n FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Inflation in der Eurozone dürfte laut EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny mit "hoher Wahrscheinlichkeit" im ersten Quartal des kommenden Jahres weiter sinken. Der Notenbanker verwies auf einer Veranstaltung in Frankfurt darauf, dass die jüngsten wirtschaftlichen Prognosen der Europäischen Zentralbank (EZB) noch vor der letzten Sitzung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) formuliert worden seien.
Auf diesem Treffen hatte das Ölkartell beschlossen, sein Produktionsziel unverändert zu lassen und damit die monatelange Talfahrt der Ölpreise noch beschleunigt. Die niedrigen Energiepreise dämpfen die Inflation. Die EZB hatte in der vergangenen Woche ihre Prognose für die Teuerung im Euroraum auf 0,6 Prozent für das kommende Jahr gesenkt. Die Notenbanker zielen eine Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an.
Nowotny stellte in seinen Äußerungen zudem eine "massive" Abschwächung der Wirtschaft in der Eurozone fest. Hierzu trage auch die deutsche Wirtschaft bei. Die Notenbanker der EZB hatten auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen, am Anfang des kommenden Jahres zunächst die Wirkung bisheriger Maßnahmen zu bewerten. Wegen des schwachen Wachstums und der geringen Inflation halten es Bankvolkswirte für wahrscheinlich, dass die EZB im Laufe des ersten Quartals 2015 in den Kauf von Unternehmens- oder Staatsanleihen einsteigt.
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