Brüssel/Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Union will bei Wettbewerbsverstößen härter gegen nicht-europäische Fluggesellschaften vorgehen.
Wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, soll es künftig möglich sein, etwa Zölle gegen solche Unternehmen zu verhängen oder gegen Staaten, die europäische Airlines schädigen. Nicht geplant sei in solchen Fällen aber der Entzug von Verkehrsrechten, die den Flugbetrieb zwischen Ländern regeln. In Deutschland ist etwa durch einen zwischenstaatlichen Vertag festgelegt, dass Airlines aus den Vereinigten Arabischen Emiraten - also vor allem Emirates aus Dubai und der Air-Berlin-Partner Etihad aus Abu Dhabi - hierzulande vier Flughäfen anfliegen dürfen.
Dem Gesetzesentwurf müssen noch das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten zustimmen. Der Brüsseler Vorstoß dürfte die Spannungen zwischen den schnell wachsenden Airlines vom Persischen Golf - also neben Emirates und Etihad auch Qatar Airways - und den europäischen Traditionsanbietern Lufthansa (DE:LHAG) und Air France/KLM verschärfen. Deutschland und Frankreich fordern von der Kommission seit langem ein hartes Vorgehen gegen den Vormarsch des Golf-Trios. Aus ihrer Sicht werden die Airlines von ihren Herrscherhäusern über die Maßen unterstützt. Die Golf-Fluglinien widersprechen den Vorwürfen.