FRANKFURT (dpa-AFX) - Mittelständische Unternehmen sollten sich nach Ansicht eines Experten in der Euro-Schuldenkrise nicht allein auf Eigenkapital und Bankdarlehen verlassen. 'In Zeiten der Unsicherheit sollten sie Vorsorge treffen', sagte Peter Englisch, Mittelstandsexperte der Prüfungsgesellschaft Ernst & Young, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. 'Deshalb gilt es, auszuloten: Wo gibt es andere Investoren?' Mittelgroße Unternehmen dächten hier bislang nicht weit genug. 'Wir brauchen in Deutschland verstärkt eine Kultur, dass es selbstverständlicher wird, Kapitalmarktinstrumente zu nutzen.'
Alternativen zum Bankdarlehen könnten etwa Unternehmensanleihen seien. Damit leihen sich Mittelständler Geld von Anlegern und versprechen dafür Rückzahlung und Zinsen. An den Börsen in Düsseldorf, Stuttgart oder Frankfurt gebe es dafür mittlerweile Marktplätze, auf denen sich die Unternehmen listen lassen könnten, sagte der Experte. Für kleinere mittelständische Unternehmen sei etwa Leasing von Fahrzeugen oder Maschinen eine Möglichkeit. Eine weitere Alternative sei Factoring, bei dem ein Finanzdienstleister gegen Entgelt das Ausfallrisiko übernimmt.
'Ich rate auf jeden Fall dazu, ein weiteres Standbein aufzubauen', sagte Englisch. 'Die Banken unterliegen gewissen regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen.' Die Bankenaufsicht oder strengere Kapitalvorschriften wie Basel III machten es ihnen dann oft schwer, Kredite zu vergeben.
Zudem seien die bisherigen Kreditlinien in der Regel jederzeit kündbar. 'Die sollte man festschreiben lassen', rät Englisch. 'Das kostet vielleicht ein bisschen was, aber das sollte man sich sichern - und dann parallel nach weiteren Liquidität stiftenden Alternativen Ausschau halten.' Für größere Unternehmen im Mittelstand könne sich die Minderheitsbeteiligung von privaten Investoren lohnen.
Das gelte besonders für Branchen, 'die großen marktwirtschaftlichen Abhängigkeiten unterliegen', sagte Englisch. Vor allem die Automobilindustrie, der Maschinenbau, aber auch sehr forschungsintensive Firmen spürten schnell das Auf und Ab der Wirtschaft.
Unternehmensanleihen würden derzeit noch zögerlich genutzt, denn diese Form der Kapitalbeschaffung habe auch Nachteile. 'Ich kenne die Anleger, die mir Geld geben, nicht. Wenn es mir mal schlecht geht und ich ein Gespräch brauche, dann kriege ich die gar nicht an einen Tisch', sagte Englisch mit Blick auf mögliche Engpässe.
Viele Unternehmen schreckten zudem vor einem Listing an der Börse zurück, weil es ihnen zunächst teuer und kompliziert erscheine. 'Damit sich die Einmalkosten überhaupt lohnen, sollte die Unternehmensanleihe auf keinen Fall unter 10 bis 15 Millionen Euro liegen', rät der Experte. 'Sie sind momentan natürlich teurer als einfach zur Bank zu gehen, aber sie sind ein weiteres Finanzierungsbein und das muss es einem wert sein.'
Ein Listing an der Deutschen Börse <63DU.ETR> habe zudem den Vorteil, dass Unternehmen nach deutschen Handelsrecht bilanzieren könnten. Dadurch müssten sie für die Buchführung weder zusätzliches Geld noch Zeit investieren.'Da reicht es, wenn man das tut, was man sowieso tun muss.'/hoslan/stb/tw
Alternativen zum Bankdarlehen könnten etwa Unternehmensanleihen seien. Damit leihen sich Mittelständler Geld von Anlegern und versprechen dafür Rückzahlung und Zinsen. An den Börsen in Düsseldorf, Stuttgart oder Frankfurt gebe es dafür mittlerweile Marktplätze, auf denen sich die Unternehmen listen lassen könnten, sagte der Experte. Für kleinere mittelständische Unternehmen sei etwa Leasing von Fahrzeugen oder Maschinen eine Möglichkeit. Eine weitere Alternative sei Factoring, bei dem ein Finanzdienstleister gegen Entgelt das Ausfallrisiko übernimmt.
'Ich rate auf jeden Fall dazu, ein weiteres Standbein aufzubauen', sagte Englisch. 'Die Banken unterliegen gewissen regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen.' Die Bankenaufsicht oder strengere Kapitalvorschriften wie Basel III machten es ihnen dann oft schwer, Kredite zu vergeben.
Zudem seien die bisherigen Kreditlinien in der Regel jederzeit kündbar. 'Die sollte man festschreiben lassen', rät Englisch. 'Das kostet vielleicht ein bisschen was, aber das sollte man sich sichern - und dann parallel nach weiteren Liquidität stiftenden Alternativen Ausschau halten.' Für größere Unternehmen im Mittelstand könne sich die Minderheitsbeteiligung von privaten Investoren lohnen.
Das gelte besonders für Branchen, 'die großen marktwirtschaftlichen Abhängigkeiten unterliegen', sagte Englisch. Vor allem die Automobilindustrie, der Maschinenbau, aber auch sehr forschungsintensive Firmen spürten schnell das Auf und Ab der Wirtschaft.
Unternehmensanleihen würden derzeit noch zögerlich genutzt, denn diese Form der Kapitalbeschaffung habe auch Nachteile. 'Ich kenne die Anleger, die mir Geld geben, nicht. Wenn es mir mal schlecht geht und ich ein Gespräch brauche, dann kriege ich die gar nicht an einen Tisch', sagte Englisch mit Blick auf mögliche Engpässe.
Viele Unternehmen schreckten zudem vor einem Listing an der Börse zurück, weil es ihnen zunächst teuer und kompliziert erscheine. 'Damit sich die Einmalkosten überhaupt lohnen, sollte die Unternehmensanleihe auf keinen Fall unter 10 bis 15 Millionen Euro liegen', rät der Experte. 'Sie sind momentan natürlich teurer als einfach zur Bank zu gehen, aber sie sind ein weiteres Finanzierungsbein und das muss es einem wert sein.'
Ein Listing an der Deutschen Börse <63DU.ETR> habe zudem den Vorteil, dass Unternehmen nach deutschen Handelsrecht bilanzieren könnten. Dadurch müssten sie für die Buchführung weder zusätzliches Geld noch Zeit investieren.'Da reicht es, wenn man das tut, was man sowieso tun muss.'/hoslan/stb/tw