Zürich, 25. Jun (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Freitag nach einem festeren Start ins Minus gerutscht nachdem
anfängliche Anschlusskäufe versiegt waren. Vor dem G20-Gipfel am
Wochenende in Toronto verhielten sich die Anleger vorsichtig.
Zwar würden keine konkreten Beschlüsse in Sachen
Finanzmarktregulierung erwartet, aber es dürften sich doch
Reformen abzeichnen, die die Branche beeinflussen würden. In den
USA einigte sich der Vermittlungsausschuss des US-Kongresses auf
eine umfangreiche Finanzmarktreform.
Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte kurz nach Mittag mit 6300
Punkten um 0,3 Prozent schwächer. Der breite SPI<.SSHI>
ermässigte sich ebenfalls um 0,3 Prozent auf 5548 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit
Suisse holte anfänglich starke Einbussen teilweise
wieder auf und lagen noch 0,5 beziehungsweise 0,7 Prozent im
Minus. Händler sagten, dass auch mit Reformen die
EU-Schuldenkrise nicht sofort vom Tisch sei. "Die Zweifel an der
Zahlungsfähigkeit Griechenlands und anderer Länder bleiben",
sagte ein Börsianer. Und diese würden überall dort, wo Kredite
und Anleihen der verschuldeten Staaten vermutet werden, für
Druck sorgen.
Die Versicherungswerte büssten stärker an Wert ein als die
Banken.
Etwas besser als der Gesamtmarkt schlugen sich die Aktien
der Pharmakonzerne Novartis und Roche sowie des
Nahrungsmittelriesen Nestle, doch auch diese notierten
leicht unter dem Vortagsniveau. Die britischen Behörde NICE, die
über die Vergütung von Medikamenten durch das staatliche
Gesundheitssystem entscheidet, hat sich gegen den Einsatz des
Novartis-Krebsmedikaments Glivec bei Stromatumoren
ausgesprochen. NICE will ausserdem Arthritis-Patienten, die
nicht auf TNF-Hemmer ansprechen, künftig mehr Auswahl bei
alternativen Behandlungen bieten. Bisher wird nur das
Roche-Medikament Mabthera bezahlt.
Auch Titel konjunkturzyklischer Unternehmen wie
ABB, Adecco, Holcim oder
Swatch waren auf den Verkaufslisten zu finden.
Bei den Nebenwerten gerieten die Basilea-Aktien mit
einem Abschlag von 6,9 Prozent unter die Räder. Die
Biotechnologiefirma braucht um bis zu eineinhalb Jahre länger
als geplant für ihr neues Antipilzmittel Isavuconazol. Ausserdem
bestätigte die EU-Arzneimittelbehörde EMA das Aus für das
Antibiotikum Ceftobiprol.
Forbo stiegen gegen den Markttrend um 1,9 Prozent.
Der Chef des Klebstoff- und Belagsherstellers, This Schneider,
stellte in einem Interview des Anlegermagazins "Stocks" für das
laufende Jahr einen Rekordgewinn je Aktie in Aussicht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)