WIEN (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihr Inflationsziel nach den Worten ihres Chefvolkswirts trotz Schuldenkrise nicht aus den Augen verlieren. 'Wie in der Vergangenheit wird der EZB-Rat wachsam sein, um Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität einzugrenzen', sagte der Belgier Peter Praet am Donnerstag in Wien. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Dieses Ziel hat sie jedoch seit Ende 2010 nicht mehr erreicht.
Delikat ist die Wortwahl Praets: Zu Zeiten des ehemaligen EZB-Chefs Jean-Claude Trichet wurde das Signalwort 'starke Wachsamkeit' (strong vigilance) verwendet, um bevorstehende Zinserhöhungen zu signalisieren. Dagegen spricht aktuell aber die Krise im Euroraum und die Einschätzung der Notenbank, wonach die Inflationsrisiken ausgewogen sind. Auch die Inflationserwartungen, die für die Geldpolitik eine sehr entscheidende Rolle spielen, gelten als fest verankert.
Praet unterstrich abermals die Trennung zwischen der Zinspolitik der Notenbank und ihren Krisenmaßnahmen. So würde sich eine Leitzinserhöhung zwar auch auf die beiden Dreijahrestender der EZB auswirken, da sich deren Zinssatz am Durchschnitt des Leitzinses über die Laufzeit der Geschäfte orientiert. Dennoch stünden die riesigen Geldspritzen, mit denen die EZB insgesamt eine Billion Euro an die Euroraum-Banken ausgereicht hat, möglichen Zinserhöhungen nicht im Wege./bgf/hbr
Delikat ist die Wortwahl Praets: Zu Zeiten des ehemaligen EZB-Chefs Jean-Claude Trichet wurde das Signalwort 'starke Wachsamkeit' (strong vigilance) verwendet, um bevorstehende Zinserhöhungen zu signalisieren. Dagegen spricht aktuell aber die Krise im Euroraum und die Einschätzung der Notenbank, wonach die Inflationsrisiken ausgewogen sind. Auch die Inflationserwartungen, die für die Geldpolitik eine sehr entscheidende Rolle spielen, gelten als fest verankert.
Praet unterstrich abermals die Trennung zwischen der Zinspolitik der Notenbank und ihren Krisenmaßnahmen. So würde sich eine Leitzinserhöhung zwar auch auf die beiden Dreijahrestender der EZB auswirken, da sich deren Zinssatz am Durchschnitt des Leitzinses über die Laufzeit der Geschäfte orientiert. Dennoch stünden die riesigen Geldspritzen, mit denen die EZB insgesamt eine Billion Euro an die Euroraum-Banken ausgereicht hat, möglichen Zinserhöhungen nicht im Wege./bgf/hbr