MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der transatlantische Zwist über schärfere Kapitalregeln für Banken ist aus Sicht von DZ-Bank-Chef Wolfgang Kirsch eine 'versteckte Form des Wirtschaftskriegs'. 'Die Amerikaner handeln sehr pragmatisch - manche würden sagen, egoistisch - während wir Europäer einem theoretischen Idealbild nacheifern', sagte Der Vorstandsvorsitzende des Spitzeninstituts der deutschen Genossenschaftsbanken der 'Süddeutschen Zeitung' (SZ/Donnerstag).
Er warnte vor negativen Folgen für den europäischen Bankensektor, sollten die USA bei den neuen Vorschriften ('Basel III') nicht mitziehen. Amerikanische Institute hätten bereits einen höheren Börsenwert als hiesige Banken. 'Wenn jetzt noch weitere regulatorische Nachteile dazukommen, wird sich die Schere weiter öffnen.'
In den Vereinigten Staaten gibt es starke Widerstände gegen die Regeln, zu deren Einführung sich die wichtigsten Wirtschaftsmächte (G20) Ende 2010 verpflichtet hatten. 'Ich würde eine Wette eingehen, dass die Amerikaner Basel III gar nicht einführen', sagte er. Der US-Präsident Barack Obama wolle in erster Linie die Wirtschaftsentwicklung stützen und brauche dazu die Banken. 'Diesen Zusammenhang beachten europäische Politiker viel zu wenig.'
Den DZ-Bank-Chef bereiten aber nicht nur die geplanten Vorgaben für dickere Kapitalpuffer Sorgen. 'Die Eigenkapitalregeln sind ja längst nicht die einzigen neuen Vorschriften, wir sollen auch unsere Testamente schreiben, wir reden über die Bankenabgabe und die Transaktionssteuer', sagte Kirsch. Die Aufgaben in Sachen neuer Regeln nähmen überhand. Er sprach von einem 'regulatorischen Tsunami' und vermutete, dass die Aufsicht die ganzen Konsequenzen noch nicht überblicken kann.
Angesichts des US-Widerstands gegen die Einführung der Regeln im Jahr 2013 hatten deutsche Branchenvertreter Ende November auch für Europa einen Aufschub gefordert. Wann 'Basel III' in der EU beziehungsweise den einzelnen Ländern endgültig beschlossen wird, ist noch offen./hossku/zb/fbr
Er warnte vor negativen Folgen für den europäischen Bankensektor, sollten die USA bei den neuen Vorschriften ('Basel III') nicht mitziehen. Amerikanische Institute hätten bereits einen höheren Börsenwert als hiesige Banken. 'Wenn jetzt noch weitere regulatorische Nachteile dazukommen, wird sich die Schere weiter öffnen.'
In den Vereinigten Staaten gibt es starke Widerstände gegen die Regeln, zu deren Einführung sich die wichtigsten Wirtschaftsmächte (G20) Ende 2010 verpflichtet hatten. 'Ich würde eine Wette eingehen, dass die Amerikaner Basel III gar nicht einführen', sagte er. Der US-Präsident Barack Obama wolle in erster Linie die Wirtschaftsentwicklung stützen und brauche dazu die Banken. 'Diesen Zusammenhang beachten europäische Politiker viel zu wenig.'
Den DZ-Bank-Chef bereiten aber nicht nur die geplanten Vorgaben für dickere Kapitalpuffer Sorgen. 'Die Eigenkapitalregeln sind ja längst nicht die einzigen neuen Vorschriften, wir sollen auch unsere Testamente schreiben, wir reden über die Bankenabgabe und die Transaktionssteuer', sagte Kirsch. Die Aufgaben in Sachen neuer Regeln nähmen überhand. Er sprach von einem 'regulatorischen Tsunami' und vermutete, dass die Aufsicht die ganzen Konsequenzen noch nicht überblicken kann.
Angesichts des US-Widerstands gegen die Einführung der Regeln im Jahr 2013 hatten deutsche Branchenvertreter Ende November auch für Europa einen Aufschub gefordert. Wann 'Basel III' in der EU beziehungsweise den einzelnen Ländern endgültig beschlossen wird, ist noch offen./hossku/zb/fbr