n BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts des angekündigten massiven Arbeitsniederlegungen der Lokführer-Gewerkschaft hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den GDL-Vorsitzenden Claus Weselky und alle Tarifparteien gewarnt, die öffentliche Akzeptanz für den neuen Bahnstreik über Gebühr zu strapazieren. Der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) sagte Dobrindt, Streik sei zwar ein elementarer Bestandteil der Tarifautonomie. Doch sollten die Tarifparteien "mit diesem hohen Gut sehr verantwortungsvoll umgehen". Dobrindt erklärte: "Dazu gehört, die Auswirkungen auf unbeteiligte Dritte wie z.B. Bahnkunden möglichst gering zu halten".
Der Vorsitzende des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Peter Ramsauer (CSU), sagte: "Kleine Spartengewerkschaften nehmen Wirtschaft und Gesellschaft immer skrupelloser in tarifpolitische Geiselhaft." SPD-Fraktionsvize Sören Bartol verlangte: "Die Forderung müssen in einem vertretbaren Rahmen bleiben und dürfen nicht nur der eigenen Profilierung als Spartengewerkschaft dienen."
Die GDL begründete die Aktion, die im Personenverkehr am Donnerstag um 2.00 Uhr beginnen soll und am folgenden Montag um 4.00 Uhr soll, mit der Weigerung der Bahn, über einen eigenständigen Tarifvertrag auch für Berufsgruppen zu verhandeln, die nicht Lokführer sind. Ein Einigungsversuch beider Seiten war am Sonntag gescheitert. Dabei ging es um Spielregeln für die künftige Zusammenarbeit zwischen der Bahn, der GDL sowie der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).tk
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