Frankfurt, 04. Feb (Reuters) - Angesichts guter Vorgaben aus
den USA und Japan hat sich die Stimmung am deutschen Aktienmarkt
am Mittwoch etwas gebessert. Bis zum späten Vormittag stieg der
Dax<.GDAXI> um 1,3 Prozent auf 4430 Punkte. "Es ist durchaus ein
gewisser optimistischer Grundton im Markt, vorrangig getrieben
durch die guten Vorgaben aus Japan", sagte ein Händler. "Aber
letzten Endes steht alles noch auf tönernen Füßen." Sollten die
Konjunkturdaten am Nachmittag enttäuschen, "kann das schnell
wieder ganz anders aussehen", warnte ein anderer Börsianer.
Unter anderem steht der Bericht des privaten Dienstleisters ADP
zum US-Arbeitsmarkt auf der Tagesordnung. Dieser gilt als
Indikator für die offiziellen Arbeitsmarktdaten, die am Freitag
veröffentlicht werden.
"Selbst wenn der Dax mal ein paar Punkte zulegt, ändert sich
an der Gesamtlage ja nichts", fasste ein Händler zusammen. Der
Markt sei richtungslos. Seit Mitte Januar pendelt der Dax in
einer groben Spanne von 4100 bis 4500 Punkten.
VORSCHUSSLORBEEREN FÜR DEUTSCHE BANK
Im Dax führten die Aktien der Deutschen Bank mit
einem Plus von bis zu 7,3 Prozent auf 22,10 Euro die
Gewinnerliste an. Händler begründeten die Aufschläge mit
Spekulationen auf eine optimistische Prognose für das
Geschäftsjahr 2009. "Es gibt das Gerücht, dass das Geschäft im
Januar exzellent lief", sagte ein Händler. "Und jetzt wird
kolportiert, dass sie am Donnerstag einen überraschend guten
Ausblick vorlegen", sagte ein weiterer Börsianer. Die Deutsche
Bank hatte Mitte Januar bereits Eckdaten für 2008
veröffentlicht. Andere Bankenwerte profitierten von den
Spekulationen. So stiegen Postbank-Aktien um 4,7
Prozent und Commerzbank um 1,5 Prozent.
Die Aktien der Deutschen Börse reihen sich jedoch
mit einem Abschlag von 1,7 Prozent auf der Verliererseite ein.
Der Frankfurter Börsenbetreiber hatte am Vorabend einen
deutlichen Rückgang des Handelsvolumens an der Eurex gemeldet.
Zu den Schlusslichtern im Dax zählten die Aktien der
Münchener Rück, die nach der Vorlage ihrer
Geschäftszahlen zeitweise um 4,6 Prozent auf 102,56 Euro fielen.
Zwar bekräftigten die Analysten der DZ Bank und der LBBW in
ersten Reaktionen ihre Anlageempfehlungen für die Titel.
LBBW-Analyst Robert Mazzuoli räumte aber ein, der Konzern habe
mit einem Quartalsgewinn von 100 Millionen Euro die
Konsenserwartungen verfehlt. Nachdem Hannover Rück am
Vortag die Anleger mit seinen Prognosen positiv überrascht
hatte, waren Münchener Rück am Dienstag schon um gut fünf
Prozent gestiegen. Hannover Rück, deren Aktien im MDax<.MDAXI>
gelistet sind, behaupteten ihr zehnprozentiges Plus vom Vortag.
Ebenfalls unter Druck standen im Dax Beiersdorf.
Die Aktien des Hamburger Kosmetikherstellers fielen nach einem
kritischen Analystenkommentar um 2,7 Prozent. Dagegen schob eine
Hochstufung der Analysten der Bank of America/Merrill Lynch die
Metro-Aktien drei Prozent ins Plus.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)