Griechenland-Gespräche geplatzt - Neuer Anlauf am Montag
BRÜSSEL/BERLIN - Die Rettung vor der Pleite bleibt für Griechenland eine Zitterpartie. Zwölf Stunden dauerte die Marathon-Sitzung in der Nacht zum Mittwoch - doch die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) konnten sich in Brüssel nicht auf eine umfassende Vereinbarung für das krisengeschüttelte Land einigen. Am nächsten Montag soll ein neuer Anlauf genommen werden, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am frühen Morgen sagte. Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras reagierte sichtlich enttäuscht.
US-Konjunktur - Zeichen stehen weiter auf Erholungskurs
WASHINGTON - Kleiner Lichtblick für die US-Konjunktur: Der Sammelindex der Frühindikatoren ist im Oktober etwas stärker als erwartet gestiegen. Er legte um 0,2 Prozent zu, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,1 Prozent vorausgesagt. Im Monatsvergleich lag der Oktober aber deutlich hinter dem Vormonat. Im September war der Index um revidierte 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
Samaras will am Donnerstag mit Juncker sprechen
ATHEN - Griechenlands Premierminister Antonis Samaras will Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Rande des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel zu einem Vier-Augen-Gespräch treffen. Dies kündigte der griechische Regierungssprecher Simos Kedikoglou am Mittwoch in einem Radio-Interview an. Er sei sich sicher, dass das Thema Griechenland diskutiert werde, auch wenn es nicht auf der Tagesordnung stehe. 'Und es gibt auch ein erstes Treffen des Premiers morgen früh mit Herrn Juncker', sagte Kedikoglou. Die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) konnten sich in der Nacht zum Mittwoch nicht auf eine umfassende Vereinbarung für das krisengeschüttelte Land einigen. Bis zum Abschluss der Verhandlungen muss Griechenland weiter auf neue Hilfsmilliarden warten.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen wie erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche wie erwartet gefallen. Sie sind im Vergleich zur Vorwoche um 41.000 auf 410.000 Anträge gesunken, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten dies erwartet. In der Woche bis zum 10. November hatte die Zahl der Erstanträge bei revidiert 451.000 (zuvor 439.000) gelegen. Der deutliche Anstieg damals um 90.000 wurde mit den Folgen des Hurrikans 'Sandy' begründet.
USA: Michigan-Konsumklima steigt weniger als zunächst ermittelt
MICHIGAN - In den USA hat sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im November deutlich weniger als zunächst ermittelt aufgehellt. Der Index sei von 82,6 Punkten im Vormonat auf revidiert 82,7 Zähler gestiegen, teilte die Universität am Mittwoch nach endgültigen Daten mit. In einer ersten Schätzung war jedoch ein kräftigerer Anstieg auf 84,9 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einem finalen Wert von 84,5 Punkten gerechnet.
DGB: Angst vor Altersarmut hat Mittelschicht erreicht
BERLIN - Die Debatte um Altersarmut zeigt Wirkung: Viele Arbeitnehmer in Deutschland sorgen sich um ihr Auskommen am Lebensabend. 38 Prozent der Beschäftigten gehen davon aus, dass sie im Ruhestand von ihrer gesetzlichen Rente allein nicht werden leben können. Das geht aus einer Erhebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. In der Gruppe der 25- bis 35-Jährigen erwartet sogar eine Mehrheit von 51 Prozent, dass die Rente nicht reichen wird. Unter den 36- bis 45-Jährigen ist es mit immerhin 44 Prozent nahezu jeder Zweite.
Bundesbank und Banken: USA müssen 'Basel III' einführen
FRANKFURT - Der US-Widerstand gegen die Einführung schärferer Kapitalregeln für Banken ('Basel III') nährt in Deutschland die Sorge vor einer Verzerrung des Wettbewerbs. Die Amerikaner dürften nicht kurz vor dem Starttermin ausscheren, nachdem sie die Vorgaben mit ausgehandelt hätten, forderte Bundesbank- Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt laut Redetext. Jeder Versuch einer Verwässerung werde 'zu neuen Spannungen an den Finanzmärkten' führen.
Heftiges Vorwahlkampf-Duell zwischen Steinbrück und Merkel
BERLIN - Mit einem heftigen Rededuell haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) für den Wahlkampf 2013 in Position gebracht. Steinbrück attackierte die schwarz-gelbe Regierung scharf und warf Merkel Handlungsunfähigkeit in der Euro-Krise und bei innenpolitischen Problemen vor. Für weitere Griechenland-Hilfen wurden in Berlin mehrere Alternativen diskutiert.
Trittin: Merkel sagt Deutschen zu Griechenland nicht die Wahrheit
BERLIN - Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, die Bevölkerung in der Euro-Krise zu täuschen. Merkel sage noch 'nicht einmal die halbe Wahrheit', wenn sie weiter behaupte, auf Deutschland kämen keine Kosten zu, sagte er am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag. Allein aus wahltaktischem Kalkül scheue Merkel jetzt noch vor dem Eingeständnis zurück, dass auch deutsche Steuergelder in die Hand genommen werden müssten. Diese Methode werde aber nicht mehr lange funktionieren.
Anleiheauktion: Deutschlands Zinsen nähern sich Rekordtief
FRANKFURT - Investoren leihen Deutschland weiter Geld zum Schleuderpreis. Am Mittwoch verkaufte der Bund richtungsweisende Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit zum durchschnittlichen Zins von 1,40 Prozent - es ist der zweitniedrigste Wert, der je erzielt wurde. Das geht aus einer Mitteilung der mit dem Schuldenmanagement beauftragten Finanzagentur in Frankfurt hervor.
Barroso zeigt sich kampfbereit gegen EU-Haushaltskürzungen
STRASSBURG - Einen Tag vor dem EU-Sondergipfel über die Finanzplanung 2014 bis 2020 hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso mit Leidenschaft gegen Kürzungen plädiert. Die Entscheidungen über die zukünftigen Haushalte der EU seien der 'Schlüsseltest für unsere Glaubwürdigkeit', sagte Barroso am Mittwoch im EU-Parlament.
Experten - Lage am Arbeitsmarkt trübt sich weiter ein
NÜRNBERG - Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich nach Experteneinschätzung im November weiter eingetrübt. Unter dem Eindruck der schwächelnden Konjunktur legten derzeit immer mehr Unternehmer Expansionspläne auf Eis oder zögen sogar einen Jobabbau in Betracht, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken am Mittwoch in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Brüderle: Deutschland darf nicht überfordert werden
BERLIN - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat vor einer Überforderung Deutschlands bei der Lösung der Euro-Krise gewarnt. Die Krisenländer selbst müssten ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und Wachstum schaffen, sagte er am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag.
Madrider Zentralbank: Erreichen des Defizitziels in Gefahr
MADRID - Die Madrider Zentralbank befürchtet, dass das Euro-Krisenland Spanien in diesem Jahr erneut sein Defizitziel verfehlen könnte. Ein Überschreiten der mit der EU-Kommission vereinbarten Marke von 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sei nicht auszuschließen, sagte der Gouverneur der Zentralbank, Luis María Linde, am Mittwoch im Senat (Oberhaus des Parlaments).
Portugal besorgt sich wie geplant frisches Geld
LISSABON/FRANKFURT - Portugal hat sich am Mittwoch erfolgreich am Kapitalmarkt frisches Geld besorgen können. Bei Versteigerungen von insgesamt drei Geldmarktpapieren habe Portugal insgesamt 2,0 Milliarden Euro eingesammelt, teilte die Schuldenagentur Instituto de Gestao do Credito Publico (IGCP) am Mittwoch mit. Zuvor hatte das Land eine Spanne von 1,75 Milliarden Euro bis 2,0 Milliarden Euro anvisiert.
Merkel verteidigt Griechenland-Kurs
BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihren Kurs bei der Euro-Rettung verteidigt. Es sei eine politische Entscheidung zu sagen, dass Griechenland im Euroraum bleiben solle, sagte Merkel am Mittwoch in der Generalaussprache des Bundestags. Das entbinde aber nicht davon, auf die Umsetzung der Reformauflagen zu achten. Es sei eine gute Nachricht, dass die Troika der internationalen Geldgeber die Reformauflagen durch Athen erfüllt sehe. 'Das ist ein wichtiger Fortschritt.' Wegen der schwächeren Konjunktur solle Griechenland aber zwei Jahre mehr für das Erreichen der Sparziele bekommen. Merkel betonte, es müsse weiter schrittweise vorgegangen werden.
Schäuble zuversichtlich für Griechenland-Lösung am Montag
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigt sich optimistisch, dass die Eurogruppe am kommenden Montag eine Lösung für die griechische Finanzierungslücke finden wird. 'Wir sind am Ende nicht fertig geworden, aber ein gutes Stück vorangekommen', sagte er am Mittwoch in Berlin unter Bezug auf die zuvor vertagten Verhandlungen in Brüssel. So sei man übereingekommen, dass die durch den zweijährigen Aufschub entstehende Lücke mit einem Schuldenrückkauf-Programm geschlossen werden soll.
Bank of England: Entscheidung zum Anleihekaufprogramm nicht einstimmig - Minutes
LONDON - Die Entscheidung der britischen Notenbank gegen eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms ist nicht einstimmig gefällt worden. Laut dem Protokoll zur jüngsten Notenbanksitzung vom 7. und 8. November votierte ein Mitglied des geldpolitischen Rates für eine Aufstockung des Kaufprogramms. Das Protokoll ('Minutes') wurde am Mittwoch in London veröffentlicht. Das Ratsmitglied David Miles habe sich für eine Ausweitung der Anleihekäufe um 25 Milliarden Pfund auf 400 Milliarden Pfund ausgesprochen.
Samaras enttäuscht über Verzögerung bei Griechenland-Rettung
ATHEN - Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras dringt auf eine schnelle Auszahlung der dringend benötigten Hilfsmilliarden für sein Land. Technische Schwierigkeiten bei der Lösungsfindung könnten weitere Verzögerungen keinesfalls rechtfertigen, sagte Samaras am Mittwoch in Athen. Griechenland sei seinen Verpflichtungen nachgekommen. Nun seien die Partner gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, das ihre zu tun, sagte Samaras. Es gehe nicht nur um die Zukunft Griechenlands, sondern um die Stabilität der Eurozone insgesamt. Bis zum Abschluss der Verhandlungen der Geldgeber muss das krisengeschüttelte Land weiter auf neue Hilfsmilliarden warten.
Lettland droht mit Veto gegen EU-Budget
RIGA - Einen Tag vor dem Sondergipfel über die EU-Finanzplanung für 2014 bis 2020 hat Lettlands Ministerpräsident Valdis Dombrovskis mit einer Blockade der Verhandlungen gedroht. Wenn die lettischen Interessen gänzlich unberücksichtigt bleiben sollten, sei ein mögliches Veto seines Landes gegen den Haushalt nicht ausgeschlossen, sagte Dombrovkis am Mittwoch im lettischen Fernsehen. Das baltische Land dringt auf höhere Zuschüsse aus den EU-Strukturfonds und eine stärkere Angleichung der Direktzahlungen an lettische Landwirte an den EU-Durchschnitt.
Frankreich optimistisch nach Griechenland-Verhandlungen
PARIS - Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici hat sich optimistisch gezeigt, dass die Geldgeber Anfang kommender Woche ihre Griechenland-Verhandlungen abschließen können. 'Wir stehen um Haaresbreite vor einer Einigung', sagte er am Mittwochmorgen nach den nächtlichen Marathonverhandlungen in Brüssel dem Radiosender Europe 1. Er sei sehr zuversichtlich, dass die Beratungen am kommenden Montag zum Abschluss gebracht werden könnten. Wenn nicht, wäre die Eurozone in Gefahr, räumte Moscovici ein. Bis zum Abschluss der Verhandlungen muss das krisengeschüttelte Griechenland weiter auf neue Hilfsmilliarden seiner Geldgeber warten.
Unions-Haushaltsexperte Barthle: Schuldenschnitt kontraproduktiv
BERLIN - Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle, hat sich klar gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland ausgesprochen. 'Ich halte einen Schuldenschnitt für absolut kontraproduktiv für alle anderen Programme aber auch aus nationaler Sicht für sehr problematisch', sagte er am Mittwoch in Berlin. Die Schulden immer wieder zu schneiden und Geld nachzuschießen, löse das Kernproblem nicht.
Sondersitzungen der Fraktionen zu Griechenland beginnen
BERLIN - Die Bundestags-Fraktionen von Union und FDP sind am Mittwochmorgen zu Sondersitzungen zu möglichen weiteren Hilfen für Griechenland zusammengekommen. Sie wollten sich, wie später auch die Fraktionen von Grünen, SPD und Linke, über die Sitzung der Finanzminister der Euro-Gruppe am Dienstagabend informieren. Die Verhandlungen über weitere Hilfen waren am frühen Mittwochmorgen ohne Ergebnis auf Montag vertagt worden. 'Ich erwarte, dass der Finanzminister uns weitere Details erzählt, was die Verhandlungen erbracht haben', sagte Unions-Haushaltsexperte Norbert Barthle vor der Sitzung. Anschließend sollte um 10.30 Uhr im Bundestag die Generalaussprache über den Bundesetat 2013 beginnen. Auch dabei wird das pleitebedrohte Griechenland eine zentrale Rolle spielen.
Japans Exporte brechen im Oktober erneut ein
TOKIO - In Japan sind die Exporte im Oktober erneut kräftig gesunken. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt meldete die Regierung in Tokio am Mittwoch einen Rückgang der Ausfuhren im Jahresvergleich um 6,5 Prozent. Bereits im September waren die Exporte um 10,3 Prozent zum Vorjahresmonat eingebrochen und verzeichneten damit den stärksten Rückgang seit April 2011. Volkswirte hatten bei den Exporten im Oktober zwar einen Rückgang erwartet, allerdings nur um 4,9 Prozent.
US-Notenbankchef Bernanke warnt vor 'Fiskalklippe'
NEW YORK - Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank Fed, hat an Demokraten und Republikaner appelliert, sich auf einen finanzpolitischen Kurs zu einigen. Sollte es nicht gelingen, der sogenannten 'Fiskalklippe' zu entgehen, sei die wirtschaftliche Erholung ernsthaft in Gefahr, warnte Bernanke am Dienstag in New York.
/rob/hbr
BRÜSSEL/BERLIN - Die Rettung vor der Pleite bleibt für Griechenland eine Zitterpartie. Zwölf Stunden dauerte die Marathon-Sitzung in der Nacht zum Mittwoch - doch die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) konnten sich in Brüssel nicht auf eine umfassende Vereinbarung für das krisengeschüttelte Land einigen. Am nächsten Montag soll ein neuer Anlauf genommen werden, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am frühen Morgen sagte. Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras reagierte sichtlich enttäuscht.
US-Konjunktur - Zeichen stehen weiter auf Erholungskurs
WASHINGTON - Kleiner Lichtblick für die US-Konjunktur: Der Sammelindex der Frühindikatoren ist im Oktober etwas stärker als erwartet gestiegen. Er legte um 0,2 Prozent zu, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,1 Prozent vorausgesagt. Im Monatsvergleich lag der Oktober aber deutlich hinter dem Vormonat. Im September war der Index um revidierte 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
Samaras will am Donnerstag mit Juncker sprechen
ATHEN - Griechenlands Premierminister Antonis Samaras will Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker am Rande des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel zu einem Vier-Augen-Gespräch treffen. Dies kündigte der griechische Regierungssprecher Simos Kedikoglou am Mittwoch in einem Radio-Interview an. Er sei sich sicher, dass das Thema Griechenland diskutiert werde, auch wenn es nicht auf der Tagesordnung stehe. 'Und es gibt auch ein erstes Treffen des Premiers morgen früh mit Herrn Juncker', sagte Kedikoglou. Die Euro-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) konnten sich in der Nacht zum Mittwoch nicht auf eine umfassende Vereinbarung für das krisengeschüttelte Land einigen. Bis zum Abschluss der Verhandlungen muss Griechenland weiter auf neue Hilfsmilliarden warten.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen wie erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche wie erwartet gefallen. Sie sind im Vergleich zur Vorwoche um 41.000 auf 410.000 Anträge gesunken, teilte das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten dies erwartet. In der Woche bis zum 10. November hatte die Zahl der Erstanträge bei revidiert 451.000 (zuvor 439.000) gelegen. Der deutliche Anstieg damals um 90.000 wurde mit den Folgen des Hurrikans 'Sandy' begründet.
USA: Michigan-Konsumklima steigt weniger als zunächst ermittelt
MICHIGAN - In den USA hat sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im November deutlich weniger als zunächst ermittelt aufgehellt. Der Index sei von 82,6 Punkten im Vormonat auf revidiert 82,7 Zähler gestiegen, teilte die Universität am Mittwoch nach endgültigen Daten mit. In einer ersten Schätzung war jedoch ein kräftigerer Anstieg auf 84,9 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einem finalen Wert von 84,5 Punkten gerechnet.
DGB: Angst vor Altersarmut hat Mittelschicht erreicht
BERLIN - Die Debatte um Altersarmut zeigt Wirkung: Viele Arbeitnehmer in Deutschland sorgen sich um ihr Auskommen am Lebensabend. 38 Prozent der Beschäftigten gehen davon aus, dass sie im Ruhestand von ihrer gesetzlichen Rente allein nicht werden leben können. Das geht aus einer Erhebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. In der Gruppe der 25- bis 35-Jährigen erwartet sogar eine Mehrheit von 51 Prozent, dass die Rente nicht reichen wird. Unter den 36- bis 45-Jährigen ist es mit immerhin 44 Prozent nahezu jeder Zweite.
Bundesbank und Banken: USA müssen 'Basel III' einführen
FRANKFURT - Der US-Widerstand gegen die Einführung schärferer Kapitalregeln für Banken ('Basel III') nährt in Deutschland die Sorge vor einer Verzerrung des Wettbewerbs. Die Amerikaner dürften nicht kurz vor dem Starttermin ausscheren, nachdem sie die Vorgaben mit ausgehandelt hätten, forderte Bundesbank- Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt laut Redetext. Jeder Versuch einer Verwässerung werde 'zu neuen Spannungen an den Finanzmärkten' führen.
Heftiges Vorwahlkampf-Duell zwischen Steinbrück und Merkel
BERLIN - Mit einem heftigen Rededuell haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) für den Wahlkampf 2013 in Position gebracht. Steinbrück attackierte die schwarz-gelbe Regierung scharf und warf Merkel Handlungsunfähigkeit in der Euro-Krise und bei innenpolitischen Problemen vor. Für weitere Griechenland-Hilfen wurden in Berlin mehrere Alternativen diskutiert.
Trittin: Merkel sagt Deutschen zu Griechenland nicht die Wahrheit
BERLIN - Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, die Bevölkerung in der Euro-Krise zu täuschen. Merkel sage noch 'nicht einmal die halbe Wahrheit', wenn sie weiter behaupte, auf Deutschland kämen keine Kosten zu, sagte er am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag. Allein aus wahltaktischem Kalkül scheue Merkel jetzt noch vor dem Eingeständnis zurück, dass auch deutsche Steuergelder in die Hand genommen werden müssten. Diese Methode werde aber nicht mehr lange funktionieren.
Anleiheauktion: Deutschlands Zinsen nähern sich Rekordtief
FRANKFURT - Investoren leihen Deutschland weiter Geld zum Schleuderpreis. Am Mittwoch verkaufte der Bund richtungsweisende Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit zum durchschnittlichen Zins von 1,40 Prozent - es ist der zweitniedrigste Wert, der je erzielt wurde. Das geht aus einer Mitteilung der mit dem Schuldenmanagement beauftragten Finanzagentur in Frankfurt hervor.
Barroso zeigt sich kampfbereit gegen EU-Haushaltskürzungen
STRASSBURG - Einen Tag vor dem EU-Sondergipfel über die Finanzplanung 2014 bis 2020 hat EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso mit Leidenschaft gegen Kürzungen plädiert. Die Entscheidungen über die zukünftigen Haushalte der EU seien der 'Schlüsseltest für unsere Glaubwürdigkeit', sagte Barroso am Mittwoch im EU-Parlament.
Experten - Lage am Arbeitsmarkt trübt sich weiter ein
NÜRNBERG - Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich nach Experteneinschätzung im November weiter eingetrübt. Unter dem Eindruck der schwächelnden Konjunktur legten derzeit immer mehr Unternehmer Expansionspläne auf Eis oder zögen sogar einen Jobabbau in Betracht, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken am Mittwoch in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Brüderle: Deutschland darf nicht überfordert werden
BERLIN - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat vor einer Überforderung Deutschlands bei der Lösung der Euro-Krise gewarnt. Die Krisenländer selbst müssten ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und Wachstum schaffen, sagte er am Mittwoch in der Generaldebatte im Bundestag.
Madrider Zentralbank: Erreichen des Defizitziels in Gefahr
MADRID - Die Madrider Zentralbank befürchtet, dass das Euro-Krisenland Spanien in diesem Jahr erneut sein Defizitziel verfehlen könnte. Ein Überschreiten der mit der EU-Kommission vereinbarten Marke von 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sei nicht auszuschließen, sagte der Gouverneur der Zentralbank, Luis María Linde, am Mittwoch im Senat (Oberhaus des Parlaments).
Portugal besorgt sich wie geplant frisches Geld
LISSABON/FRANKFURT - Portugal hat sich am Mittwoch erfolgreich am Kapitalmarkt frisches Geld besorgen können. Bei Versteigerungen von insgesamt drei Geldmarktpapieren habe Portugal insgesamt 2,0 Milliarden Euro eingesammelt, teilte die Schuldenagentur Instituto de Gestao do Credito Publico (IGCP) am Mittwoch mit. Zuvor hatte das Land eine Spanne von 1,75 Milliarden Euro bis 2,0 Milliarden Euro anvisiert.
Merkel verteidigt Griechenland-Kurs
BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihren Kurs bei der Euro-Rettung verteidigt. Es sei eine politische Entscheidung zu sagen, dass Griechenland im Euroraum bleiben solle, sagte Merkel am Mittwoch in der Generalaussprache des Bundestags. Das entbinde aber nicht davon, auf die Umsetzung der Reformauflagen zu achten. Es sei eine gute Nachricht, dass die Troika der internationalen Geldgeber die Reformauflagen durch Athen erfüllt sehe. 'Das ist ein wichtiger Fortschritt.' Wegen der schwächeren Konjunktur solle Griechenland aber zwei Jahre mehr für das Erreichen der Sparziele bekommen. Merkel betonte, es müsse weiter schrittweise vorgegangen werden.
Schäuble zuversichtlich für Griechenland-Lösung am Montag
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigt sich optimistisch, dass die Eurogruppe am kommenden Montag eine Lösung für die griechische Finanzierungslücke finden wird. 'Wir sind am Ende nicht fertig geworden, aber ein gutes Stück vorangekommen', sagte er am Mittwoch in Berlin unter Bezug auf die zuvor vertagten Verhandlungen in Brüssel. So sei man übereingekommen, dass die durch den zweijährigen Aufschub entstehende Lücke mit einem Schuldenrückkauf-Programm geschlossen werden soll.
Bank of England: Entscheidung zum Anleihekaufprogramm nicht einstimmig - Minutes
LONDON - Die Entscheidung der britischen Notenbank gegen eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms ist nicht einstimmig gefällt worden. Laut dem Protokoll zur jüngsten Notenbanksitzung vom 7. und 8. November votierte ein Mitglied des geldpolitischen Rates für eine Aufstockung des Kaufprogramms. Das Protokoll ('Minutes') wurde am Mittwoch in London veröffentlicht. Das Ratsmitglied David Miles habe sich für eine Ausweitung der Anleihekäufe um 25 Milliarden Pfund auf 400 Milliarden Pfund ausgesprochen.
Samaras enttäuscht über Verzögerung bei Griechenland-Rettung
ATHEN - Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras dringt auf eine schnelle Auszahlung der dringend benötigten Hilfsmilliarden für sein Land. Technische Schwierigkeiten bei der Lösungsfindung könnten weitere Verzögerungen keinesfalls rechtfertigen, sagte Samaras am Mittwoch in Athen. Griechenland sei seinen Verpflichtungen nachgekommen. Nun seien die Partner gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, das ihre zu tun, sagte Samaras. Es gehe nicht nur um die Zukunft Griechenlands, sondern um die Stabilität der Eurozone insgesamt. Bis zum Abschluss der Verhandlungen der Geldgeber muss das krisengeschüttelte Land weiter auf neue Hilfsmilliarden warten.
Lettland droht mit Veto gegen EU-Budget
RIGA - Einen Tag vor dem Sondergipfel über die EU-Finanzplanung für 2014 bis 2020 hat Lettlands Ministerpräsident Valdis Dombrovskis mit einer Blockade der Verhandlungen gedroht. Wenn die lettischen Interessen gänzlich unberücksichtigt bleiben sollten, sei ein mögliches Veto seines Landes gegen den Haushalt nicht ausgeschlossen, sagte Dombrovkis am Mittwoch im lettischen Fernsehen. Das baltische Land dringt auf höhere Zuschüsse aus den EU-Strukturfonds und eine stärkere Angleichung der Direktzahlungen an lettische Landwirte an den EU-Durchschnitt.
Frankreich optimistisch nach Griechenland-Verhandlungen
PARIS - Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici hat sich optimistisch gezeigt, dass die Geldgeber Anfang kommender Woche ihre Griechenland-Verhandlungen abschließen können. 'Wir stehen um Haaresbreite vor einer Einigung', sagte er am Mittwochmorgen nach den nächtlichen Marathonverhandlungen in Brüssel dem Radiosender Europe 1. Er sei sehr zuversichtlich, dass die Beratungen am kommenden Montag zum Abschluss gebracht werden könnten. Wenn nicht, wäre die Eurozone in Gefahr, räumte Moscovici ein. Bis zum Abschluss der Verhandlungen muss das krisengeschüttelte Griechenland weiter auf neue Hilfsmilliarden seiner Geldgeber warten.
Unions-Haushaltsexperte Barthle: Schuldenschnitt kontraproduktiv
BERLIN - Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle, hat sich klar gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland ausgesprochen. 'Ich halte einen Schuldenschnitt für absolut kontraproduktiv für alle anderen Programme aber auch aus nationaler Sicht für sehr problematisch', sagte er am Mittwoch in Berlin. Die Schulden immer wieder zu schneiden und Geld nachzuschießen, löse das Kernproblem nicht.
Sondersitzungen der Fraktionen zu Griechenland beginnen
BERLIN - Die Bundestags-Fraktionen von Union und FDP sind am Mittwochmorgen zu Sondersitzungen zu möglichen weiteren Hilfen für Griechenland zusammengekommen. Sie wollten sich, wie später auch die Fraktionen von Grünen, SPD und Linke, über die Sitzung der Finanzminister der Euro-Gruppe am Dienstagabend informieren. Die Verhandlungen über weitere Hilfen waren am frühen Mittwochmorgen ohne Ergebnis auf Montag vertagt worden. 'Ich erwarte, dass der Finanzminister uns weitere Details erzählt, was die Verhandlungen erbracht haben', sagte Unions-Haushaltsexperte Norbert Barthle vor der Sitzung. Anschließend sollte um 10.30 Uhr im Bundestag die Generalaussprache über den Bundesetat 2013 beginnen. Auch dabei wird das pleitebedrohte Griechenland eine zentrale Rolle spielen.
Japans Exporte brechen im Oktober erneut ein
TOKIO - In Japan sind die Exporte im Oktober erneut kräftig gesunken. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt meldete die Regierung in Tokio am Mittwoch einen Rückgang der Ausfuhren im Jahresvergleich um 6,5 Prozent. Bereits im September waren die Exporte um 10,3 Prozent zum Vorjahresmonat eingebrochen und verzeichneten damit den stärksten Rückgang seit April 2011. Volkswirte hatten bei den Exporten im Oktober zwar einen Rückgang erwartet, allerdings nur um 4,9 Prozent.
US-Notenbankchef Bernanke warnt vor 'Fiskalklippe'
NEW YORK - Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank Fed, hat an Demokraten und Republikaner appelliert, sich auf einen finanzpolitischen Kurs zu einigen. Sollte es nicht gelingen, der sogenannten 'Fiskalklippe' zu entgehen, sei die wirtschaftliche Erholung ernsthaft in Gefahr, warnte Bernanke am Dienstag in New York.
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