* Adidas rutschen nach enttäuschenden Zahlen ab
* Hannover Rück drehen nach starkem Start ins Minus
* Metro ebenfalls tiefer
* Heidelberger Druck trotz Verlust im Aufwind
* Infineon will Anleihen zurückkaufen - Aktie steigt
(neu: HeidelDruck, Infineon)
Frankfurt, 05. Mai (Reuters) - Enttäuschende Geschäftszahlen
mehrerer Konzerne wie Adidas oder Metro haben
den Aufstieg des Dax<.GDAXI> am Dienstag nur kurzzeitig
gestoppt. Dank in den Markt drängender Anleger überwand er seine
Anfangsschwäche und notierte gegen Mittag 0,4 Prozent im Plus
bei 4921 Punkten.
"Viele hatten auf einen größeren Rücksetzer gehofft, um
einsteigen zu können", sagte ein Händler. "Da der ausgeblieben
ist, steigt der Druck auf diejenigen, die sich bislang
zurückgehalten haben, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Mit
fundamentalen Bewertungen hat diese Entwicklung allerdings
nichts zu tun." Im Vergleich zu seinem Jahrestief von Anfang
März hat der Leitindex mehr als 1300 Punkte gutgemacht.
ADIDAS NUR KNAPP ÜBER GEWINNSCHWELLE - METRO MIT VERLUST
Mit einem Kursminus von 8,7 Prozent auf 26,93 Euro bildeten
Adidas das Schlusslicht im Dax. Unicredit-Analyst Uwe Weinreich
bezeichnete des Quartalsergebnis des Sportartikel-Herstellers
als "desaströs". Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr sei
enttäuschend. Die im MDax<.MDAXI> gelisteten Titel des
Konkurrenten Puma gaben 2,2 Prozent auf 162,28 Euro
nach.
Mit Verkäufen reagierten Anleger auch auf einen hohen
Nettoverlust bei Metro. Die Papiere des
Einzelhandelskonzerns verbilligten sich um 2,5 Prozent auf 32,30
Euro. "Selbst, wenn man die Einmaleffekte herausrechnet, liegen
die Zahlen noch unter den Erwartungen", sagte ein Börsianer. Vor
allem das sonst ertragsstabile Cash & Carry-Geschäft habe sich
schwach entwickelt.
Nach einem kräftigen Eröffnungsplus von bis zu 2,7 Prozent
rutschten Hannover Rück ab und notierten zeitweise
sogar im Minus. Händler verwiesen auf den zurückhaltenden
Ausblick. Vorstandschef Wilhelm Zeller senkte die Prognose für
das Jahresergebnis auf mindestens 603 Millionen Euro, nachdem
zuvor 700 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden waren. "Es
wird schwieriger, einen Nettogewinn von 700 Millionen Euro zu
erreichen, aber es ist nicht ausgeschlossen", sagte Finanzchef
Roland Vogel in einem Reuters-Interview. Im Fahrwasser des
anziehenden Gesamtmarktes kämpften sich Hannover Rück ins Plus
zurück und notierten am Mittag ein Prozent höher bei 26,84 Euro.
DEMAG NACH ZAHLEN TIEFER - GEA UND HEIDELDRUCK GEFRAGT
Im MDax<.MDAXI> war Demag Cranes der größte
Verlierer. Die Aktien büßten vier Prozent auf 16,32 Euro ein,
nachdem der Kranhersteller einen Ergebniseinbruch für das erste
Quartal bekanntgegeben hatte. Da die Zahlen unter den
Erwartungen gelegen hätten, werde er seine Prognosen
voraussichtlich anpassen, schrieb Equinet-Analyst Holger
Schmidt.
Ein Umsatz- und Gewinnrückgang im ersten Quartal drückte
zunächst auch den Kurs von Gea. Am Mittag lagen die
Aktien jedoch zwei Prozent im Plus bei 10,90 Euro. "Angesichts
der Belastungen durch die weltweite Rezession hat Gea ein
solides Quartalsergebnis vorgelegt", betonte Analyst Markus
Turnwald von der DZ Bank. Vor diesem Hintergrund sei die
unterdurchschnittliche Kursentwicklung des Anlagenbauers in den
vergangenen Monaten nicht gerechtfertigt.
Gefragt waren die Papiere von Heidelberger Druck,
die sich trotz eines überraschend hohen Verlustes um 4,6 Prozent
auf 5,96 Euro verteuerten. "Viel wichtiger ist die Entwicklung",
betonte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Der
Druckmaschinen-Hersteller habe im vierten Quartal fast ein
ausgeglichenes Ergebnis erreicht. "Heidelberger Druck hat
frühzeitig gegengesteuert und diese Maßnahmen greifen."
Im TecDax<.TECDAX> legten Infineon 11,4 Prozent
auf 2,55 Euro zu. Der Chip-Konzern will Anleihen für 75 Prozent
des Nominalwertes zurückkaufen und damit seine Schuldenlast
reduzieren. Im Vergleich zu ihrem Rekordtief vom März hat sich
der Kurs fast versiebenfacht.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kerstin Leitel)