Chicago (Reuters) - US-Notenbankchef Jerome Powell hat eine angemessene Reaktion auf Auswirkungen des Zollstreits angekündigt und damit die Tür für eine Zinssenkung geöffnet.
Die Fed beobachte die Entwicklungen rund um die Handelsstreitigkeiten genau, sagte er am Dienstag auf einer Notenbank-Konferenz in Chicago. "Wir wissen nicht wie oder wann diese Angelegenheiten gelöst werden", fügte er hinzu. "Wie immer werde die Fed "angemessen reagieren", um den Aufschwung zu stützen. Zugleich ließ die kurze Erklärung des Fed-Präsidenten aufhorchen, da er bislang gebräuchliche Schlüsselwörter für den Zinskurs wegließ. So hatten die Währungshüter sich zuletzt auf die Formulierung festgelegt, dass sie es bei den Zinsen "geduldig" angehen lassen wollen.
An den Märkten wird mittlerweile fest damit gerechnet, dass die Notenbank spätestens im Dezember, womöglich aber bereits im Sommer die Zinsen senkt. Der Leitzins liegt derzeit in einer Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent. Die US-Währungshüter hatten ihn 2018 wegen der guten Konjunktur mehrfach angehoben und wollten dies eigentlich auch 2019 tun. Angesichts des Handelsstreits und der schwächeren Weltwirtschaft schwenkten sie dann aber um und drückten die Pausetaste.