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'FAZ': Allianz treibt Ausstieg bei Heideldruck-Konkurrent Manroland voran

Veröffentlicht am 17.11.2011, 09:16
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Allianz will unter ihr Engagement beim angeschlagenen Druckmaschinenhersteller Manroland einen Schlussstrich ziehen. Nachdem der erhoffte Aufschwung auch für den Heidelberger Druck-Konkurrenten ausgeblieben ist und Manroland in diesem Jahr absehbar wieder Verlust erwirtschaften wird, sucht die Private-Equity-Tochtergesellschaft Allianz Capital Partners (ACP) nun nach einem Ausweg, berichtet die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' (Donnerstagausgabe). Gerüchte, der Konzern könne Manroland sogar in die Insolvenz schicken, wies Betriebsratschef Jürgen Bänsch in der Zeitung zurück. Er bestätigte jedoch, dass der Aufsichtsrat 'alle möglichen Optionen prüft' und dabei weder einen Verkauf noch neuerliche Fusionsverhandlungen ausschließe.

Das wirtschaftliche Umfeld für die Druckmaschinenhersteller habe sich abermals eingetrübt, 'die Zahlen sind nicht dort, wo wir sie gerne hätten', erklärte der Betriebsrat. Die Allianz habe schon bei ihrem Einstieg gesagt, dass sie nicht auf Dauer bei Manroland engagiert bleibe. Nächste Woche trifft sich der Aufsichtsrat abermals zu einer außerordentlichen Sitzung, dann könnten laut Bänsch schon erste Ergebnisse spruchreif werden.

Die Allianz selbst und die Manroland-Führung äußerten sich dem Bericht zufolge nicht. Aus dem Umfeld sei jedoch zu hören, berichtet das Blatt weiter, die Allianz suche händeringend nach einem neuen Geldgeber für Manroland. Die Rede sei von einem strategischen Investor, der zwar nicht aus der Branche komme, aber eine 'hinreichend große Affinität' zu Druckmaschinen habe.

Ein Zusammengehen mit dem großen deutschen Konkurrenten Heidelberger Druck erscheint in diesem Licht unwahrscheinlich. Bernhard Schreier, Chef des angeschlagenen Heidelberger Konzerns hatte jüngst gesagt, 'Konsolidierungsdruck war immer vorhanden und wird immer vorhanden sein'. Ob sich davon etwas umsetzen lasse, sei eine ganz andere Frage. 'Die Zahlen der Unternehmen werden sicherlich zu neuen Überlegungen anregen.' Von Heideldruck gebe es aber keine aktiven Maßnahmen in diese Richtung. Auch diesmal werde sich sein Unternehmen auf eigenständiger Basis neu aufstellen. Auf die Frage, ob eine Fusion mit einem Wettbewerber trotzdem kein Tabu sei, sagte Schreier: 'Darüber möchte ich jetzt keine Aussagen machen.' Bei Heidelberger Druck steht neben einem neuerlichem Konzernumbau wieder vermehrt Kurzarbeit auf dem Plan. Nach einer schwachen Entwicklung im ersten Halbjahr stellt der Konzern aktuell sein gesamtes Geschäft ohne Tabus auf den Prüfstand.

Der Heidelberger Marktführer - an dem die Allianz ebenfalls minderheitlich beteiligt ist - und Manroland hatten vor zwei Jahren Fusionsverhandlungen ergebnislos abgebrochen. Manroland stellt sowohl Bogendruckmaschinen für Werbung und Verpackungsdruck her als auch große Rollenanlagen für Zeitungsdruck. Eine Fusion mit dem Bogenspezialisten Heideldruck hätte unweigerlich zu Kapazitätsabbau geführt, vermutlich hätte sogar der Manroland-Bogenstandort Offenbach zur Disposition gestanden. An diesem Ausgangsszenario hat sich wenig geändert. Die am breitesten aufgestellte KBA erwartet als einziger Hersteller 2011 Gewinn, aber auch hier käme es zu Kapazitätsüberlappungen im Bogendruckgeschäft.

MAN hatte die Mehrheit an der damaligen MAN Roland 2006 an ACP verkauft. Hoffnungen auf einen baldigen Börsengang oder einen schnellen Verkauf musste der Finanzinvestor bald begraben. Seit dem Einstieg hat sich der Umsatz halbiert, seit 2009 schreibt Manroland auch operativ Verluste. Die Zahl der Mitarbeiter ist um mehr als 2.200 auf 6.500 gesunken. Derzeit arbeiten im Durchschnitt wieder 1.700 bis 1.800 Mitarbeiter kurz. Die Allianz hält 75 Prozent der Anteile und 65 Prozent der Stimmrechte. Ein Viertel der Anteile und 35 Prozent der Stimmrechte liegen bei MAN./stb/enl/wiz

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