BRÜSSEL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die EU-Kommission sieht der geplanten Klage der Deutschen Börse gegen das Veto zur Börsenfusion gelassen entgegen. 'Es war die richtige Entscheidung', verteidigte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Dienstag in Brüssel das Nein zur Fusion zwischen Deutscher und New Yorker Börse. 'Wir stehen voll zu unserer Entscheidung und werden diese vor dem Europäischen Gericht verteidigen.'
Nach Ansicht der EU-Kommission hätte die Megafusion einen Quasi-Monopolisten im besonders lukrativen Handel mit Derivaten geschaffen - dies hätte dem Wettbewerb geschadet.
Die Deutsche Börse hatte am Vorabend angekündigt, gegen das Brüsseler Nein zur Fusion mit der New Yorker NYSE Euronext vor dem höchsten EU-Gericht in Luxemburg zu klagen. Das beschloss der Aufsichtsrat des Frankfurter Dax -Konzerns knapp sieben Wochen nach dem Veto der EU-Kommission und der Prüfung des 440 Seiten starken EU-Beschlusses. 'Die Deutsche Börse AG ist der Ansicht, dass mehrere Aspekte der Entscheidung fehlerhaft sind', hieß es in einer knappen Mitteilung. Nach dpa-Informationen sprach sich das Kontrollgremium mehrheitlich für den Schritt aus, aber nicht einstimmig.
Der Deutschen Börse geht es den Kreisen zufolge nicht darum, den Zusammenschluss mit der NYSE mit Hilfe eines günstigen Urteils der Luxemburger Richter zu retten. Vielmehr sollen die Richter die aus Sicht der Börse falsche Marktdefinition prüfen. Auch Schadenersatzforderungen stehen im Raum. Solche Verfahren vor dem EU-Gericht dauern in der Regel bis zu zwei Jahre. Bislang hat das Gericht nach eigenen Angaben noch kein Schreiben der Börse erhalten.
Europas oberster Wettbewerbshüter Almunia hatte das Veto am 1. Februar damit begründet, der geplante Zusammenschluss hätte 'auf dem Markt für europäische Finanzderivate weltweit zu einer monopolartigen Stellung geführt'. In dem Bereich, zu dem der Handel mit Futures und Optionen gehört, kommen die beiden Unternehmen mit ihren Töchtern Eurex (Deutsche Börse) und Liffe (NYSE Euronext) auf mehr als 90 Prozent Marktanteil./mt/ben/DP/jkr
Nach Ansicht der EU-Kommission hätte die Megafusion einen Quasi-Monopolisten im besonders lukrativen Handel mit Derivaten geschaffen - dies hätte dem Wettbewerb geschadet.
Die Deutsche Börse
Der Deutschen Börse geht es den Kreisen zufolge nicht darum, den Zusammenschluss mit der NYSE mit Hilfe eines günstigen Urteils der Luxemburger Richter zu retten. Vielmehr sollen die Richter die aus Sicht der Börse falsche Marktdefinition prüfen. Auch Schadenersatzforderungen stehen im Raum. Solche Verfahren vor dem EU-Gericht dauern in der Regel bis zu zwei Jahre. Bislang hat das Gericht nach eigenen Angaben noch kein Schreiben der Börse erhalten.
Europas oberster Wettbewerbshüter Almunia hatte das Veto am 1. Februar damit begründet, der geplante Zusammenschluss hätte 'auf dem Markt für europäische Finanzderivate weltweit zu einer monopolartigen Stellung geführt'. In dem Bereich, zu dem der Handel mit Futures und Optionen gehört, kommen die beiden Unternehmen mit ihren Töchtern Eurex (Deutsche Börse) und Liffe (NYSE Euronext) auf mehr als 90 Prozent Marktanteil./mt/ben/DP/jkr