Deutsche Post soll Beihilfen zurückzahlen - Konzern will klagen
BRÜSSEL/BONN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Post soll nach dem Willen der EU-Kommission ungerechtfertigte Beihilfen von bis zu einer Milliarde Euro an den Staat zurückzahlen. Im Kern geht es um Subventionen für Pensionskosten, verbunden mit hohen regulierten Preisen. Deutschland müsse deshalb zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro von dem Bonner Konzern einfordern, entschied die Kommission am Mittwoch in Brüssel. Die Post will gegen den Beschluss klagen. Dies sei auch mit der Bundesregierung abgestimmt, hieß es. 'Die Rückzahlungsentscheidung der EU-Kommission ist nicht nachvollziehbar und entbehrt jeglicher Grundlage', erklärte Post-Vorstandschef Frank Appel. Sie stehe außerdem im Widerspruch zu einer früheren EU-Entscheidung und Ergebnissen ähnlicher Verfahren.
SAP blickt optimistisch in die Zukunft - Ausblick besser als erwartet
WALLDORF - Europas größter Softwarehersteller SAP rechnet nach dem Rekordergebnis im vergangenen Jahr auch 2012 mit einem zweistelligen Umsatzplus. Gestärkt durch mehrere Milliardenübernahmen und hohe Nachfrage für Unternehmenssoftware und Analyseprogrammen stellt das Unternehmen Steigerungen in Aussicht, die über den Markterwartungen liegen. Damit setzen sich die Walldorfer von weiten Teilen der Branche - einschließlich des Rivalen Oracle - ab. Die meisten Softwarehersteller leiden derzeit unter einer Auftragsflaute. SAP rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem hohen Wachstum. 'Wir sind auf dem besten Weg, bis 2015 unser Umsatzziel von 20 Milliarden Euro zu übertreffen und eine operative Marge von 35 Prozent zu erreichen', sagte Finanzvorstand Werner Brandt.
Konzernumbau schmälert Beiersdorf-Gewinn
HAMBURG - Beim Nivea-Hersteller Beiersdorf hat der verschärfte Sparkurs im vergangenen Jahr den Gewinn geschmälert. Unter dem Strich sank das Ergebnis nach Steuern von 326 Millionen auf 259 Millionen Euro, wie der Konsumgüterkonzern am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Im Wettbewerb mit starken Gegenspielern wie L'Oreal oder Procter & Gamble hatte sich der Konzern zuletzt verzettelt. Der scheidende Vorstandschef Thomas Quaas sah sich deshalb gezwungen, gegenzusteuern und den Konzern auf seine Kernkompetenz zurückzustutzen: die Hautpflege. In der Folge des Ende 2010 angekündigten Konzernumbaus sank das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) nach ersten Berechnungen von 699 Millionen auf 646 Millionen Euro. Der Konzernumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr leicht von 5,57 Milliarden auf 5,63 Milliarden Euro zu. Verantwortlich für den Zuwachs war die Klebertochter Tesa, die von der stark wachsenden Elektronikindustrie in Asien und der Autonachfrage in den USA profitieren konnte.
Sondierungsgespräche zu Stellenabbau bei Heidelberger Druck
HEIDELBERG - Beim Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck beginnen am Donnerstag die Gespräche zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung zum geplanten Stellenabbau. 'Das sind noch keine Verhandlungen, nur Sondierungsgespräche', sagte der Betriebsratsvorsitzende Rainer Wagner am Mittwoch. Er geht davon aus, dass die Verhandlungen in der kommenden Woche aufgenommen werden. Vor wenigen Tagen hatte das angeschlagene Unternehmen einen massiven Stellenabbau angekündigt. Wegen der schwachen globalen Nachfrage will der Konzern weltweit bis zu 2000 Stellen streichen. Deutschlandweit soll es 1200 Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb treffen. An den Standorten Wiesloch und Heidelberg stehen bis zu 800 Jobs auf der Kippe. Mit dem Abbau soll in diesem Jahr begonnen werden.
Preisdruck und Abschreibungen sorgen bei Novartis für Gewinnrückgang
BASEL - Die Konkurrenz billigerer Nachahmermittel und Abschreibungen in Milliardenhöhe haben dem Schweizer Pharmakonzern Novartis einen Gewinnrückgang eingebrockt. Der Reingewinn fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr um sieben Prozent auf 9,24 Milliarden US-Dollar. Alleine im Schlussquartal brach der Gewinn um 47 Prozent auf 1,21 Milliarden Dollar ein, wie der Bayer-Konkurrent am Mittwoch in Basel mitteilte. Alleine im vierten Quartal musste der Konzern gut eine Milliarde Dollar auf neue Medikamenten abschreiben. Diese hatten die Erwartungen nicht erfüllt. Beim Umsatz verbuchte der in Dollar bilanzierende größte europäische Pharmakonzern dagegen ein prozentual zweistelliges Wachstum. Die Dividende wird leicht erhöht. Für 2012 präsentierte Konzernchef Joseph Jimenez den bisher erfolgsverwöhnten Novartis-Aktionären aber erstmal einen Dämpfer: Wegen auslaufender Patente und der Einbußen beim Diovan-Nachfolger Rasilez/Tekturna wird der Umsatz 2012 auf dem Niveau von 2011 verharren.
Unicredit arbeitet an stabilerer Bilanz - Emission und Rückkauf von Anleihen
MAILAND - Die italienische Großbank Unicredit arbeitet weiter mit Hochdruck an einer stabileren Finanzierung und einer besseren Kapitalstruktur. Parallel zu der Zeit laufenden Kapitalerhöhung über 7,5 Milliarden Euro wollen die Italiener zum einem eigene Schulden in Höhe von drei Milliarden Euro zurückkaufen. Zum anderen plant die HVB-Mutter offenbar die Emission einer mit Vermögenswerten gedeckten Anleihe im Volumen von 25 Milliarden Euro. Dies berichtete die 'Financial Times' am Mittwoch unter Berufung auf die bei der Börse in Luxemburg eingereichten Dokumente. Das Geld solle für die Finanzierung der laufenden Geschäfte verwendet werden.
Flugzeugbauer beflügeln United Technologies - übertrifft Gewinnziel
HARTFORD - Der US-Mischkonzern United Technologies hat seinen guten Lauf auch im Schlussquartal fortgesetzt und sein Gewinnziel für das Gesamtjahr übertroffen. Dabei half dem Konzern die gute Konjunktur bei den Flugzeugbauern, die für den Großteil der Erlöse stehen. Der Gewinn je Aktie übertraf mit 1,47 Dollar im vierten Quartal die 1,31 Dollar des Vorjahres deutlich, wie der Hersteller von Otis-Aufzügen und Pratt-&-Whitney-Triebwerken am Mittwoch in Hartford mitteilte. Unter dem Strich verdiente United Technologies 1,3 Milliarden Dollar, nach 1,2 Milliarden vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte in der Zeit von Oktober bis Dezember wie von Analysten erwartet um ein Prozent auf 15 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie fiel etwas höher aus.
Boeing profitiert von Flugzeug-Boom
CHICAGO - Die starke Nachfrage nach spritsparenden Flugzeugen hat das Geschäft des US-Herstellers Boeing kräftig angekurbelt. Im vierten Quartal stieg der Umsatz des Airbus-Rivalen um 18 Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar (15,0 Mrd Euro). Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Im vorbörslichen Handel gaben die Aktien dennoch um 0,88 Prozent nach. Im gesamten Jahr 2011 erzielte Boeing einen Rekordumsatz von 68,7 Milliarden Dollar. Und der gute Lauf soll anhalten. Boeing habe noch jede Menge Bestellungen in den Büchern stehen, erklärte Konzernchef Jim McNerney am Mittwoch. In diesem Jahr strebt er deshalb einen weiteren Umsatzsprung auf bis zu 80 Milliarden Dollar an. 'Wir gehen mit Schwung ins Jahr 2012.'
ConocoPhillips profitiert vom höheren Ölpreis
HOUSTON - Der US-Ölkonzern ConocoPhillips hat im vierten Quartal mit der Ölförderung mehr Geld verdient und den Gewinn auch dank eines Sondereffekts kräftig gesteigert. Das Nettoergebnis stieg von 2,0 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf 3,4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch in Houston mitteilte. Auf bereinigter Basis wies der Konzern ein Ergebnis von 2,7 Milliarden Dollar aus. 'Das Geschäft im vierten Quartal lief gut', sagte Unternehmenschef Jim Mulva laut Mitteilung. Die Produktion und die Auslastung der Raffinerien hätten die Erwartungen erfüllt. Auch der Konzernumbau, der die Abgabe von Geschäftsfeldern und den Rückkauf eigener Aktien vorsieht, komme gut voran.
^WEITERE MELDUNGEN:
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