* Dax scheitert an Marke von 5730 Punkten
* Börsianer befürchten Ausweitung des Pilotenstreiks
* CeWe überzeugt mit Zahlen und Ausblick
(neu: Daimler)
Frankfurt, 22. Feb (Reuters) - Nach den kräftigen
Kursgewinnen vergangene Woche ist am deutschen Aktienmarkt die
Luft raus. Der Dax<.GDAXI> lag am Montagvormittag mit 5721
Punkten auf dem Niveau vom Freitagsschluss. Börsianern zufolge
reagierten einige Anleger enttäuscht, dass der Leitindex im
frühen Geschäft die charttechnisch wichtige Marke von 5730
Zählern nicht nachhaltig überwinden konnte. "Hätte er sie
geknackt, wäre Luft bis 5780 Punkte gewesen", sagte ein Händler.
Entscheidend sei nun, dass der Dax die Marke von 5700 Stellen
verteidige, da sonst mit Anschluss-Verkäufen gerechnet werden
müsse.
Nach Beginn des Pilotenstreiks bei der Lufthansa
gehörten deren Aktien zu den Dax-Verlierern. Nach Angaben der
Fluggesellschaft mussten am Montag 40 bis 50 Prozent der Flüge
gestrichen werden. "Der Konflikt ist sehr schwer zu lösen",
stellte Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher fest. Eine
Verlängerung des derzeit auf vier Tage befristeten Ausstandes
könne daher nicht ausgeschlossen werden. Nach Rothenbachers
Schätzungen schmälert der Streik das Lufthansa-Ergebnis um
täglich 20 Millionen Euro. Die Aktie der Fluggesellschaft verlor
1,6 Prozent auf elf Euro. Die Titel der Rivalen British
Airways legten dagegen leicht zu.
Schlusslicht im Dax waren mit einem Minus von zwei Prozent
auf 31,65 Euro Daimler. "Die Nachwehen der schwachen
Zahlen treten wieder in den Vordergrund", sagte ein Händler. Der
Autobauer hatte Anleger in der vergangenen Woche mit einem
Milliardenverlust und der Streichung der Dividende geschockt.
WEITERE PROJEKTE VON BILFINGER IM BLICK - AKTIE BRICHT EIN
Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> richteten sich die Blicke
der Anleger vor allem auf Bilfinger Berger. Die Kölner
Staatsanwaltschaft geht vor dem Hintergrund der
Unregelmäßigkeiten beim Kölner U-Bahn-Bau auch dem Verdacht
nach, dass im Fall der ICE-Trasse Nürnberg-München Protokolle
über den Einbau von sogenannten Erdankern fehlerhaft seien. "Das
schürt Ängste, dass sich der Skandal ausweitet und die
Angelegenheit teuer wird", sagte ein Börsianer. Bilfinger
brachen um bis zu 7,6 Prozent auf 49,87 Euro ein.
Nach Vorlage der Geschäftszahlen griffen Anleger bei CeWe
Color zu. Die Papiere des Fotoentwicklers zogen um bis
zu sieben Prozent auf 25,19 Euro an und waren damit so teuer wie
seit sechs Monaten nicht mehr. "Sowohl das Gesamtjahresergebnis
als auch der Ausblick lagen über unseren Erwartungen und denen
des Marktes", kommentierte DZ-Bank-Analyst Arne Rautenberg.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Georg Merziger)