Frankfurt (Reuters) - Geldhäuser im Währungsraum können sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) künftig mehr Staatsanleihen gegen Bargeld als Sicherheit ausleihen.
Der EZB-Rat habe die allgemeine Obergrenze auf 75 von bislang 50 Milliarden Euro hochgesetzt, teilte die Euro-Notenbank am Freitag mit. Seit Dezember 2016 können sich Institute von der EZB gegen Bargeld als Pfand öffentliche Schuldentitel leihen, die die Währungshüter im Rahmen ihres Anleihen-Kaufprogramms erworben haben. Bislang schöpften sie das Limit bei weitem nicht aus. Der Höchstwert lag im Dezember 2017 bei gerade einmal 21,59 Milliarden Euro.
Die Euro-Wächter begründeten die Anhebung der Obergrenze mit dem mittlerweile gestiegenen Bestand an bereits erworbenen Papieren. Sie kaufen bereits seit drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere in großem Stil. Bis Mitte März summierten sich allein die Käufe von Staatstiteln und öffentlichen Schuldenpapieren auf 1,94 Billionen Euro. Staatsbonds, die als besonders risikolos gelten, wie etwa deutsche Bundesanleihen, sind im Markt sehr gefragt. Die EZB ermöglicht die Ausleihe gegen Bargeld auch, um Knappheitsproblemen vorzubeugen.