Zürich, 06. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Donnerstag nach einem schwachen Start im Verlauf in die
Gewinnzone vorgestossen. Gute Firmenabschlüsse und die
erfolgreich verlaufene Auktion fünfjähriger spanischer
Staatsanleihen sorgten für eine bessere Stimmung. Der Markt sei
nach den starken Einbussen technisch betrachtet überverkauft und
damit reif für eine Gegenbewegung gewesen. Die Marktteilnehmer
sorgten sich aber weiter um die Haushaltslage einzelner
Euro-Länder. "Das Problem wird uns noch einige Zeit
beschäftigen", sagte ein Händler.
Der Bluechip-Index SMI <.SSMI> notierte nach einem Tagestief
bei 6402 Punkten am Mittag um 0,2 Prozent höher auf 6464
Punkten. Der breite SPI <.SSHI> stieg 0,2 Prozent auf 5723
Zähler.
Im Vorfeld der Abstimmung des griechischen Parlaments über
das Sparpaket der Regierung und der Ratssitzung der Europäischen
Zentralbank (EZB) hielten sich die Anleger zurück, erklärten
Händler.
Die Aktien von Swiss Re legten zeitweise mehr als
sechs Prozent zu. Zuletzt notierte die Aktie des zweitgrössten
Rückversicherers noch um 4,3 Prozent im Plus bei 46,52 sfr.
Trotz der Schäden aus Naturkatastrophen hat Swiss Re den Gewinn
im ersten Quartal auf 158 (Vorjahr 130) Millionen Dollar
gesteigert.Händler sprachen von Deckungskäufen. "Viele
Marktteilnehmer haben auf einen grösseren Verlust spekuliert und
die Aktie vor den Zahlen verkauft", sagte ein Händler. Zudem sei
auch positiv, dass das Unternehmen über genügend Kapital verfüge
für das Rating "AA" und um Grossaktionär Warren Buffett
auszuzahlen.
Die Aktien Zurich litten zunächst unter Abgaben.
Dann aber kauften Schnäppchenjäger, hiess es und die Aktie
erholte sich. Zurich erhöhte den Gewinn trotz Naturkatastrophen
um 76 Prozent auf 935 Millionen Dollar.
Adecco sanken um 0,7 Prozent. Händler sprachen von
Gewinnmitnahmen, nachdem Adecco im Sog der Ergebnisse einzelner
Konkurrenten schon stark gestiegen sei. Adecco steigerte den
Reingewinn im ersten Quartal um 147 Prozent auf 57 Millionen
Euro und den Umsatz um sieben Prozent auf 3,96 Milliarden Euro.
Nach Tagen steigender Kurse ermässigten sich die Aktien von
Transocean um 0,3 Prozent. Der Ölplattformbetreiber hat
einen um 17 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar gesunkenen Umsatz
und einen Gewinn von 677 (Vorjahr 942) Millionen Dollar erzielt.
Damit habe Transocean die Schätzungen ebenfalls übertroffen.
Die Aktien von Acino verloren 6,6 Prozent. Beim
Pharmaunternehmen ist der Quartalsgewinn auf 2,8 Millionen Euro
gesunken. Weitere Belastungen durch den Rückruf von Clopidogrel
Chargen könnten einen erheblichen negativen Einfluss auf das
Jahresresultat haben, hiess es.
Mehr als die Hälfte ihres Werts büssten die
Newron-Aktien ein. Das Unternehmen hatte enttäuschende
Testergebisse eines potenziellen Medikaments veröffentlicht.
"Damit wurden Hoffnungen ein herber Schlag versetzt", sagte ein
Händler. Die Aktie stürzte um 55 Prozent auf 8,61 sfr ab.
Nach anfänglichen Kursverlusten erholten sich die Aktien der
Banken UBS und Credit Suisse .
Nahezu unverändert präsentierten sich die defensiven Roche
. Novartis und Nestle dagegen
bröckelten etwas ab.
Uneinheitlich zeigten sich die zyklischen Werte. ABB
, Holcim und Sulzer zogen an, Fischer
und Bucher gaben nach.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)