Euro-Zonen-Sorgen schicken US-Börsen zum Start auf Talfahrt

New York, 29. Jun (Reuters) - Neue Sorgen über Finanzprobleme in der Euro-Zone haben die New Yorker Aktienmärkte am Dienstag zu Handelsbeginn in die Tiefe gezogen. Der Dow-Jones-Index<.DJI> der 30 führenden Industriewerte verlor in den ersten Handelsminuten 1,3 Prozent auf 10.009 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> rutschte 1,5 Prozent ab auf 1059 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> büßte 1,7 Prozent auf 2183 Punkte ein.

Am Donnerstag läuft das bislang umfassendste Refinanzierungsprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Dann müssen die Geschäftsbanken auf einen Schlag 442 Milliarden Euro an die Zentralbank zurückzahlen. Die Anleger befürchten, dass es zu einem Liquiditätsendpass von mehr als 100 Milliarden Euro im Finanzsystem kommen könnte.

Weltweit verbuchten die Börsen wegen dieser Furcht in den Verluste. Der Euro fiel zeitweise auf ein Allzeit-Tief gegenüber dem Schweizer Franken und gegenüber dem Yen auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Jahren. Der Ölpreis ging ebenfalls kräftig zurück. Der Dollar legte hingegen zu einem Währungskorb zu. Die Anleger flüchteten eindeutig in sichere Anlagen, sagte der Händler Tom Schrader von Stifel Nicolaus Capital Markets. "Die Leute verkaufen alles, was riskant ist."

Bei den Einzelwerten hatten die Anleger erneut die in New York gelisteten Titel des Ölmultis BP im Blick. Der im Golf von Mexiko tobende Tropensturm "Alex" dürfte in Kürze Hurrikan-Stärke erreichen und könnte den Kampf gegen die Ölpest behindern. Die Aktien legten dennoch zunächst 0,2 Prozent zu.

Abwärts ging es hingegen für die Papiere von Google. Der Suchmaschinen-Betreiber will seine chinesischen Internet-Nutzer nicht mehr automatisch auf eine unzensierte Webseite umleiten und beugt sich damit dem Druck der Regierung in Peking[ID:nLDE65S0PC]. Google-Aktien büßten zwei Prozent ein.

(Reporterin: Angela Moon; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Stefanie Huber)