Zürich, 14. Jan (Reuters) - Kursgewinne der beiden
Schwergewichte Nestle und Roche haben am
Donnerstag die Schweizer Börse hochgetrieben. Die beiden Aktien
machten rund die Hälfte des Anstiegs des Gesamtmarktes aus.
Zudem sorgten die positiven Vorgaben aus den USA, wo der
Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed und eine Erholung der
Finanzwerte für Kursgewinne gesorgt hatten, und Asien für gute
Stimmung.
Der SMI<.SSMI> notierte zu Mittag um 1,1 Prozent höher bei
6626 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um ein Prozent auf
5715 Zähler.
Händler bezeichneten das Geschäft als lustlos. Im Vorfeld
der EZB-Zinsentscheidung und wichtiger US-Konjunkturdaten
herrschte Zurückhaltung vor. Richtungsweisende Impulse werden
von JPMorgan erwartet, die am Freitag als erste
US-Grossbank ihren Abschluss veröffentlicht.
Die Nestle-Aktien rückten um 1,4 Prozent auf 49,50 Franken
vor. "Der Lebensmittelmulti kauft täglich eigene Aktien zurück.
Das dürfte die wichtigste Stütze sein", sagte ein Händler.
Andere wiesen darauf hin, dass die Analysten von HSBC das
Kursziel auf 52 von 46 Franken angehoben und dass BofA Merrill
Lynch Nestle als "Top Pick" der Branche bezeichnet hat.
Die Roche-Genussscheine zogen 1,4 Prozent an. Sie dürften
laut Händlern weiterhin von der Kaufempfehlung der Credit Suisse
vom Vortag profitieren. "Zudem lief auch der US-Pharmasektor
sehr gut", sagte ein Händler.
Die Aktien des Anlagenbauers Sulzer kletterten um 3,6
Prozent. Sulzer übertraf mit einem Bestellungseingang von drei
Milliarden Franken im Jahr 2009 die Analystenerwartungen.
Kurzfristig erwartet der Konzern aber keine Erholung der
Schlüsselmärkte. Die Zahlen könnten sich trotz der starken
Abschwächung gegenüber 2008 sehen lassen, hiess es.
Einen Kurssprung von 5,5 Prozent machten AdvalTech.
Die Firma hat vom Autokonzern BMW einen Grossauftrag
für dessen neue 1er- und 3er-Baureihen erhalten. Das
Auftragsvolumen beträgt über mehrere Jahre verteilt deutlich
mehr als 50 Millionen Franken.
Im Sog der Aktien der US-Mitbewerber setzten die Bank- und
Versicherungswerte zu einer Erholung an. Credit Suisse
und UBS gewannen jeweils 1,3 Prozent. Die CS sieht im
Geschäft mit wohlhabenden Kunden grosse Wachstumschancen. Sie
verzeichne im Private-Banking-Bereich nach wie vor einen starken
Mittelzufluss und stabile Margen.
Zurich Financial und Swiss Re stiegen um
1,5 beziehungsweise 1,9 Prozent. Gegen den Trend büssten Swiss
Life 2,2 Prozent ein. Morgan Stanley und JPMorgan haben
die Empfehlung auf "Underweight" von "Equal-weight" gesenkt.
Die Aktien des Inspektionskonzerns SGS verloren
0,9 Prozent auf 1378 Franken. Morgan Stanley hat das Rating auf
"Underweight" von "Equal-weight" und das Kursziel auf 1310
Franken gesenkt. SGS veröffentlicht am Freitag als erstes
Schweizer Bluechip-Unternehmen den Jahresabschluss 2009.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)