Die Angst vor der Rückkehr der europäischen Schuldenkrise ist allgegenwärtig. Europas Banken halten hohe Bestände an italienischen Staatsanleihen. Etwa ein Drittel der italienischen Staatsschulden wird von Investoren aus dem Ausland gehalten und belastet dort die Bilanzen.
Der steile Anstieg, den die Renditen der italienischen Staatsanleihen Ende Mai zu verzeichnen hatten, spricht Bände. Er gleicht einem Erdbeben. Noch hat Italien kein Liquiditätsproblem. Rom hat anders als Griechenland einen konstanten Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten.
Aber der italienische Staat hat auf mittlere Sicht ein Finanzierungsproblem. Innerhalb der nächsten 18 Monate müssen sehr viele Staatsanleihen refinanziert werden. Rund 40 Prozent der Staatsanleihen liegen in den Büchern italienischer Banken. Damit wird deutlich, dass die Gefahren, die von Italiens hohen Staatsschulden ausgehen, sehr eng mit dem italienischen Bankensystem verzahnt sind.
Unter den ausländischen Kreditgebern stehen französische Banken an erster Stelle. Weil sich dies nicht über Nacht ändern lässt, werden die Kurse der europäischen Banken auch in Zukunft noch stark unter Druck stehen.
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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.