Zürich, 21. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag fest tendiert. Die Spekulationen auf eine Aufwertung des
Yuan weckte laut Händlerangaben im Markt "China-Fantasie", wovon
vor allem Exportwerte profitierten.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte zu Mittag um 1,2
Prozent höher bei 6525 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> gewann
ebenfalls 1,2 Prozent auf 5740 Punkte.
Die staatlich gelenkte Zentralbank Chinas hatte am Samstag
eine schrittweise Flexibilisierung des Yuan
signalisiert, ihre Äusserungen tags darauf aber relativiert.
"Das ist ein klares Indiz dafür, wie gut die chinesische
Wirtschaft dasteht, sonst würde die Notenbank so etwas nicht
äussern", sagte ein Analyst. Von Reuters befragte Experten
rechnen im Schnitt damit, dass der Yuan bis Ende des Jahres 2,4
Prozent gegenüber dem Dollar an Wert gewinnt.
Vor allem Aktien von Firmen, die stark nach China
ausgerichtet sind, verbuchten Kursgewinne. Dazu zählten neben
anderen auch die Titel der Autoteile-Hersteller Fischer,
Rieter, Komax oder Schaffner, der
Solarzulieferer Meyer-Burger sowie der
Elektrotechnikkonzern ABB. geucht waren aber auch die
beiden Uhrenwerte Richemont und Swatch, die über
fünf Prozent hochschossen.
Die Transocean-Aktien stiegen um weitere sechs
Prozent. der Ölbohrplattform-Betreiber wurde neu in den
Leitindex SMI aufgenommen. Daher kauften laut Händlern
Index-Anleger die Titel.
Die Aktien von Swiss Life stiegen um 1,2 Prozent.
der Lebensversicherer brauche kein frisches Kapital, sagte
Konzernchef Bruno Pfister in einem Interview der "Finanz und
Wirtschaft". In Medien war zuletzt über einen Kapitalbedarf von
rund zwei Milliarden Franken spekuliert worden. Auch einem
Verkauf des deutschen Finanzmaklers AWD erteilte Pfister eine
Absage. Swiss Life wurde von Transocean aus dem SMI verdrängt.
Die Finanzwerte schlossen sich dem Aufwärtstrend zum Teil
nur zögerlich an. So schmolzen die Gewinne bei UBS
teilweise wieder ab und die Aktien lagen zuletzt noch 0,4
Prozent im Plus. Händler sprachen von einer Konsolidierung der
Vorwochengewinne. Zudem stünde noch immer die Reform der
Finanzbranche im Raum. Credit Suisse rückten 1,5
Prozent vor.
Bei den wenig konjunktursensitiven Aktien lagen
Novartis und Nestle ein Prozent im Plus.
Roche dagegen ermässigten sich leicht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)