FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geldmenge im Euroraum ist im April deutlich schwächer gewachsen. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag mitteilte, stieg die breit gefasste Geldmenge M3 zum Vorjahresmonat um 4,6 Prozent. Analysten hatten dagegen eine Rate von 5,0 Prozent erwartet. In diesem Ausmaß war die Geldmenge im März gestiegen.
Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 schwächte sich ebenfalls ab. Es lag im April bei 9,7 Prozent, nach 10,1 Prozent im März. M1 gilt aufgrund seines hohen Anteils an kurzfristig verfügbaren Einlagen als guter Konjunkturindikator. Die Kreditvergabe erholte sich wie schon in den Vormonaten von niedrigem Niveau aus weiter. An private Haushalte wurden 1,5 Prozent mehr Kredite vergeben, etwas weniger als im März. An Unternehmen außerhalb des Finanzsektors flossen 1,2 Prozent mehr Kredite als im Vorjahresmonat. Im März hatte die Zuwachsrate 1,1 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre bereits sehr expansive Geldpolitik Mitte März zusätzlich gelockert. Ein Teil der Maßnahmen zielt auf die Belebung der allenfalls moderat steigenden Kreditvergabe ab, weil sich die Notenbank dadurch ein stärkeres Wirtschaftswachstum erhofft. Beispielsweise will die EZB ab Juni neue Langfristkredite an die Banken vergeben, deren Konditionen an die Kreditvergabe der Geldhäuser geknüpft ist.