BRÜSSEL (dpa-AFX) - Bulgarien nähert sich mit großen Schritten dem Euro-Beitritt. Die Euro-Finanzminister berieten am Donnerstag über den Beitritt des Landes in den sogenannten Wechselkursmechanismus WKM II.
Der Wechselkursmechanismus ist sozusagen das Wartezimmer für die Gemeinschaftswährung. Die Währungen der jeweiligen Länder werden darin überwacht und dürfen nur innerhalb einer begrenzten Bandbreite zum Euro auf- oder abwerten. Erst im Anschluss ist ein Euro-Beitritt möglich. Die Regierung in Sofia solle dafür aber eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Neben den üblichen Euro-Beitrittskriterien - wie etwa einer stabilen Inflationsrate - gehe es dabei auch etwa um den Kampf gegen Korruption, erklärte EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis. Den offiziellen Antrag zum Beitritt in den Wechselkursmechanismus wolle die bulgarische Regierung in absehbarer Zeit stellen. In der Europäischen Union haben derzeit 19 Staaten den Euro eingeführt. Zuletzt trat Litauen 2015 dem gemeinsamen Währungsgebiet bei. Vertraglich sind sämtliche EU-Staaten mit Ausnahme von Dänemark und Großbritannien, das die Union 2019 verlassen wird, dazu verpflichtet, mittel- bis langfristig den Euro einzuführen. Sie müssen dafür jedoch eine Reihe von Kriterien einhalten. Mit Ausnahme Bulgariens gibt es derzeit wenig Bestrebungen weiterer EU-Länder, den Euro absehbar einzuführen.