Zürich, 26. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat nach
einem freundlichen Start am Mittag gehalten tendiert. In einem
ruhigen und lustlosen Geschäft bröckelten die Kurse ab, sagten
Händler. Dabei befanden sich vor allem Finanzwerte leicht auf
dem Rückzug. Der positive Effekt der eine festere Eröffnung an
der Wall Street andeutenden US-Aktien-Futures sei wieder
verpufft. Der SMI<.SSMI> notierte am Mittag um 0,1 Prozent höher
bei 6381 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> notierte marginal
schwächer bei 5493 Punkten.
"Wir befinden uns in der Ergebnissaison. Die Resultate
fallen meist besser aus, aber der Markt honoriert das kaum mehr.
Es scheint wohl schon eingepreist zu sein", sagte ein Händler.
In der Schweiz werden im Laufe der Woche abgesehen von den
beiden Bluechip-Firmen ABB und Lonza vor
allem mittelgrosse Unternehmen wie Schindler, Sika
oder Bucher ihre Zwischenberichte vorlegen.
Die Aktien der Grossbank UBS rutschten im Verlauf
um 0,8 Prozent ab. Händler sprachen von Abgaben vor der
Veröffentlichung des Ergebnisses in der kommenden Woche und
verwiesen auf die negative Reaktion des Marktes bei Credit
Suisse, deren Aktien in der Vorwoche trotz eines sehr
guten Ergebnisses unter Druck geraten waren. CS waren um 0,2
Prozent höher.
Unter Abgaben litten aber auch die Versicherungen. Dabei
fielen Swiss Life und Swiss Re mit
Abschlägen von mehr als zwei Prozent auf. "Der Aufwärtstrend der
Finanzmärkte ist etwas ins Stocken geraten und daher nehmen die
Marktteilnehmer einen Teil der Gewinne mit", sagte ein Händler.
Auch die Titel des Nahrungsmittelriesen Nestle, die
zunächst noch an ihren Aufwärtstrend aus der Vorwoche anknüpfen
konnten, ermässigten sich im Verlauf leicht.
Dagegen setzte der Roche-Genussschein zu einer
Erholung an und stieg um knapp ein Prozent.
Die Syngenta-Aktien gewannen mehr als ein Prozent.
Die ZKB hat ihre Gewinnschätzungen für den Agrarchemiekonzern
angehoben und ihre Empfehlung auf "Übergewichten" von
"Marktgewichten" erhöht.
Gut gehalten notierten die Aktien des mit einem dicken
Geldpolster ausgestatteten Orthopädiekonzerns Synthes.
Der Verwaltungsrat diskutiert eine kräftige Erhöhung der
Dividende, sagte Präsident Hansjörg Wyss der "Finanz und
Wirtschaft".
Unter Abgaben litten die Papiere der von der Krise
getroffenen Industriegruppe Oerlikon. Damit gaben die
Titel einen Teil der Kursgewinne der Vorwoche ab. Oerlikon hatte
am Donnerstag zwar einen kräftigen Einbruch bei Auftragseingang
und -bestand veröffentlicht, sich aber zuversichtlich über den
Textilmaschinensektor geäussert, was der Aktie Auftrieb gegeben
hatte. "Der Markt rätselt weiter über die Zukunft der Gruppe.
Man befürchtet Notverkäufe von Unternehmensteilen und eine
Kapitalerhöhung. Das ist nicht neu. Aber die Marktteilnehmer
befürchten, dass Notverkäufe unter dem Wert gemacht werden
könnten", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)