Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 5. Juni, wissen sollte:
1. Saudi-Arabien und andere Staaten des Nahen Ostens beenden ihre Beziehungen mit Katar
Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain haben am Montag ihre Beziehungen zu Katar auf Eis gelegt und das Land beschuldigt den Terrorismus zu unterstützen, was ein beispielloser Bruch zwischen den mächtigsten Mitgliedern des Golf Kooperationsrats ist.
Der koordinierte Schritt eskaliert dramatisch einen schwelenden Konflikt wegen Katars Unterstützung der Muslimbruderschaft, der ältesten islamistischen Bewegung der Welt, und wird von Beschuldigungen, Doha gäbe dem regionale Erzrivalen Iran Rückendeckung, verschärft.
Ein Riss zwischen Doha und seinen wichtigsten Verbündeten könnte Nachbeben im gesamten Nahen Osten auslösen, wo die Golfstaaten ihren finanziellen und politischen Einfluss geltend gemacht haben, um die Entwicklungen in Libyen, Ägypten, Syrien, dem Irak und dem Yemen zu gestalten.
Der katarische Aktienmarkt brach auf die Nachricht ein, mit Dohas QE General Index rund 8% tiefer, sein schlimmster Tagesverlust seit der Finanzkrise in 2009.
2. Ölpreis steigt auf neue Spannungen im Nahen Osten
Der Ölpreis lag am Montag höher, nachdem Saudi-Arabien und drei weitere Länder ihre diplomatischen Beziehungen mit Katar abgebrochen hatten, was zu neuen Sorgen über eine wachsende politische Instabilität im Nahen Osten geführt hat.
Der Markt reagiert sensibel auf Spannungen im Nahen Osten, da die Händler Lieferschwierigkeiten aus der Region befürchten.
US-Rohöl lag um 39 US-Cent oder rund 0,8% höher auf 48i,05 USD das Fass, während Brent um 36 US-Cent auf 50,31 USD das Fass gestiegen ist.
3. Pfund lässt Kursdelle hinter sich
Das britische Pfund ist am Montag gestiegen und hat seine kleine kurzzeitige Delle hinter sich gelassen, als die Marktteilnehmer auf den Terroranschlag in London am Sonnabend, der dritte in den vergangenen Monaten, reagierten. Es gab sieben Tote und Dutzende Verletzte, als ein Van Fußgänger auf einer Londoner Brücke überfuhr.
Das Pfund lag auf 1,2899 gegenüber dem Dollar, nach 1,2891 zu Handelsschluss am Freitag in New York (GBP/USD). Gegenüber dem Euro legte das Pfund auf 1,1452 zu, nach 1,1427 am Freitagabend (GBP/EUR).
Am Sonntag teilte die britische Polizei mit, sie habe im Londoner Osten 12 Personen in Verbindung mit dem Anschlag festgenommen, für den der islamische Staat die Verantwortung übernommen hat.
Die Attacke kam Tage vor den britischen Parlamentswahlen am Donnerstag. Umfragen zeigen die britische Premierministerin Theresa May gegenüber der Labour-Partei in Führung, obwohl ihr Vorsprung geschmolzen ist.
4. Gold erreicht 6-Wochenhoch inmitten von Nervosität über Nahen Osten und Anschlag in London
Der Goldpreis ist am Montag auf sein höchstes Niveau seit dem 20. April gestiegen, mit dem Goldfutures auf einem Tageshoch von 1.284,67 USD, als die Händler die wachsenden politischen Spannungen im Nahen Osten, sowie die Folgen des Terroranschlags vom Wochenende in London im Auge behalten.
Der Preis des Edelmetalls bekam zusätzlich Unterstützung, nachdem der enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht aus der vergangenen Woche die Erwartungen der Investoren auf weitere US-Zinserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte gedämpft hatte.
5. Weitere US-Konjunkturdaten in Kürze
Der Markt wird sich heute auf weitere Konjunkturdaten aus den USA konzentrieren, die weitere Aufschlüsse für die wahrscheinliche Zinspolitik der Federal Reserve im Rest des Jahres liefern könnten.
Um 15:45 MEZT kommt der US-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe im Mai herein, während das ISM seinen Index für das Dienstleistungsgewerbe im Mai um 16:00 MEZ präsentieren wird. Zur gleichen Zeit erscheinen die Fabrikauftragseingänge im April.
Am Freitag hatte es Daten gegeben, die eine Verlangsamung des US-Arbeitsmarkts im Mai zeigten. Zudem war das Stellenwachstum in den vorangegangenen Monaten nicht so hoch gewesen wie zunächst berichtet, was nahelegt, dass der Arbeitsmarkt an Schwung verliert, obwohl die Arbeitslosenquote auf ein 16-Jahrestief gefallen ist.
Die meisten Analysten glauben dennoch, dass die enttäuschenden Daten die Fed nicht davon abhalten werden, die Zinsen auf ihrer Sitzung in diesem Monat anzuheben. Allerdings gehen die Händler nun von einem vorsichtigerem Vorgehen in der zweiten Jahreshälfte aus.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, ist um 0,1% auf 96,73 gestiegen und ist damit nicht weit von seinem Tief vom Freitag von 96,64 entfernt, seinem niedrigsten Stand seit dem 9. November.