PARIS (dpa-AFX) - Mit Benoit Coeure hat ein einflussreiches Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Grenzen bei den Negativzinsen verwiesen. Man werde den Einlagensatz nicht auf "absurd niedrige Niveaus" senken, sagte der EZB-Direktor am Dienstag in Paris. Der negative Einlagensatz von derzeit minus 0,4 Prozent bedeutet eine Art "Strafzins", den Banken für bei der EZB geparktes Geld zahlen müssen.
Derzeit sei noch kein wesentlicher nachteiliger Effekt der Negativzinsen auf die Profitabilität der Banken zu beobachten, sagte Coeure. Aber: "Gewiss würde dies nicht mehr gelten, wenn der Einlagensatz auf erheblich niedrigere Niveaus festgesetzt würde." Der Notenbanker betonte zudem, die bestehende lockere Geldpolitik im Euroraum sei unabdingbar, um ein robustes wirtschaftliches Umfeld wieder herzustellen. Marktverzerrungen seien derzeit nicht zu beobachten.