* VW-Aktien unter größten Dax-Verlierern
* Übernahmegerüchte treiben Symrise
(neu: VW, Symrise, Siemens, E.ON, Händler)
Frankfurt, 02. Jun (Reuters) - Negative Vorgaben aus den USA
und Asien haben den Dax<.GDAXI> am Mittwoch belastet. Bis zum
Mittag gab der Leitindex 0,5 Prozent auf 5951 Punkte ab. "Die
Umsätze sind schwach und die Gesamtstimmung ist so negativ, dass
wirklich etwas passieren muss, um die Kurse anzuheben", sagte
ein Händler. "Die Nachrichten aus der Politik sind auch nicht
gerade ermutigend, nachdem jetzt auch noch der japanische
Ministerpräsident zurückgetreten ist." Der Rückzug von
Regierungschef Yukio Hatoyama hatte bereits an der Tokioter
Börse für Unruhe gesorgt.
Auf dem Dax lasteten unter anderem die Index-Schwergewichte
Siemens<.SIEGn.DE> und E.ON, die 0,6 Prozent
beziehungsweise 1,6 Prozent nachgaben. Händler machten für die
Abschläge eher die pessimistische Grundstimmung als konkrete
Nachrichten verantwortlich.
Zu den größten Verlieren im Leitindex gehörten die
Volkswagen-Aktien, die 1,5 Prozent nachgaben. Wie
Reuters aus Kreisen des Branchenverbands VDIK erfuhr, hat der
Negativtrend bei den Autoabsatzzahlen in Deutschland auch im Mai
angehalten. Unter dem Rückgang der vergangenen vier Monate haben
vor allem Massenhersteller wie VW gelitten.
Die Papiere der Allianz verloren 1,3 Prozent.
Versicherungswerte litten Händlern zufolge unter dem Rückzug von
Prudential aus den Verhandlungen mit AIG über die
30 Milliarden Dollar schwere Übernahme des AIG-Asiengeschäfts.
Auch die Aussage von Vorstandsmitglied Andree Moschner sei nicht
gut angekommen, dass die Allianz Bank anders als gehofft per
saldo keine Kunden gewinnt.
Abwartend reagierten die Anleger auf Berichte, ein Verkauf
des Spezialchemiekonzerns Cognis[COGNS.UL] an den Branchenprimus
BASF rücke in greifbare Nähe. Die Verhandlungen über
die Milliardenübernahme seien auf der Zielgeraden, sagten
mehrere mit den Plänen vertraute Personen Reuters. Beim Preis,
der bei über drei Milliarden Euro liegen soll, gebe es noch
Verhandlungsspielraum. "Der Preis ist die entscheidende Frage",
sagte ein Händler. "Drei Milliarden wären für den Markt okay,
bei 3,5 Milliarden Euro würde man das als etwas zu teuer
empfinden." Die BASF-Aktie lag zunächst im Minus, tendierte im
Verlauf aber 0,1 Prozent höher.
Größter Gewinner im MDax<.MDAXI> war die
Symrise-Aktie mit einem Plus von 3,2 Prozent. Erneute
Gerüchte über ein Gebot des belgischen Chemiekonzerns
Solvay sorgten Händlern zufolge für die Aufschläge. Ein
Händler sagte allerdings, diese Spekulationen tauchten immer
wieder mal auf, viel Glauben solle man dem nicht schenken.
Symrise und Solvay wollten sich nicht äußern.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Martin Zwiebelberg)