ROUNDUP: Gericht weist erste Investorenklagen gegen Porsche ab
BRAUNSCHWEIG/STUTTGART - Etappensieg für Porsche: Das Landgericht Braunschweig hat die Dachgesellschaft des Sportwagenbauers am Mittwoch in zwei Fällen vom Vorwurf der Marktmanipulation im Übernahmekampf mit Volkswagen vor vier Jahren freigesprochen. Die entsprechenden Klagen wurden abgewiesen, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Puhle. Eine nähere Begründung wollte die zuständige Kammer gegen Mittag abgeben. Ein privater Anleger und eine Schweizer Anlagegesellschaft hatten von der Porsche-Holding PSE und einer Frankfurter Bank Schadenersatz in Millionenhöhe verlangt. Die Stuttgarter reagierten erleichtert auf den Beschluss, der eine Richtungsentscheidung für drei weitere Prozesse sein könnte. 'Die beiden Urteile sind ein positives Signal', erklärte ein Sprecher. 'In den weiteren Verfahren, die zum Teil anders gelagert sind, werden wir unsere Rechtsauffassung mit aller Konsequenz vertreten.'
Deutsche Telekom: John Legere wird neuer Chef von T-Mobile USA
FRANKFURT - John Legere wird neuer Chef von T-Mobile USA. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Vorabbericht des 'Handelsblatts' (Donnerstag). Die US-Tochter des Bonner Konzerns suchte seit Juni einen neuen Chef, nachdem bekannt geworden war, dass Philipp Humm zum Konkurrenten Vodafone wechselt. Legere verfüge über langjährige Führungserfahrung in der Telekommunikationsbranche. Der bisherige Interimschef von T-Mobile USA, Jim Alling, werde weiterhin für das operative Geschäft zuständig bleiben. Nachdem ein Verkauf von T-Mobile USA an AT&T gescheitert war, geht die Telekom nun weiter allein ihren Weg im hart umkämpften US-Markt.
ROUNDUP: Expansion verhilft Textilkonzern Inditex auf die Sprünge
ARTEIXO - Für den spanischen H&M-Konkurrent Inditex hat sich die schnelle Expansion außerhalb Europas ausgezahlt. Im ersten Geschäftshalbjahr schnellte der Gewinn des Konzerns, der Textilketten wie Zara und Massimo Dutti betreibt, deutlicher als von Analysten erwartet nach oben. Experten führten dies vor allem darauf zurück, dass Inditex zunehmend Läden in Schwellenländern eröffnet, auch um die Auswirkungen der Krise in Europa, insbesondere auf dem Heimatmarkt Spanien, austarieren zu können. Darüber hinaus kurbelt der Ausbau des Online-Handels das Geschäft an. Im ersten Geschäftshalbjahr, das von Februar bis Juli reicht, kletterte der Nettogewinn um fast ein Drittel auf 944 Millionen Euro, wie die Spanier am Mittwoch mitteilten. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Dazu verhalfen neue Läden, aber auch flächenbereinigt ergab sich noch ein Umsatzplus von sieben Prozent. Die Inditex-Aktie war am Mittwoch gefragt und gewann zeitweise über vier Prozent.
IPO/ROUNDUP: Japan Airlines kehrt an die Börse zurück - Gedämpfte Erwartungen
TOKIO - Die japanische Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) ist weniger als drei Jahre nach ihrer Pleite an die Börse zurückgekehrt, ein Kursfeuerwerk blieb jedoch aus. Zum Ende des ersten Handelstages notierte das Papier am Mittwoch mit 3830 Yen, 0,5 Prozent über dem Eröffnungskurs von 3810 Yen. Der Ausgabepreis hatte 3790 Yen je Aktie betragen. Es war nach Facebook der größte Börsengang in diesem Jahr und der größte in Japan seit dem Debut der Versicherungsgesellschaft Dai-Ichi Life Insurance in 2010. Auf Basis des Eröffnungspreises kommt JAL auf einen Marktwert von rund 691 Milliarden Yen (6,7 Milliarden Euro), deutlich mehr als die 630 Milliarden Yen des heimischen Erzrivalen All Nippon Airways (ANA) (ANA).
ROUNDUP: Siemens streicht hunderte Jobs in den USA
NEW YORK/MÜNCHEN - Siemens streicht angesichts ausbleibender Windkraftaufträge nun auch in den USA hunderte Jobs. Wie der Konzern mitteilte, verlieren etwa 615 Mitarbeiter ihre Stelle. Hintergrund seien die drohenden auslaufenden Steuervergünstigungen für die Windkraft in den USA sowie der Trend zu Gaskraftwerken wegen der günstigen Gaspreise. Vor kurzem erst hatte der Elektroriese angekündigt, in der deutschen Getriebefertigung wegen des schwachen Windkraftgeschäfts rund 500 Arbeitsplätze abzubauen. 'Die ganze Branche verzeichnet derzeit einen massiven Auftragseinbruch', erklärte Siemens am Dienstag in den USA. 'Das bleibt unglücklicherweise nicht ohne Auswirkungen auf die Arbeitsplätze.' Die betroffenen Mitarbeiter sollen Abfindungen bekommen. Ein Sprecher erklärte, der Stellenabbau werde voraussichtlich bis zum Jahresende durchgezogen.
Michelin legt milliardenschweres Investitionsprogramm auf
CLERMONT-FERRAND - Der weltweit zweitgrößte Reifenhersteller Michelin will Milliarden Euro in sein Wachstum stecken. Dabei stehen ganz besonders Schwellenländer im Fokus. Bis 2015 planen die Franzosen Investitionen von 1,6 Milliarden bis 2,2 Milliarden Euro, wie sie am Mittwoch in Clermont-Ferrand mitteilten. Rund 60 Prozent des Geldes soll in den Ausbau der Produktion in neuen Märkten fließen.
Standard & Poor's sieht Schwellenländer als Wachstumstreiber für Pharmabranche
FRANKFURT - Die rapide Zunahme von Zivilisationserkrankungen in den Schwellenländern wird größter Wachstumstreiber in den kommenden Jahren. Der steigende Wohlstand in den sogenannten Emerging Markets wie China oder Indien gehe mit einer Zunahme von Volkskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder auch Krebs einher, sagte Olaf Tölke, Kreditanalyst und Leiter des Pharmateams bei der Ratingagentur Standard & Poor's in Europa am Mittwoch in Frankfurt.
ROUNDUP/Bosch-Kfz-Chef Bohr: Aussicht für 2013 nur verhalten optimistisch
HANNOVER - Der weltgrößte Autozulieferer Bosch stellt sich in seinem Kerngeschäft mit der Kfz-Industrie auf eine längere Durststrecke ein. 'Wir sehen ganz generell wenig Impulse - und zwar weder aus den Wachstums- noch aus den etablierten Märkten', sagte der Chef der Konzernsparte, Bernd Bohr, der Nachrichtenagentur dpa am Rande der Weltleitmesse IAA in Hannover. Dort hatte Bosch am Dienstag bekanntgegeben, 2012 im Bereich Kraftfahrzeugtechnik ein Umsatzplus von knapp 4 Prozent zu erwarten - nach 8,2 Prozent Zuwachs aus 2011. Ein Auslöser für die deutlich kleineren Schritte ist der wichtige Zukunftsmarkt China, wo Bosch im Nutzfahrzeuggeschäft klare Einbußen verkraften musste. 'Wir liegen dort bei minus sechs Prozent', sagte Bohr. Mit etwa 59 Prozent Anteil am Konzernumsatz ist das Geschäft mit der Autoindustrie der Motor für die Schwaben. 2011 stammten rund 85 Prozent des Gewinns aus dem Kfz-Bereich. Dort wiederum erlöst Bosch etwa jeden vierten Euro mit Nutzfahrzeugtechnik.
ROUNDUP: Yahoo nimmt durch Alibaba-Anteilsverkauf Milliarden ein
SUNNYVALE - Yahoo hat nach dem Verkauf der Hälfte seines Anteils am chinesischen Internetkonzern Alibaba um 4,3 Milliarden Dollar mehr in der Kasse. Die umgerechnet 3,3 Milliarden Euro bleiben nach Abzug von Steuern und Gebühren vom Kaufpreis übrig. Der US-Konzern gab am Dienstag den Abschluss des Geschäfts bekannt, das seit Mai angekündigt war. Yahoo-Chefin Marissa Mayer sagte, die Transaktion sei reibungslos über die Bühne gegangen. 3 Milliarden Dollar gehen demnächst an die eigenen Anteilseigner zusätzlich zu den 643 Millionen Dollar, die Yahoo seit Mai bereits ausgeschüttet hat. Das ist weniger als ursprünglich angekündigt, aber mehr als zwischenzeitlich von Mayer angedeutet. Sie hatte vor einigen Wochen für einen Schock bei den Investoren gesorgt als sie sagte, Yahoo müsste das eingenommene Geld vielleicht doch behalten. Die Yahoo-Aktionäre sind schon seit langem unzufrieden: Die Aktie hängt bei 16 Dollar fest, der Internet-Pionier müht sich, bei den Online-Werbeerlösen mit Rivalen wie Google und inzwischen auch Facebook mitzuhalten.
Heineken gelingt Durchbruch bei Übernahme-Poker um Braukonzern APB
AMSTERDAM/BANGKOK - Der niederländische Brauereikonzern Heineken hat eines der größten Hindernisse bei der geplanten Übernahme des asiatischen Konkurrenten Asia Pacific Breweries (APB) aus dem Weg geräumt. Mit dem thailändischen Milliardär und ThaiBev-Gründer Charoen Sirivadhanabhakdi sei eine Einigung erzielt worden, teilte der niederländische Konzern am Dienstagabend mit. Der Milliardär werde die Heineken-Offerte bei der anstehenden Hauptversammlung des Großaktionärs von Asia Pacific Breweries, Fraser & Neave (F&N), unterstützen.
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