Frankfurt (Reuters) - EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska hat der Warnung deutscher Autobauer vor Arbeitsplatzverlusten durch die neuen europäischen Klimaschutzvorgaben widersprochen.
"Ich glaube nicht an diese Weltendszenarien für die Autoindustrie", sagte die Polin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe laut Vorabmeldung (Freitagausgaben). Die Europäische Kommission gehe davon aus, dass das vor Weihnachten beschlossene Kohlendioxid-Reduktionsziel insgesamt sogar positive Arbeitsplatzeffekte haben werde. Zwar seien Jobs, die eng mit dem Verbrennungsmotor verbunden seien, in Gefahr. "Aber es werden Plätze in anderen Sparten geschaffen, zum Beispiel im Bereich der elektrischen Mobilität oder Plug-in-Hybriden, aber auch in anderen Maschinenbausektoren oder der Telekommunikation."
Die EU-Institutionen hatten sich Mitte Dezember auf unerwartet strenge Grenzwerte für den CO2-Ausstoß geeinigt. Neuwagen sollen demnach bis 2030 rund 37,5 Prozent weniger CO2 ausstoßen, als Zwischenziel wurde ein Minus von 15 Prozent bis 2025 vereinbart. Deutschland hatte sich zuvor für ein weniger hartes Vorgehen starkgemacht. Branchenverbände und Firmenvertreter wie VW-Chef Herbert Diess hatten den Beschluss scharf kritisiert und vor dem Verlust von Arbeitsplätzen gewarnt.