Frankfurt, 06. Mär (Reuters) - Nach anfänglicher Erleichterung am Aktienmarkt über neue Daten vom US-Arbeitsmarkt haben die Pessimisten im späten Handel am Freitag wieder die Oberhand gewonnen. Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> notierte ein Prozent tiefer bei 1629 Stellen. Die US-Arbeitslosenquote stieg im Februar auf 8,1 Prozent und war damit so hoch wie seit Ende 1983 nicht mehr. In den USA waren im Februar außerhalb der Landwirtschaft 651.000 Stellen abgebaut worden. "Der drastische Stellenabbau in den USA geht weiter", erklärte Postbank-Volkswirtin Fabienne Riefer.
Während die Leitindizes in Paris und Frankfurt im Sog der
Kursverluste an der Wall Street 1,4 beziehungsweise 0,8 Prozent
verloren, ging der Londoner "Footsie" nahezu unverändert aus dem
Handel. Gestützt wurde der Markt an der Themse von Kursgewinnen
der schwergewichteten Öl- und Bergbauwerte. Sie profitierten von
höheren Öl- und Metallpreisen. Die Papiere von Royal Dutch Shell
legten 3,5 Prozent zu, die Papiere des Minenkonzerns Rio Tinto
An den europäischen Märkten standen erneut die Aktien von
Banken und Versichern auf der Verliererseite. "Im Finanzsektor
waren die Gewinne niedriger als erwartet, und Verstaatlichungen
werden immer wahrscheinlicher", erklärte Analyst Joost van
Leenders von Fortis Investment. "Welchen Grund sollte es geben,
Finanzwerte zu kaufen? Da ist nach wie vor kein Vertrauen da,
die fundamentalen Probleme in der Branche sind noch immer nicht
gelöst", ergänzte ein Händler. Der europäische
Branchenindex<.SX7P> für die Banken verlor 3,4 Prozent, sein
Pendant für die Versicherer<.SXIP> vier Prozent. In London
verloren die Titel des Versicherers Aviva
An der Spitze des Frankfurter Dax standen die Aktien der
beiden Autohersteller BMW
(Reporter: Stefan Schaaf)