Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 5. Dezember, wissen sollte:
1. Europäische Aktienmärkte unbeeindruckt von Renzis Niederlage
Die europäischen Aktienbörsen haben sich am Montag von ihren anfänglichen Verlusten erholt, als die Investoren von der Ablehnung des italienischen Referendums zur Reform der Verfassung und dem anschließenden Rücktritt von Ministerpräsident Matteo Renzi unbeeindruckt blieben.
Das Referendum war schon weitgehend eingepreist. Zudem hatte sich vergangene Woche die EZB bereit erklärt, zeitweilig ihre Ankäufe von italienischen Staatsanleihen zu erhöhen, sollte der Ausgang des Referendums zu höheren Kreditkosten führen.
Der italienische FTSE MIB Index hat seine schweren Verluste aus den Morgenstunden wieder ausgeglichen, als die Investoren gegen Neuwahlen wetteten. Der Dax, der französische CAC 40 und der FTSE 100 in London lagen alle im Plus.
Auch die US-Aktienfutures deuten eine Handelseröffnung mit Gewinnen an.
2. Rettung des italienischen Kreditinstituts Monte Paschi wieder offen
Anteile der Banca Monte dei Paschi (MI:BMPS), die drittgrößte und älteste Bank Italiens, brachen im frühen Handel um bis zu 10% ein, bevor sie sich wieder erholten, angesichts von Befürchtungen, dass Renzis Rücktritt den Rettungsplan für die Bank in Frage stellt.
Monte dei Paschi ist gerade dabei in einer komplizierten Operation faule Kredite in Höhe von 28 Milliarden Euro auszulagern und als Bestandteil des Rettungsplans 5 Milliarden Euro an neuem Eigenkapital aufzunehmen.
Wie Reuters meldete werden sich die Investoren am Montagabend treffen, um zu entscheiden, ob sie die Kapitalerhöhung unterstützen werden.
3. Euro erholt sich von 20-Monatstief
Der Euro ist am Montag von einem 20-Monatstief zurückgekommen. Die Gemeinschaftswährung war im Asienhandel auf bis zu 1,0505 gegenüber dem Dollar abgestürzt und war damit auf ihren niedrigsten Stand seit März 2015 gefallen.
Sie hat dann ihre Verluste wieder ausgeglichen, mit dem EUR/USD Kurs zuletzt auf 1,0650.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,19% auf 100,93 gestiegen.
Der Dollar machte gegenüber dem Yen an Boden gut, mit dem USD/JPY Kurs um 0,48% höher auf 114,07, womit er allerdings immer noch unter seinem Neuneinhalb-Monatshoch von 114,83 aus der letzten Woche liegt.
4. Ölpreis auf 16-Monatshoch, in Richtung 55 Dollarmarke
Der Ölpreis ist am Montag auf seinen höchsten Stand in vielen Monaten gestiegen, als Hoffnungen, dass eine angekündigte Produktionssenkung der Organisation Erdölexportierender Länder dazu beitragen wird, die globale Ölschwemme einzudämmen und den Preis zu stabilisieren.
US-Rohöl wurde um 10:14 MEZ zu 51,98 USD das Fass auf seinem höchsten Stand seit Junli 2015 gehandelt, wobei der Aufschlag gegenüber seinem letzten Schlusskurs 30 US-Cent oder 0,58% betrug.
Der globale Benchmark Brent erreichte nach einem Aufschlag von 33 US-Cent oder 0,62% mit 54,78 USD das Fass seinen höchsten Stand seit Juli 2015.
5. RBS legt Konflikt mit Anlegern bei
Die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) meldete am Montag, sie habe rechtliche Streitigkeiten mit der Mehrheit der Anleger ausgeräumt. Hintergrund sind Anschuldigungen, dass die Aktionäre vor der Kapitalerhöhung zur Rettung der Bank in 2008 in die Irre geführt wurden.
RBS teilte mit, sie würde bis zu 800 Millionen Pfund (1,02 Milliarden USD) auszahlen, um die Rechtsstreitigkeit beizulegen.
Die RBS hatte im April 2008 12 Milliarden USD an Eigenkapital aufgenommen, musste aber ein halbes Jahr später von der Regierung gerettet werden, was zu einem 90 prozentigen Wertverlust der neu ausgegebenen Aktien führte.