* Anleger bleiben weiter nervös
* KlöCo und Rheinmetall unter Druck
(neu: Dubai, Rheinmetall, Heidelberger Druck)
Frankfurt, 20. Mai (Reuters) - Die leichte Erholung des
Euro hat am Donnerstag den Anlegern am deutschen
Aktienmarkt nur wenig neuen Mut gemacht. Der Dax<.GDAXI>
pendelte am späten Vormittag um 6000 Punkte, was einem moderaten
Plus von 0,2 Prozent entsprach. Am Vortag hatte der Leitindex
angesichts des deutschen Alleingangs bei der Regulierung der
Finanzmärkte 2,7 Prozent verloren. "Der Markt hat keine klare
Richtung", fasste ein Händler zusammen. "Viele Marktteilnehmer
sind weiter sehr nervös und versuchen gar nichts zu machen."
Der Euro kletterte im frühen Handel zeitweise wieder über
1,24 Dollar und lag damit fast drei Cent über dem am Vortag
aufgestellten Vier-Jahres-Tief von 1,2146 Dollar.
Das deutsche Verbot ungedeckter Leerverkäufe bestimmter
Finanzwerte sowie von Staatsanleihen und Ausfallversicherungen
(CDS) verunsichere weiter die Anleger, sagten Händler. "Der
Markt ist sehr anfällig", warnte ein Börsianer. Unterstützung
bekam der Dax aber von der Einigung auf einen milliardenschweren
Umschuldungsplan für das krisengeschüttelte Konglomerat Dubai
World[DBWLD.UL].
Zu den größten Gewinnern im Dax zählten einige Finanzwerte,
die zum Teil am Vortag besonders unter Druck gewesen waren: So
stiegen Allianz um bis zu 2,4 Prozent und Deutsche
Bank um bis zu zwei Prozent. Beide hatten am Mittwoch
je drei Prozent eingebüßt.
Infineon - am Vortag mit einem Abschlag von 6,4
Prozent einer der größten Dax-Verlierer - holten auf und stiegen
um zwei Prozent.
SPARBEMÜHUNGEN DER REGIERUNG KÖNNTEN RÜSTUNGSBUDGET TREFFEN
Im MDax<.MDAXI> ragten HeidelbergDruck mit einem
Plus von 3,5 Prozent auf 7,441 Euro positiv heraus. Das
Unternehmen kehre schneller als erwartet in die Gewinnzone
zurück, erklärte Equinet-Analyst Holger Schmidt. In den
vergangenen Quartalen hätten die Ergebnisse die Prognosen
übertroffen. Die Titel des Konkurrenten Koenig & Bauer
zogen im SDax<.SDAXI> um knapp drei Prozent auf 14,40 Euro an.
Spekulationen auf Kürzungen bei den Militärausgaben setzten
den Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers
Rheinmetall zu. Die Titel verloren über drei Prozent
und zählten damit im MDax zu den Schlusslichtern. Das
Unternehmen sei besonders anfällig für eventuelle Einsparungen
der europäischen Staaten und vor allem Deutschlands, schrieb
Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Schließlich
erwirtschafte die Rheinmetall-Wehrsparte zwei Drittel ihres
Umsatzes innerhalb der EU.
Ebenfalls verkauft wurden die Aktien des Stahlhändlers
Klöckner & Co, die 3,5 Prozent nachgaben. Die
Analysten der Bank of America/Merrill Lynch hatten ihre
Anlageempfehlung auf "underperform" von "buy" drastisch gesenkt.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser)