Brüssel (Reuters) - EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bieten Großbritannien nach der dortigen Diskussion über eine neue Brexit-Abstimmung den Verbleib in der EU an.
"Wir hier auf dem Kontinent haben unsere Meinung nicht geändert. Unsere Herzen sind weiter offen für euch", sagte Tusk am Dienstag im Europäischen Parlament in Straßburg. Sollte die britische Regierung aber bei ihrer Entscheidung für den Austritt bleiben, werde der Brexit mit all seinen negativen Folgen im März nächsten Jahres Realität, "außer es gibt einen Sinneswandel bei unseren britischen Freunden". Juncker sagte, er hoffe, dass die Worte von Tusk in London gehört würden.
Dort stießen sie jedoch auf klare Ablehnung: "Ich glaube, wir sind da ganz eindeutig", sagte der Sprecher von Premierministerin Theresa May. "Das britische Volk hat dafür gestimmt, die Europäische Union zu verlassen, und das ist es, was wir tun werden."
Das Angebot der EU-Spitzenpolitiker fällt in eine heikle Zeit für die Brexit-Bewegung. Seit einer Woche bringt der Brexit-Hardliner und ehemalige Ukip-Chef Nigel Farage ein zweites Referendum über den Ausstieg ins Spiel, um die Positionen zu klären. Die Briten hatten im Juni 2016 mit 52 Prozent für den Rückzug aus der EU gestimmt. May lehnt ein neues Votum ab. Stattdessen setzt sie auf eine freundschaftliche Scheidung von der EU, um den Schaden für die britische Wirtschaft so gering wie möglich zu halten.