* HeidelbergCement plant milliardenschwere Kapitalerhöhung
* Zeitungsbericht zu Interesse an Sprint drückt Telekom
(neu: Banken, Stahlwerte, weitere Aussagen)
Frankfurt, 14. Sep (Reuters) - Die Anleger am deutschen
Aktienmarkt haben am Montag Vorsicht walten lassen und einen
Teil der Gewinne aus der Vorwoche eingestrichen. Der Dax<.GDAXI>
büßte am Morgen 1,5 Prozent auf 5539 Punkte ein, nachdem er in
der Vorwoche 4,4 Prozent zugelegt hatte. "Asien gibt heute die
Tendenz vor", sagte ein Händler. An der asiatischen Leitbörse in
Tokio war der Nikkei-Index<.N225> 2,3 Prozent abgerutscht.
Börsianern zufolge wirft zudem der am Freitag anstehende große
Verfall seine Schatten voraus. "Da wird noch einiges hin- und
herbewegt werden in den kommenden Tagen", prognostizierte ein
Händler. Die Verluste zogen sich quer durch alle Branchen.
Zum Wochenauftakt standen die Aktien von
HeidelbergCement im Fokus. Das Unternehmen hatte
angekündigt, sein Grundkapital um 50 Prozent zu erhöhen. Mit
mehr als zwei Milliarden Euro zeichnet sich damit die mit
Abstand größte Kapitalerhöhung in Deutschland im laufenden Jahr
ab. Händlern zufolge fällt die Kapitalerhöhung zudem deutlich
höher aus als vom Markt erwartet worden war. An der Börse
herrsche jedoch eine abwartende Stimmung, da der Preis für die
neuen Aktien erst am 22. September bekanntgegeben werden soll.
Zudem könnte HeidelbergCement nach Einschätzung von Analysten
mit einem vergrößerten Streubesitz ein Kandidat für den
Dax<.GDAXI> werden. Die Aktien des hoch verschuldeten
Zementherstellers
waren mit einem Minus von 4,6 Prozent auf 41,23 Euro einer der
schwächsten MDax<.MDAXI>-Werte.
Im Dax büßten die Papiere der Deutschen Telekom
nach einem Zeitungsbericht über ein mögliches Interesse der
Bonner am US-Konkurrenten Sprint Nextel 1,5 Prozent ein.
Die Telekom lehnte am Sonntag einen Kommentar zu dem Bericht ab.
Strategisch wäre ein Einstieg beim drittgrößten
US-Mobilfunkanbieter ein sehr guter Schachzug, erklärte
Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Allerdings sei
zur Finanzierung einer derartigen milliardenschweren Transaktion
voraussichtlich eine Kapitalerhöhung notwendig. Die in Frankfurt
gelisteten Sprint-Nextel-Papiere schossen in Reaktion auf
die Übernahmefantasie 16,5 Prozent dagegen nach oben.
Schlusslicht im Dax waren die Aktien der
Commerzbank mit einem Minus von 3,6 Prozent. Händler
sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Papiere alleine in der
Vorwoche fast 20 Prozent zugelegt hatten. Die Papiere der
Deutschen Bank büßten 2,7 Prozent ein. Auch europaweit
wurden Bankwerte verkauft, der DJ Branchenindex<.SX7P> gab zwei
Prozent nach.
Zu den größten Verlierern im Leitindex gehörten zudem die
Aktien der beiden Stahlkocher ThyssenKrupp und
Salzgitter mit Abschlägen von bis zu 2,5 Prozent. Unter
den 30 deutschen Standardwerten verbuchten nur einige wenige
kleine Kursgewinne. An der Dax-Spitze standen
Adidas-Papiere mit einem Plus von einem Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Ralf Banser)