FOKUS 1-Euro behauptet sich - Chinas Vertrauensbeweis wirkt nach

* Euro nahezu unverändert bei 1,2372 Dollar

* Händler: Anleger stoßen Short-Positionen vor Monatsende ab

* Analyst: China und Sparmaßnahmen geben Euro Zwischenhoch

(neu: Analysten, Monatsende, US-Konsumausgaben)

Frankfurt, 28. Mai (Reuters) - Die Vertrauensbekundungen Chinas haben den Euro auch am Freitag gestützt. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,2372 Dollar und lag damit etwas höher als im späten US-Handel. "Dem Euro hilft weiterhin die Aussage der chinesischen Zentralbank, ihre Devisenpolitik gegenüber der Euro-Zone nicht zu verändern", sagte Währungsanalyst Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Am Donnerstag hatte die Volksrepublik einen Zeitungsbericht dementiert, angesichts der Schuldenkrise in Europa ihre Anlagestrategie auf den Prüfstand zu stellen. China besitzt die größten Währungsreserven der Welt.

Die Verabschiedung eines milliardenschweren Sparpakets im spanischen Parlament am Donnerstag beruhigte den Markt ebenfalls weiter. Händlern zufolge stießen Anleger vor Monatsende zudem ihre Positionen auf einen fallenden Euro ab. Am Montag ist in den USA und Großbritannien Feiertag.

"Charttechnisch konnte man in den vergangenen Tagen beobachten, dass der Euro in dieser Woche mehrmals Richtung 1,2140 Dollar gefallen ist und sich dann wieder erholt hat. Offenbar steigen an dem Punkt viele Anleger wieder ein", erklärte Devisenspezialist Sartoris. "Wir werden wohl mit einem leichten Aufwärtstrend ins Wochenende gehen." Zudem hätten sich viele Investoren in den vergangenen Wochen sehr stark auf die europäische Schuldenkrise konzentriert und weniger auf Konjunkturdaten, die noch immer sehr robust seien.

Devisenstratege Daragh Maher von Credit Agricole CIB warnte jedoch vor weiteren Risiken: "Das generelle Unbehagen gegenüber dem Euro bleibt. Es ist derzeit eine Währung, bei der sich der Markt fragt, was ihn hinter der nächsten Ecke erwartet." Gegenüber dem Yen stieg der Euro um 0,6 Prozent auf 113,12 Yen.

Nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten gab die Gemeinschaftswährung am Freitagmittag kurz nach, fing sich dann aber wieder. Die US-Konsumausgaben blieben im April unverändert, Analysten hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet.

Am Anleihenmarkt stieg der Bund-Future um fünf Ticks auf 128,40 Punkte. Die Rendite für die richtungsweisende zehnjährige Bundesanleihe fiel auf 2,696 Prozent.

Euro/Dollar-Fixings Aktuell 27.05.10

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EZB 1,2384 1,2255

EuroFX 1,2409 1,2302

Umlaufrendite in Prozent 2,25 2,21

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Kathrin Schich)