Zürich, 28. Jun (Reuters) - An der Schweizer Börse hat sich
am Montag nach einem verhaltenen Start ein festerer Trend
durchgesetzt. Das Geschäft verlief laut Händlerangaben in
ruhigen Bahnen. Käufe im Zusammenhang mit der zum Halbjahresende
üblichen Kurspflege stützten den Markt, hiess es. Die Anleger
verhielten sich wegen der Zweifel an der weltweiten
Konjunkturerholung und der Schuldenkrise in Europa aber eher
zurückhaltend. Impulse dürften von den im Laufe der Woche noch
erwarteten US-Konjunkturdaten ausgehen. Dabei dürften die am
Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten im Mittelpunkt stehen.
Der Standardwerteindex SMI <.SSMI> notierte am Mittag um 0,6
Prozent höher auf 6313 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> legte 0,5
Prozent auf 5560 Zähler zu.
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse stachen mit
einem Plus von gut zwei Prozent heraus. Händler erwähnten eine
Studie von Morgan Stanley, in der CS als Sektorfavorit
bezeichnet werde. Zudem falle die Finanzmarktreform weniger
einschneidend aus als erwartet. Die Banken müssen sich im Zuge
der Reform zwar von einem Teil des Derivatehandels trennen,
dürfen die lukrativsten Geschäfte aber weiter betreiben. Dies
helfe CS mehr als der Konkurrentin UBS, die weniger
stark im Investmentbanking engagiert ist. Zudem habe sich der
CS-Kurs im Laufe des Jahres viel schlechter entwickelt als der
der UBS, die nun 0,7 Prozent tiefer gehandelt wurden.
Sarasin stiegen 2,4 Prozent. Händler verwiesen auf
die Gerüchte, die niederländische Rabobank wolle ihre
Beteiligung am Vermögensverwalter an die Bank Julius Bär
verkaufen. Rabobank dementierte aber einen Bericht von "Cash",
wonach sie den Verkauf des Kapital-Anteils von 46 Prozent
vorbereite. "Das ist ein Gerücht," erklärte ein
Rabobank-Sprecher am Freitag. "Der angebliche Verkauf von
Sarasin ist kein Thema."
Im Verlauf drehten die Aktien der Versicherungen nach oben.
Zunächst hatte eine Studie der Bank Vontobel den Sektor etwas
gebremst. Vontobel hat das Kursziel für die Versicherer Baloise
, Swiss Life und Nationale gesenkt.
Die Aktie des Pharmakonzerns Novartis stieg um 0,6
Prozent. Roche aber schwächten sich leicht ab. Roche
veröffentlichte positive Studiendaten zum Diabetes-Medikament
Taspoglutide. Zuletzt hatte das Medikament eine Reihe von
Rückschlägen zu verkraften.
Pharmaaktien könnten sich laut einem Artikel im
Anlegermagazin "Barron's" im kommenden Jahr gut entwickeln. Die
Börsen seien gegenüber den internationalen Pharmakonzernen zu
pessimistisch eingestellt.
ABB stiegen 1,2 Prozent. Der Elektrotechnikkonzern
ist weiter auf Einkaufstour. In einem Interview mit der "Finanz
und Wirtschaft" sagte CFO Michel Demare, ABB prüfe kleinere und
grössere Dossiers.
1,5 Prozent gewannen die Rieter -Anteile. Der
Textilmaschinenhersteller und Autozulieferer zieht eine positive
Bilanz von der Fachmesse ITMA.
Mehrheitlich höhere Kurse verzeichneten die Papiere der Bau-
und baunahen Firmen wie Holcim , AFG , Forbo
und Geberit.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)