Washington (Reuters) - Die US-Republikaner wollen mit ihren Steuerplänen neben Großkonzernen Insidern zufolge auch kleine Firmen und deren Eigentümer entlasten.
So soll der Steuersatz für sogenannte "pass-through"-Betriebe von derzeit bis zu 39,6 Prozent auf rund 25 Prozent sinken, sagte ein mit den Plänen Vertrauter.
US-Präsident Donald Trump will am Mittwoch in den Bundesstaat Indiana reisen und Leitplanken seiner Steuerpläne vorstellen, an denen er und seine republikanische Partei seit acht Monaten arbeiten. Nach Angaben der Sprecherin des US-Präsidialamtes, Sarah Sanders, will sich Trump zu Steuersätzen für Einzelpersonen, kleine Firmen und größere Unternehmen äußern. Zudem würden Schlupflöcher geschlossen, mit denen Reiche und "Leute mit guten Verbindungen" ihre Steuerlast reduzierten.
Rund 95 Prozent der US-Firmen fallen dem Forschungsinstitut Brookings zufolge in die Kategorie von "pass-through"-Firmen, weil sie nur einen Eigentümer haben, kleine Betriebe mit einer begrenzten Zahl von Mitarbeitern oder Personengesellschaften sind. Die Bezeichnung leitet sich davon ab, dass anders als bei Konzernen Gewinne oder Verluste direkt an den Eigentümer durchgereicht werden. In Deutschland kennt das Steuerrecht ebenfalls Personengesellschaften, bei denen der Fiskus über die Einkommensteuer bei den Gesellschaftern zugreift und die in der Regel persönlich für Verluste haften. Ihnen gegenüber stehen Kapitalgesellschaften, die über die Körperschaftsteuer herangezogen werden.
Die Unternehmensteuer wollen die Republikaner in den USA Insidern zufolge von derzeit 35 Prozent auf einen Bereich zwischen 18 und 23 Prozent senken. Trump hatte ursprünglich eine Zielmarke von 15 Prozent ausgegeben, was im von den Republikanern dominierten Kongress aber auf Skepsis gestoßen war. Auch die Absenkung der Steuern für "pass-through"-Betriebe könnte für manche Republikaner eine bittere Pille sein, da sich dadurch neue Tricks zur Steuervermeidung ergeben könnten. Die Trump-Regierung steht zudem vor dem Dilemma, dass Steuersenkungen Löcher in den US-Haushalt reißen. Sie rechnet aber damit, dass die geplanten Entlastungen die Wirtschaft massiv ankurbeln und damit insgesamt mehr Steuern in die Staatskasse spülen.