FOKUS 1-Schweizer Börse fester - Defensive Titel im Abseits

* Konjunkturdaten und Home Depot-Ergebnis beflügeln

* SMI durchbricht charttechnischen Widerstand bei 5400

* Santhera nach Rückschlag bei Zulassungsantrag unter Druck

(neu: aktualisierte Kurse)

Zürich, 19. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Dienstag auf breiter Front zugelegt. Abgesehen von den weniger konjunkturabhängigen Titeln, die angesichts des gestiegenen Risikoappetits im Abseits stehen, verbuchten alle anderen Sektoren zum Teil kräftige Gewinne. Vor allem Finanz- und zyklische Werte profitierten von den positiven Vorgaben aus den USA und Asien. Zudem verhalfen der starke Anstieg des ZEW Index und das besser als erwartet ausgefallene Ergebnis der US-Heimwerkerkette Home Depot für zusätzliche Unterstützung.

Der SMI<.SSMI> stieg bis am Mittag um 1,4 Prozent auf 5510 Punkte und konnte damit mit Schwung den charttechnischen Widerstand um 5400 Punkte überwinden. Zuvor war der Index bereits mehrfach an der Widerstandslinie gescheitert. Der breite SPI<.SSHI> legte ebenfalls um 1,4 Prozent auf 4739 Zähler zu.

Die grössten Gewinne erzielten die Finanzwerte. Die Aktien der UBS gewannen nach dem knapp sechsprozentigen Anstieg vom Vortag weitere 5,2 Prozent und die der Credit Suisse rückten um 3,3 Prozent vor. Der Vermögensverwalter Julius Bär stieg um fünf Prozent. Bei den Nebenwerten fiel EFG International mit einem Plus von 7,4 Prozent auf.

Händler verwiesen auf die positiven Kommentare von Goldman Sachs und Citigroup zur Bank of America und zu anderen Banken, die den Finanzsektor schon am Vortag beflügelt hatten.

Auch Versicherungsaktien waren gefragt. Helvetia, Swiss Re und Zurich zogen rund vier Prozent an.

Nach dem Dämpfer in der Vorwoche frischten die Konjunkturhoffnungen dank Wirtschafts- und Unternehmensdaten neu auf und sorgten auch bei den zyklischen Papieren für Unterstützung. So wurden ABB, Fischer, Geberit und Holcim um drei bis vier Prozent höher gehandelt.

Die Aktien von Sonova kletterten drei Prozent auf 82,45 sfr. Der Hörgerätehersteller hatte für 2008/09 ein Ergebnis vorgelegt, das besser als erwartet ausgefallen ist. Merrill Lynch erhöhte darauf das Kursziel und bestätigte die Kaufempfehlung.

Dagegen stürzten die Titel des Biotechnologieunternehmens Santhera um 32,5 Prozent auf 34,50 sfr ab. Das Unternehmen hat einen Rückschlag erlitten. Das Medikament Catena gegen Friedreich Ataxie verfehlte in einer US-Zulassungsstudie den primären Endpunkt. Eine US-Zulassung ist auf Basis einer zweiten Studie noch immer möglich, wird sich aber verzögern.

Arbonia-Forster profitierten erneut von einer Kaufempfehlung. UBS hat nach Ablauf einer Sperrfrist das Rating auf "Buy" von "Neutral" angehoben. Schon am Vortag hatten die ZKB und Vontobel die Analyse von AFG wieder aufgenommen.

Petroplus legten 5,5 Prozent auf 21 sfr zu. Der Raffineriebetreiber bekommt mit Jean-Paul Vettier, der am 1. September Bob Lavinia ablöst, einen neuen CEO.

Wenig verändert bis gar leichter notierten die defensiven Werte aus den Bereichen Telekom, Pharma und Nahrungsmittel.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)