Rückzahlungsverpflichtungen bewertet. In der Veränderung des Barwerts im
Vergleich zum Vorjahreswert ist auch ein Zinsanteil (Unwinding) enthalten,
der in den Zinsaufwand einfließt. Dieses Unwinding verringerte sich
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 Mio. EUR auf 24 Mio. EUR.
Der Rückgang der Risikovorsorge um 77 Mio. EUR auf 3 Mio. EUR im
Kreditgeschäft resultiert im Wesentlichen aus der niedrigeren Zuführung von
Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen. Die Auflösungen lagen zudem
höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der Provisionsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 13 Mio. EUR auf -49 Mio. EUR. Dies resultierte insbesondere aus dem
Rückgang der an den SoFFin zu zahlenden Garantieprovisionen um 16 Mio. EUR
auf 80 Mio. EUR.
Das Fair-Value-Ergebnis betrug -314 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: +147 Mio.
EUR). In diesem negativen Wert spiegelt sich die akute Staatsschuldenkrise
im Euro-Währungsraum zum Jahresende 2011 wider. Hohe Marktwertverluste
ergaben sich insbesondere aufgrund der Ausweitung von Risikoprämien bei
Anleihen bestimmter öffentlicher Emittenten und Banken aus der Euro-Zone.
Ebenso hatte das gesunkene Zinsniveau einen erheblichen Einfluss in Form
von Marktwertverlusten bei den langfristigen Anlagen, Verpflichtungen sowie
Derivaten. Auf die eigenen Verpflichtungen entstanden zwar gegenläufig
Bewertungsgewinne aufgrund der erhöhten Risikoprämien für die IKB, diese
konnten die vorgenannten Bewertungsverluste aber nicht kompensieren.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich um 47 Mio. EUR auf -9 Mio.
EUR. Dies ist auf dieselben negativen Marktwertentwicklungen wie vorgenannt
und Verluste beim Verkauf von Portfolioinvestments und langfristigen
Anlagen zurückzuführen.
Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 217 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Der
Personalaufwand ist um 7 Mio. EUR angestiegen. Dieser Zuwachs ist
insbesondere durch den mit der Neuausrichtung der Bank verbundenen Anstieg
der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl bedingt. Die Anderen
Verwaltungsaufwendungen konnten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 Mio.
EUR gesenkt werden.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg von -68 Mio. EUR im
Vorjahreszeitraum auf 45 Mio. EUR an. Wesentlicher Bestandteil zum Stichtag
waren positive Effekte aus der Bewertung von eigenen Verpflichtungen gemäß
IAS 39 AG8. Diese ergaben sich aus der vor allem im Zusammenhang mit der
Finanz- und Staatsschuldenkrise erforderlichen Anpassung der Erwartungen in
Bezug auf die geschäftliche Entwicklung. Der Vorjahreszeitraum war im
Wesent-lichen durch Wertminderungen auf ein Immobilienprojekt und die
Ausbuchung eines Unterschiedsbetrages aus der Differenz zwischen dem
Kaufpreis einer Gesellschaft und dem Fair Value des erworbenen
Nettovermögens belastet.
Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011/12 ergibt sich damit
ein Operatives Ergebnis sowie ein Konzernfehlbetrag von 431 Mio. EUR
(Vorjahreszeitraum: Konzernfehlbetrag von 155 Mio. EUR). Nach Bereinigung
um Sonderfaktoren ergibt sich ein bereinigter Konzernfehlbetrag von 13 Mio.
EUR (Vorjahreszeitraum: Konzernfehlbetrag 143 Mio. EUR).
Vermögenslage (Bilanz per 31. Dezember 2011)
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2011 verringerte sich gegenüber dem 31.
März 2011 geringfügig um 0,2 Mrd. EUR auf 31,2 Mrd. EUR. Rückgänge aus dem
weiteren Abbau der Forderungen an Kunden wurden teilweise durch Zuwächse in
anderen Anlageformen kompensiert. Auf der Passivseite verminderte sich vor
allem der Bestand der Verbrieften Verbindlichkeiten. Die Refinanzierungen
über Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden haben
zugenommen.
Die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe (basierend auf HGB-Daten) gemäß
Quartalsmeldung an die Deutsche Bundesbank lag am 31. Dezember 2011 bei
10,4 % (31. März 2011: 11,2 %). Die Gesamtkennziffer betrug laut
Quartalsmeldung an die Deutsche Bundesbank am 31. Dezember 2011 14,0 % (31.
März 2011: 15,9 %). Aufgrund aktueller Entwicklungen ergab sich nach
Erstattung der Meldung an die Bundesbank gemäß HGB das Erfordernis,
Forderungen gegenüber der Republik Griechenland nochmals wertzuberichtigen.
Entsprechend aktualisiert beläuft sich die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe
zum 31. Dezember 2011 auf 10,0 % und die Gesamtkapitalkennziffer auf 13,6
%.
Finanzlage
Die Liquiditätslage der IKB ist stabil. Dazu beigetragen hat vor allem die
Verbreiterung des Funding-Mix. Die IKB nimmt revolvierend Einlagen von
einer Vielzahl von Kunden herein, seit März 2011 auch über die
Privatkundenplattform 'IKB direkt'. Zudem baut die Bank liquiditätswirksam
nicht strategische Aktiva ab und betreibt das bilanzwirksame
Kreditneugeschäft selektiv.
Wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle
Zu den Einzelheiten der wesentlichen Ereignisse und Geschäfte im
Berichtszeitraum wird auf den Halbjahresbericht 2011/12 verwiesen. Zudem
sind folgende aktuelle Entwicklungen wesentlich:
Stand der Umsetzung der EU-Auflagen
Der finale Bericht über die erfolgte Umsetzung der EU-Auflagen ist zum
Jahreswechsel 2011/12 von der Bundesregierung an die EU-Kommission
übermittelt worden. Der Umstrukturierungszeitraum aus der
Beihilfeentscheidung war am 30. September 2011 abgelaufen. Die IKB hat die
im Restrukturierungsplan vorgesehenen Maßnahmen zeitgerecht umgesetzt,
soweit diese unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen zulässig und
durchführbar waren. Die IKB geht daher davon aus, dass die Auflagen zum
Stichtag erfüllt worden sind.
SoFFin-Garantien
Die IKB hat die nach dem vorzeitigen Rückkauf von 0,8 Mrd. EUR
verbleibenden 1,2 Mrd. EUR der SoFFin-garantierten Anleihe mit Fälligkeit
27. Januar 2012 planmäßig zurückgezahlt. Der SoFFin-Garantierahmen der IKB
reduzierte sich damit auf aktuell 6,1 Mrd. EUR. Der maximale Garantierahmen
hatte 12 Mrd. EUR betragen.
Die noch ausstehenden SoFFin-garantierten Anleihen weisen folgende
Fälligkeiten auf:
- 1,1 Mrd. EUR mit Fälligkeit 13. März 2012
- 2,0 Mrd. EUR mit Fälligkeit 10. September 2012
- 1,0 Mrd. EUR mit Fälligkeit 1. Februar 2013
- 2,0 Mrd. EUR mit Fälligkeit 2. Februar 2015.
Ergebnisse der Sonderprüfung
Seitens des Sonderprüfers ist bislang kein Bericht vorgelegt worden. Es
wird daher auf die Darstellung im Geschäftsbericht 2010/11 verwiesen.
Risiken
Zu den Einzelheiten der Risiken der Bank wird auf die Ausführungen im
Halbjahresbericht 2011/12 verwiesen. Dort wurde betont, dass die weitere
Dauer und Tiefe der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum die Hauptrisiken
darstellen. Das gilt weiter fort. Die Kapitalmärkte sind von einer tiefen
Risikoaversion zum Jahresende erfasst. Allein die massive Intervention der
EZB und die Ankündigung weiterer umfassender Stützungsaktionen für das neue
Jahr haben Schlimmeres verhindert.
Europäische Schuldenkrise
Die von der IKB gehaltenen griechischen Staatsanleihen in Höhe von 211 Mio.
EUR (200 Mio. EUR ursprüngliches Nominalvolumen zuzüglich 11 Mio. EUR
kumulierter Anstieg einer inflationsgelinkten Anleihe) werden nach IFRS mit
ihren aktuellen Marktwerten in Höhe von 38 Mio. EUR bewertet. Die Bank hat
diese Anleihen den Problemengagements zugeordnet und nach HGB vorsorglich
mit insgesamt 70 % ihres Nominalwertes oder höheren Rückzahlungsbetrags
wertberichtigt.
Nach derzeitigem Verständnis haben die Rettungsmaßnahmen unter Beteiligung
privater Gläubiger bezüglich Griechenland kein sogenanntes 'Kreditereignis'
ausgelöst. Dies betrifft auch die von der IKB gehaltenen
'First-to-default'-Anleihen (149 Mio. EUR nominal) mit Griechenland-Bezug,
die mit einem beizulegenden Zeitwert von 51 Mio. EUR ausgewiesen werden.
Ausblick
Für eine detaillierte Betrachtung der erwarteten Entwicklung wird auf den
Prognosebericht des Halbjahresberichts 2011/12 verwiesen. Die aktuelle Lage
bleibt geprägt von Unsicherheiten hinsichtlich des Ausgangs der
Staatsschuldenkrise in der Euro-Währungsunion, der wirtschaftlichen
Entwicklung in den USA und einer möglichen Abkühlung der Wirtschaft in
Deutschland, die zu einer hohen Ergebnisvolatilität in der
Geschäftsentwicklung auch der IKB führen können. Eine gewisse Unsicherheit
ergibt sich auch aus der aktuellen Restrukturierung des deutschen
Bankensektors.
Die IKB wertet weiterhin die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum als ernstes,
aber letztlich temporäres Ereignis ein. Welchen Zeitraum die EU-Regierungen
noch benötigen werden, um eine überzeugende Lösung zu finden und die Märkte
zu beruhigen, ist ungewiss. In jedem Fall muss heute schon davon
ausgegangen werden, dass die wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone,
insbesondere in den 'Problemländern' auf eine Rezession hinausläuft, zumal
die dortigen Bankensysteme sich in hohem Umfang entschulden müssen. Für
Deutschland zeichnet sich eine gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung ab,
ohne dass sich für die Kreditversorgung der Wirtschaft zunächst ein Engpass
zeigen sollte. Die wirtschaftliche Situation wäre jedoch voraussichtlich
eine völlig andere, wenn ein Land aus der europäischen Währungsunion auf
seine Zahlungsverpflichtungen ausfallen sollte. Damit wäre auch die
vorsichtige Entspannung an den Kapitalmärkten dahin, die die EZB durch ihr
Eingreifen in den ersten Monaten des Jahres 2012 erreicht hat.
Aufgrund der anhaltenden Kriseneinflüsse sind auch die Ertragserwartungen
der IKB zeitlich verschoben und das Geschäftsmodell der IKB wird sich
verzögert in ein positives Ergebnis umsetzen lassen. Die zukünftige
Ertragsstruktur wird einen stärkeren Anteil an Provisionserträgen aus
Beratungs-, Derivate- und Kapitalmarktgeschäft enthalten. Mit profitablem
Neu-kreditgeschäft wird sich der Zinsüberschuss mittelfristig
stabilisieren. Die Belastung durch die Garantieprovisionen an den SoFFin
wird abnehmen.
Die Verwaltungskosten im Konzern werden - nach einem zwischenzeitlichen
Wiederanstieg aufgrund der Investitionen in die Infrastruktur und der
Kosten der Erfüllung der EU-Auflagen - nachhaltig reduziert werden. Die IKB
plant einen Abbau von rund 200 Stellen und überprüft die Effizienz aller
wichtigen Geschäftsprozesse. Verhandlungen mit dem Betriebsrat wurden
aufgenommen.
Um die Refinanzierungskosten einzugrenzen und die Liquidität zu sichern,
wird die IKB die Refinanzierungsstruktur weiter diversifizieren.
Wesentliche Bestandteile sind besicherte Finanzierungen, die aktive Nutzung
von Programmkrediten und Globaldarlehen der öffentlichen Förderbanken sowie
eine Verbreiterung des Einlagengeschäfts mit Unternehmens- und
Privatkunden.
Die IKB hält an dem Ziel fest, mittelfristig operativ Gewinne zu erzielen.
Damit entstehen Spielräume zur Stärkung des Kernkapitals. Ferner wird auch
die Bedienung der Besserungsabreden in Höhe von insgesamt 1.151,5 Mio. EUR
sowie von Wertaufholungsrechten der hybriden Kapitalgeber voraussichtlich
dazu führen, dass für mehrere Geschäftsjahre keine oder nur geringe
Überschüsse im Konzern und in der IKB AG ausgewiesen werden.
Düsseldorf, den 20. Februar 2012
Der Vorstand
Kontakt:
Dr. Jörg Chittka, Telefon: +49 211 8221-4349; Armin Baltzer, Telefon: +49
211 8221-6236, E-Mail: presse@ikb.de
Ende der Corporate News
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20.02.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
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Deutschland
Telefon: +49 (0)211 8221-4511
Fax: +49 (0)211 8221-2511
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WKN: 806330
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157297 20.02.2012
DGAP-News: IKB Deutsche Industriebank AG / Schlagwort(e):
Quartalsergebnis
IKB Deutsche Industriebank AG: Zwischenmitteilung der Geschäftsführung
zum 31. Dezember 2011
20.02.2012 / 08:00
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IKB: Zwischenmitteilung der Geschäftsführung zum 31. Dezember 2011
Die Zwischenmitteilung umfasst den Zeitraum vom Beginn des Geschäftsjahres
am 1. April 2011 bis zum 31. Dezember 2011.
Geschäftliche Entwicklung
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2011/12 hat die Staatsschuldenkrise
innerhalb der Europäischen Währungsunion die Entwicklung an den
Kapitalmärkten geprägt. Bis Ende Dezember 2011 ist die Volatilität an den
Märkten kräftig gestiegen. Gleiches gilt für die Risikoprämien, die vor
allem für Banken und bestimmte Euro-Länder aufgrund ihrer starken
gegenseitigen Abhängigkeiten parallel anstiegen. Als typisches
Krisensymptom kam ein weiteres Absinken der ohnehin niedrigen
Langfristzinsen auf Bundeswertpapiere hinzu. Erst durch den massiven
Eingriff der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Ankündigung weiterer
Interventionen konnten die Märkte um die Weihnachtszeit etwas beruhigt
werden, während von den Gipfelbeschlüssen der EU noch keine beruhigende
Wirkung ausging. Die dadurch ausgelöste konjunkturelle Eintrübung in Europa
sowie des übrigen internationalen Umfelds wirkte sich zunehmend auch auf
die deutsche Wirtschaft aus. Dennoch ist eine ausgeprägte Schwächephase für
Deutschland derzeit nicht wahrscheinlich, während für andere Euro-Länder
die Gefahr einer Rezession hoch ist. Die weitere Wirtschaftsentwicklung
hängt unmittelbar vom Ausgang der europäischen Staatsschuldenkrise ab, der
zumindest für die nächsten Monate höchst ungewiss ist.
Das Neugeschäftsvolumen lag in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres
2011/12 bei 2,5 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum: 2,7 Mrd. EUR). Seit Herbst
haben die Kreditmärkte - vor allem auch für Akquisitionsfinanzierungen - an
Schwung verloren.
Die Kreditmargen im Neugeschäft konnten gegenüber dem Vorjahr nochmals
gesteigert werden. Das Kreditvolumen wurde durch Fälligkeiten und Verkäufe
gegenüber dem Vorjahreswert (31. Dezember 2010) um 3,5 Mrd. EUR auf 31,4
Mrd. EUR abgebaut, worin sich auch die Erfüllung der Abbauauflagen der
EU-Wettbewerbshüter per 30. September 2011 widerspiegelt.
Ertragslage (Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung bis zum 31. Dezember 2011
nach IFRS)
Im Wesentlichen aufgrund eines hohen negativen Fair-Value-Ergebnisses weist
die IKB für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011/12 einen
Konzernfehlbetrag in Höhe von 431 Mio. EUR aus. Gegenüber dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum (1. April bis 31. Dezember 2010:
Konzernfehlbetrag von 155 Mio. EUR) hat sich dieser um 276 Mio. EUR erhöht.
Wesentliche Ursache für das Fair-Value-Ergebnis ist die Zuspitzung der
Euro-Staatsschuldenkrise. Nach Bereinigung um Sonderfaktoren ergibt sich
für die neun Monate ein bereinigter Konzernfehlbetrag von 13 Mio. EUR
(Vorjahresvergleichswert: Konzernfehlbetrag 143 Mio. EUR).
Die weitere Zuspitzung der Staatsschuldenkrise hatte bis zum Herbst und
danach nochmals zu hohen Marktwertverlusten bei langfristigen Anlagen,
Verpflichtungen und Derivaten geführt. Das hat das Fair-Value-Ergebnis
erheblich belastet und negativ werden lassen.
Trotz der europäischen Staatsschuldenkrise ist die deutsche Wirtschaft im
laufenden Geschäftsjahr weiterhin gewachsen. Die Auswirkungen dieser
Entwicklung auf den deutschen Mittelstand zeigen sich auch in der
Kreditrisikovorsorge der IKB, die sich insgesamt gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 77 Mio. EUR auf 3 Mio. EUR verringert hat. Im dritten
Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 betrug die Nettozuführung 33 Mio. EUR
(Vorjahreszeitraum: 41 Mio. EUR).
Tabelle: Gewinn- und Verlustrechnung für die ersten 9 Monate des
Geschäftsjahres 2011/12 (1. April 2011 bis 31. Dezember 2011)
^
Mio. EUR 1.4.2011 bis 1.4.2010 bis Veränd-
31.12.2011 31.12.2010 erung
Zinsüberschuss 114,2 88,1 26,1
Risikovorsorge im
Kreditgeschäft 2,6 79,1 - 76,5
Zinsüberschuss nach
Risikovorsorge 111,6 9,0 102,6
Provisionsüberschuss -49,1 -62,2 13,1
Fair-Value-Ergebnis -313,7 147,2 -460,9
Ergebnis aus Finanzanlagen -8,8 37,7 -46,5
Ergebnis aus at equity
bilanzierten Unternehmen 0,7 0,4 0,3
Verwaltungsaufwendungen 216,8 217,2 -0,4
Personalaufwendungen 121,5 114,6 6,9
Andere Verwaltungsaufwendungen 95,3 102,6 -7,3
Sonstiges betriebliches
Ergebnis 44,9 -67,8 112,7
Operatives Ergebnis -431,2 -152,9 -278,3
Steueraufwand 0,1 1,9 -1,8
Konzernfehlbetrag/
Konzernbilanzverlust -431,3 -154,8 -276,5
°
Vorjahresvergleichszahlen wurden angepasst.
Der Zinsüberschuss lag mit 114 Mio. EUR um 26 Mio. EUR über dem
Vorjahreswert. Im Segment Kreditprodukte stieg der Zinsüberschuss trotz des
rückläufigen Kreditvolumens. Die Ergebnisbeiträge des Segments Treasury und
Investments sind hingegen vor allem aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und
des Abbaus von Investments gegenüber dem Vorjahreszeitraum per saldo
rückläufig.
Der sich im Vorjahreszeitraum belastend auswirkende Einfluss des
Sondereffektes aus der Amortisation des Ausgleichspostens gemäß IFRS 1
IG60A ist im laufenden Jahr entfallen.
Die Besserungsabreden im Zusammenhang mit den ehemals von der KfW
Bankengruppe, Frankfurt, ausgesprochenen Forderungsverzichten und der
Besserungsabrede im Zusammenhang mit dem Forderungsverzicht von LSF6 Europe
Financial Holdings, L.P. (LSF6
Europe), Delaware, Dallas/USA, sowie Teilen der Genussscheine und Stillen
Einlagen werden nach IAS 39 AG8 mit dem Barwert der
Rückzahlungsverpflichtungen bewertet. In der Veränderung des Barwerts im
Vergleich zum Vorjahreswert ist auch ein Zinsanteil (Unwinding) enthalten,
der in den Zinsaufwand einfließt. Dieses Unwinding verringerte sich
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 Mio. EUR auf 24 Mio. EUR.
Der Rückgang der Risikovorsorge um 77 Mio. EUR auf 3 Mio. EUR im
Kreditgeschäft resultiert im Wesentlichen aus der niedrigeren Zuführung von
Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen. Die Auflösungen lagen zudem
höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der Provisionsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 13 Mio. EUR auf -49 Mio. EUR. Dies resultierte insbesondere aus dem
Rückgang der an den SoFFin zu zahlenden Garantieprovisionen um 16 Mio. EUR
auf 80 Mio. EUR.
Das Fair-Value-Ergebnis betrug -314 Mio. EUR (Vorjahreszeitraum: +147 Mio.
EUR). In diesem negativen Wert spiegelt sich die akute Staatsschuldenkrise
im Euro-Währungsraum zum Jahresende 2011 wider. Hohe Marktwertverluste
ergaben sich insbesondere aufgrund der Ausweitung von Risikoprämien bei
Anleihen bestimmter öffentlicher Emittenten und Banken aus der Euro-Zone.
Ebenso hatte das gesunkene Zinsniveau einen erheblichen Einfluss in Form
von Marktwertverlusten bei den langfristigen Anlagen, Verpflichtungen sowie
Derivaten. Auf die eigenen Verpflichtungen entstanden zwar gegenläufig
Bewertungsgewinne aufgrund der erhöhten Risikoprämien für die IKB, diese
konnten die vorgenannten Bewertungsverluste aber nicht kompensieren.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich um 47 Mio. EUR auf -9 Mio.
EUR. Dies ist auf dieselben negativen Marktwertentwicklungen wie vorgenannt
und Verluste beim Verkauf von Portfolioinvestments und langfristigen
Anlagen zurückzuführen.
Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 217 Mio. EUR auf Vorjahresniveau. Der
Personalaufwand ist um 7 Mio. EUR angestiegen. Dieser Zuwachs ist
insbesondere durch den mit der Neuausrichtung der Bank verbundenen Anstieg
der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl bedingt. Die Anderen
Verwaltungsaufwendungen konnten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 Mio.
EUR gesenkt werden.
Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg von -68 Mio. EUR im
Vorjahreszeitraum auf 45 Mio. EUR an. Wesentlicher Bestandteil zum Stichtag
waren positive Effekte aus der Bewertung von eigenen Verpflichtungen gemäß
IAS 39 AG8. Diese ergaben sich aus der vor allem im Zusammenhang mit der
Finanz- und Staatsschuldenkrise erforderlichen Anpassung der Erwartungen in
Bezug auf die geschäftliche Entwicklung. Der Vorjahreszeitraum war im
Wesent-lichen durch Wertminderungen auf ein Immobilienprojekt und die
Ausbuchung eines Unterschiedsbetrages aus der Differenz zwischen dem
Kaufpreis einer Gesellschaft und dem Fair Value des erworbenen
Nettovermögens belastet.
Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011/12 ergibt sich damit
ein Operatives Ergebnis sowie ein Konzernfehlbetrag von 431 Mio. EUR
(Vorjahreszeitraum: Konzernfehlbetrag von 155 Mio. EUR). Nach Bereinigung
um Sonderfaktoren ergibt sich ein bereinigter Konzernfehlbetrag von 13 Mio.
EUR (Vorjahreszeitraum: Konzernfehlbetrag 143 Mio. EUR).
Vermögenslage (Bilanz per 31. Dezember 2011)
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2011 verringerte sich gegenüber dem 31.
März 2011 geringfügig um 0,2 Mrd. EUR auf 31,2 Mrd. EUR. Rückgänge aus dem
weiteren Abbau der Forderungen an Kunden wurden teilweise durch Zuwächse in
anderen Anlageformen kompensiert. Auf der Passivseite verminderte sich vor
allem der Bestand der Verbrieften Verbindlichkeiten. Die Refinanzierungen
über Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden haben
zugenommen.
Die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe (basierend auf HGB-Daten) gemäß
Quartalsmeldung an die Deutsche Bundesbank lag am 31. Dezember 2011 bei
10,4 % (31. März 2011: 11,2 %). Die Gesamtkennziffer betrug laut
Quartalsmeldung an die Deutsche Bundesbank am 31. Dezember 2011 14,0 % (31.
März 2011: 15,9 %). Aufgrund aktueller Entwicklungen ergab sich nach
Erstattung der Meldung an die Bundesbank gemäß HGB das Erfordernis,
Forderungen gegenüber der Republik Griechenland nochmals wertzuberichtigen.
Entsprechend aktualisiert beläuft sich die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe
zum 31. Dezember 2011 auf 10,0 % und die Gesamtkapitalkennziffer auf 13,6
%.
Finanzlage
Die Liquiditätslage der IKB ist stabil. Dazu beigetragen hat vor allem die
Verbreiterung des Funding-Mix. Die IKB nimmt revolvierend Einlagen von
einer Vielzahl von Kunden herein, seit März 2011 auch über die
Privatkundenplattform 'IKB direkt'. Zudem baut die Bank liquiditätswirksam
nicht strategische Aktiva ab und betreibt das bilanzwirksame
Kreditneugeschäft selektiv.
Wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle
Zu den Einzelheiten der wesentlichen Ereignisse und Geschäfte im
Berichtszeitraum wird auf den Halbjahresbericht 2011/12 verwiesen. Zudem
sind folgende aktuelle Entwicklungen wesentlich:
Stand der Umsetzung der EU-Auflagen
Der finale Bericht über die erfolgte Umsetzung der EU-Auflagen ist zum
Jahreswechsel 2011/12 von der Bundesregierung an die EU-Kommission
übermittelt worden. Der Umstrukturierungszeitraum aus der
Beihilfeentscheidung war am 30. September 2011 abgelaufen. Die IKB hat die
im Restrukturierungsplan vorgesehenen Maßnahmen zeitgerecht umgesetzt,
soweit diese unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen zulässig und
durchführbar waren. Die IKB geht daher davon aus, dass die Auflagen zum
Stichtag erfüllt worden sind.
SoFFin-Garantien
Die IKB hat die nach dem vorzeitigen Rückkauf von 0,8 Mrd. EUR
verbleibenden 1,2 Mrd. EUR der SoFFin-garantierten Anleihe mit Fälligkeit
27. Januar 2012 planmäßig zurückgezahlt. Der SoFFin-Garantierahmen der IKB
reduzierte sich damit auf aktuell 6,1 Mrd. EUR. Der maximale Garantierahmen
hatte 12 Mrd. EUR betragen.
Die noch ausstehenden SoFFin-garantierten Anleihen weisen folgende
Fälligkeiten auf:
- 1,1 Mrd. EUR mit Fälligkeit 13. März 2012
- 2,0 Mrd. EUR mit Fälligkeit 10. September 2012
- 1,0 Mrd. EUR mit Fälligkeit 1. Februar 2013
- 2,0 Mrd. EUR mit Fälligkeit 2. Februar 2015.
Ergebnisse der Sonderprüfung
Seitens des Sonderprüfers ist bislang kein Bericht vorgelegt worden. Es
wird daher auf die Darstellung im Geschäftsbericht 2010/11 verwiesen.
Risiken
Zu den Einzelheiten der Risiken der Bank wird auf die Ausführungen im
Halbjahresbericht 2011/12 verwiesen. Dort wurde betont, dass die weitere
Dauer und Tiefe der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum die Hauptrisiken
darstellen. Das gilt weiter fort. Die Kapitalmärkte sind von einer tiefen
Risikoaversion zum Jahresende erfasst. Allein die massive Intervention der
EZB und die Ankündigung weiterer umfassender Stützungsaktionen für das neue
Jahr haben Schlimmeres verhindert.
Europäische Schuldenkrise
Die von der IKB gehaltenen griechischen Staatsanleihen in Höhe von 211 Mio.
EUR (200 Mio. EUR ursprüngliches Nominalvolumen zuzüglich 11 Mio. EUR
kumulierter Anstieg einer inflationsgelinkten Anleihe) werden nach IFRS mit
ihren aktuellen Marktwerten in Höhe von 38 Mio. EUR bewertet. Die Bank hat
diese Anleihen den Problemengagements zugeordnet und nach HGB vorsorglich
mit insgesamt 70 % ihres Nominalwertes oder höheren Rückzahlungsbetrags
wertberichtigt.
Nach derzeitigem Verständnis haben die Rettungsmaßnahmen unter Beteiligung
privater Gläubiger bezüglich Griechenland kein sogenanntes 'Kreditereignis'
ausgelöst. Dies betrifft auch die von der IKB gehaltenen
'First-to-default'-Anleihen (149 Mio. EUR nominal) mit Griechenland-Bezug,
die mit einem beizulegenden Zeitwert von 51 Mio. EUR ausgewiesen werden.
Ausblick
Für eine detaillierte Betrachtung der erwarteten Entwicklung wird auf den
Prognosebericht des Halbjahresberichts 2011/12 verwiesen. Die aktuelle Lage
bleibt geprägt von Unsicherheiten hinsichtlich des Ausgangs der
Staatsschuldenkrise in der Euro-Währungsunion, der wirtschaftlichen
Entwicklung in den USA und einer möglichen Abkühlung der Wirtschaft in
Deutschland, die zu einer hohen Ergebnisvolatilität in der
Geschäftsentwicklung auch der IKB führen können. Eine gewisse Unsicherheit
ergibt sich auch aus der aktuellen Restrukturierung des deutschen
Bankensektors.
Die IKB wertet weiterhin die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum als ernstes,
aber letztlich temporäres Ereignis ein. Welchen Zeitraum die EU-Regierungen
noch benötigen werden, um eine überzeugende Lösung zu finden und die Märkte
zu beruhigen, ist ungewiss. In jedem Fall muss heute schon davon
ausgegangen werden, dass die wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone,
insbesondere in den 'Problemländern' auf eine Rezession hinausläuft, zumal
die dortigen Bankensysteme sich in hohem Umfang entschulden müssen. Für
Deutschland zeichnet sich eine gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung ab,
ohne dass sich für die Kreditversorgung der Wirtschaft zunächst ein Engpass
zeigen sollte. Die wirtschaftliche Situation wäre jedoch voraussichtlich
eine völlig andere, wenn ein Land aus der europäischen Währungsunion auf
seine Zahlungsverpflichtungen ausfallen sollte. Damit wäre auch die
vorsichtige Entspannung an den Kapitalmärkten dahin, die die EZB durch ihr
Eingreifen in den ersten Monaten des Jahres 2012 erreicht hat.
Aufgrund der anhaltenden Kriseneinflüsse sind auch die Ertragserwartungen
der IKB zeitlich verschoben und das Geschäftsmodell der IKB wird sich
verzögert in ein positives Ergebnis umsetzen lassen. Die zukünftige
Ertragsstruktur wird einen stärkeren Anteil an Provisionserträgen aus
Beratungs-, Derivate- und Kapitalmarktgeschäft enthalten. Mit profitablem
Neu-kreditgeschäft wird sich der Zinsüberschuss mittelfristig
stabilisieren. Die Belastung durch die Garantieprovisionen an den SoFFin
wird abnehmen.
Die Verwaltungskosten im Konzern werden - nach einem zwischenzeitlichen
Wiederanstieg aufgrund der Investitionen in die Infrastruktur und der
Kosten der Erfüllung der EU-Auflagen - nachhaltig reduziert werden. Die IKB
plant einen Abbau von rund 200 Stellen und überprüft die Effizienz aller
wichtigen Geschäftsprozesse. Verhandlungen mit dem Betriebsrat wurden
aufgenommen.
Um die Refinanzierungskosten einzugrenzen und die Liquidität zu sichern,
wird die IKB die Refinanzierungsstruktur weiter diversifizieren.
Wesentliche Bestandteile sind besicherte Finanzierungen, die aktive Nutzung
von Programmkrediten und Globaldarlehen der öffentlichen Förderbanken sowie
eine Verbreiterung des Einlagengeschäfts mit Unternehmens- und
Privatkunden.
Die IKB hält an dem Ziel fest, mittelfristig operativ Gewinne zu erzielen.
Damit entstehen Spielräume zur Stärkung des Kernkapitals. Ferner wird auch
die Bedienung der Besserungsabreden in Höhe von insgesamt 1.151,5 Mio. EUR
sowie von Wertaufholungsrechten der hybriden Kapitalgeber voraussichtlich
dazu führen, dass für mehrere Geschäftsjahre keine oder nur geringe
Überschüsse im Konzern und in der IKB AG ausgewiesen werden.
Düsseldorf, den 20. Februar 2012
Der Vorstand
Kontakt:
Dr. Jörg Chittka, Telefon: +49 211 8221-4349; Armin Baltzer, Telefon: +49
211 8221-6236, E-Mail: presse@ikb.de
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157297 20.02.2012